Nachhaltigkeitsstrategie und -ziele
Nachhaltigkeit ist ein fester Bestandteil unserer Unternehmensstrategie. Unser Ziel ist es, weltweit innovative Produkte, Technologien und Dienstleistungen anzubieten, die zum nachhaltigen Erfolg unserer Kunden beitragen.
Gemeinsam mit unseren Kunden richten wir den Blick nach vorne und beziehen – neben ökonomischen Überlegungen – auch ökologische und soziale Belange in unsere Entscheidungsprozesse mit ein. Grundlage hierfür ist ein 360°–Blick auf unsere Wertschöpfungs- und Produktionsketten. Auf diese Weise verbessern wir unsere Performance und stärken die Zukunftsfähigkeit unseres Unternehmens.
Organisatorische Verankerung
Die Verantwortung für das Thema Nachhaltigkeit liegt bei dem Vorstandsvorsitzenden. Die Nachhaltigkeitsaktivitäten im Unternehmen werden vom Sustainability Committee gesteuert und weiterentwickelt. Das Gremium setzt sich aus dem Vorstand unserer Gruppe, den Vorstandsvorsitzenden der Segmente und den Leitern der drei Corporate Center sowie Experten zusammen. Das Committee trifft Entscheidung in Bezug auf die Nachhaltigkeitsstrategie von thyssenkrupp. Dies umfasst die Festlegung und das Monitoring von Zielen sowie die regelmäßige Bewertung und Umsetzung von Erwartungen zentraler Stakeholdergruppen.
Der Sustainability Council, bestehend aus Vertretern der Segmente, Services Lines und Zentralfunktionen der thyssenkrupp AG, ist ferner für die Umsetzung von zentralen Prozessen sowie die Koordination von Datenerhebungen und Initiativen im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie thyssenkrupps zuständig.
Übersicht zu den Indirekt Finanziellen Zielen
Gruppe | 30.09.2021 | 30.09.2022 | Veränderung | Kapitel |
Jährliche Energieeffizienzgewinne von 110 GWh in 2021 / 2022 und 85 GWh in 2022 / 2023 | 325 | 255 | - | Klima, Energie, Umwelt |
Jährliche Senkung der Emissionsintensität um 1 t CO2 pro Mio € Umsatz auf 34,5 t CO2 pro Mio € Umsatz im GJ 2024 / 2025 | - | 28,9 | - | |
Bereinigte F&E-Quote von nachhaltig rund 3,0% | 2,6 | 2,4 | - | Technologie und Innovationen |
Steigerung des Anteils von Frauen in Führungspositionen um mindestens 1 % pro Jahr auf insgesamt 17 % bis 2025 / 2026 | 12,2 | 13,1 | +0,9%-Pkte. | Mitarbeiter |
Reduktion der Unfallhäufigkeitsrate um mindestens 0,1 pro Jahr auf insgesamt 2,3 bis 2023 / 2024 | 2,6 | 2,3 | -12% | Mitarbeiter |
Jährlich mindestens 60 Nachhaltigkeitsaudits bei Lieferanten | 69 | 108 | +57% | Einkauf |

Indirekt Finanzielle Ziele zur kontinuierlichen Verbesserung
thyssenkrupp will sich in Sachen Nachhaltigkeit kontinuierlich verbessern. Deshalb hat das Sustainability Committee in den Bereichen Technologie und Innovationen, Umwelt, Klima, Energie sowie Einkauf und Mitarbeitende sogenannte Indirekt Finanzielle Ziele (IFTs) gesetzt. Seit dem Geschäftsjahr 2020 / 2021 werden die Nachhaltigkeitsaktivitäten über die IFTs schrittweise in die Langfristvergütung (Long-Term-Incentive) des Vorstands und der Führungskräfte berücksichtigt. Bereits geschehen ist das im Falle des Anteils von Frauen in Führungspositionen und der Unfallhäufigkeit. Seit dem laufenden Geschäftsjahr 2021 / 2022 haben wir darüber hinaus zur Abbildung unserer Klimaziele die Emissionsintensität ohne Stahlaktivitäten und bezogen auf die Stahlaktivitäten die bilanziell produzierte Menge klimaneutral erzeugten Stahls ebenfalls in die Langfristvergütung integriert. Im laufenden Geschäftsjahr 2022 / 2023 wird die Verbesserung des employee Net Promoter Scores (eNPS), der im Rahmen der jährlichen Befragung zur Mitarbeiterzufriedenheit erhoben wird, erstmalig und die Steigerung des Anteils von Frauen in Führungspositionen erneut in die Langfristvergütung integriert (Näheres dazu auch im Vergütungsbericht). Alle bestehenden IFTs werden mit dem Ziel der kontinuierlichen Verbesserung weiterhin verfolgt und im Rahmen der strategischen Weiterentwicklung stetig angepasst und erweitert.
Für das laufende Geschäftsjahr 2022 / 2023 streben wir Energieeffizienzgewinne in Höhe von mindestens 85 GWh an. Die Emissionsintensität ohne Stahlaktivitäten soll jährlich um 1 t CO2 pro Mio € Umsatz auf 34,5 t CO2 pro Mio € Umsatz im Geschäftsjahr 2024 / 2025 gesenkt werden. Die bereinigten F&E-Quote soll zukünftig nachhaltig bei rund 3,0% liegen. Bei der Unfallhäufigkeitsrate konnte das für das Geschäftsjahr 2023 / 2024 anvisierte Ziel bereits vorzeitig übererfüllt werden. Die bisher für den Planungszeitraum festgelegten Zielwerte der Unternehmensgruppe wurden deshalb um 0,2 Punkte gesenkt, so dass die Unfallhäufigkeit bis zum Geschäftsjahr 2023 / 2024 auf insgesamt 2,3 verbessert werden soll. Zur Stärkung von Frauen in Führungspositionen in der gesamten thyssenkrupp-Gruppe streben wir für das laufende Geschäftsjahr eine Steigerung auf 14 % und bis zum Geschäftsjahr 2025 / 2026 eine Steigerung auf 17% im Vergleich zu 2019 / 2020 an. Die Durchführung der Nachhaltigkeitsaudits bleibt auch im kommenden Berichtsjahr im Fokus und ein neues Ziel von mindestens 88 Audits wird anvisiert. Ab dem laufenden Geschäftsjahr wird auf Gruppenebene analog zur Integration in die Langfristvergütung die Verbesserung des eNPS mit dem Ziel der jährlichen Steigerung um 3,0 Punkte als neues IFT implementiert.
Ansatz für integrierte Berichterstattung
thyssenkrupp berichtet über seine Nachhaltigkeitsperformance im Rahmen eines Plattformkonzepts kontinuierlich, vernetzt und vollständig integriert in der jährlichen Geschäftsberichterstattung sowie auf der Corporate-Website. Dabei orientieren wir uns formatübergreifend und integriert an einer Kombination aus nationalen und internationalen Standards, wie der Global Reporting Initiative (GRI), UN Global Compact, Greenhouse Gas Protocol, Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD), Sustainability Accounting Standards Boards (SASB), International Integrated Reporting Council (IIRC), IFRS und weiteren Standards sowie an gesetzlich verpflichtenden Standards wie HGB, CSR-Richtlinie der EU und den Deutschen Rechnungslegungs Standards (DRS). Auf einen gedruckten Nachhaltigkeitsbericht oder einen separaten Online-Nachhaltigkeitsbericht wird bewusst verzichtet.
Angaben zur Nichtfinanziellen Erklärung
Die geforderten Angaben zur Nichtfinanziellen Erklärung nach §§ 289b ff. HGB und §§ 315b ff. HGB sind vollständig in die verschiedenen Kapitel des Lageberichts integriert, da diese Informationen für das Verständnis des Geschäftsverlaufs oder der Lage des Konzerns von Bedeutung sind. Die thyssenkrupp AG ist im Geschäftsjahr 2021 / 2022 erstmalig als Einzelgesellschaft von der Erstellung einer nichtfinanziellen Erklärung befreit, die Angaben in der nichtfinanziellen Erklärung gelten dennoch weiterhin für die Gruppe und für die thyssenkrupp AG gleichermaßen. Im Berichtsjahr sind wir erstmalig zu Angaben im Rahmen der EU-Taxonomie verpflichtet, diese sind als Teil unserer nichtfinanziellen Erklärung ebenfalls in den Lagebericht integriert.
Bei der Zusammenstellung der Angaben wurden Elemente verschiedener Rahmenwerke als Orientierung verwendet, u.a. UN Global Compact. Risiken von negativen Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft durch die Geschäftstätigkeit von thyssenkrupp werden ebenfalls in den verschiedenen Abschnitten des Lageberichtes adressiert. Hieraus ergeben sich keine zusätzlich zu berichtenden wesentlichen nichtfinanziellen Risiken im Rahmen des Risikoberichts. Achtung der Menschenrechte und Sozialbelange im Sinne des HGB werden als Querschnittsthemen mit hohen Überschneidungen zueinander sowie zu Arbeitnehmerbelangen betrachtet. Darüber hinausgehend ist der Aspekt Sozialbelange für thyssenkrupp von Bedeutung, aber nicht erforderlich für das Verständnis zum Geschäftsverlauf, zur Lage der Gruppe oder zu den Auswirkungen der Geschäftstätigkeit.
Die folgende Übersicht zu den Nichtfinanziellen Angaben verweist auf die jeweils relevanten Kapitel im Geschäftsbericht 2021 / 2022. Weiterführende Informationen können auf den relevanten Seiten des thyssenkrupp Internetauftritts hinzugezogen werden.
ESG Ratings
ESG-Ratingagenturen bewerten das Engagement eines Unternehmens für nachhaltige Geschäftspraktiken. Durch die Bewertungsergebnisse, den sogenannten Score, wird Transparenz sowie Vergleichbarkeit der Nachhaltigkeitsleistung eines Unternehmens in Bezug auf Umwelt-, Sozial- und Governance-Faktoren ermöglicht. Verschiedene Stakeholder-Gruppen wie Investoren, Kunden und Kreditgeber fordern ESG-Ratings als Voraussetzung für Geschäftsbeziehungen ein.
Zentrale Ratingagenturen würdigen regelmäßig das Engagement von thyssenkrupp für eine ökologische, soziale und verantwortungsvolle Unternehmensführung mit guten Ergebnissen.
Die Bewertungen durch die Ratingagenturen sehen wir als wertvolles Feedback zu unserer Nachhaltigkeitsperformance. Die Ergebnisse nehmen wir zusätzlich zum Anlass, unsere Nachhaltigkeitsaktivitäten zu analysieren, Verbesserungen stetig voranzutreiben und neue Anforderungen kontinuierlich in unser Nachhaltigkeitsmanagement zu integrieren.
thyssenkrupp ist eine aus Industrie und Technologiegeschäften bestehende Unternehmensgruppe. Die nachfolgend aufgeführten Ratingbewertungen werden von der thyssenkrupp AG beantwortet und beziehen sich auf die Nachhaltigkeitsleistung der thyssenkrupp Gruppe.
ESG Ratings – Übersicht
Weiterführende Informationen