Wie internationale Zusammenarbeit die Team-Performance steigert
03.02.2020 I Güllü Beydilli
Für die Zukunft von thyssenkrupp arbeiten unsere Kollegen auf der ganzen Welt daran, unser Unternehmen flexibler, effizienter und leistungsstärker zu machen. In unserer neuen Strategie stellen wir diesen Performance-Gedanken in den Mittelpunkt. #newtk bedeutet unter anderem auch die nötigen Soft Skills – wie interkulturelle Kompetenz – zu entwickeln, um international erfolgreich arbeiten zu können. Ein Beispiel dafür ist das globale Teamwork, durch das die E-Commerce-Website Onlinemetals.com optimiert wurde. Eine Aufgabe, die nur gemeinsam gelingen konnte - und über Kontinente hinweg.
Die Anfänge einer internationalen Arbeitsgruppe
20 Jahre lang existierte die Online-Metals-Plattform bereits. 2019 war es an der Zeit, sie auf eine neue Software umzustellen, um die Performance des Onlineshops und die User Experience noch weiter zu verbessern. Gelungen ist das unter anderem durch die Überführung der Seite in das neue SAP Hybris-System. In die Entwicklung der neuen Software waren Teams aus Deutschland, Seattle und Mumbai involviert. Jedes Team war auf seine Aufgabe spezialisiert.
Das Problem: Die unterschiedlichen Kommunikationskulturen – die forschere Art der Deutschen, die pragmatische der US-Amerikaner und die zurückhaltende der Inder – führten neben einem unterschiedlichen Selbstverständnis zu Hemmnissen im Austausch.
Verschiedene Untersuchungen behandeln die vier größten Barrieren bei der Kollaboration von Teams aus unterschiedlichen Herkunftsländern beschrieben: Direkte versus indirekte Kommunikation, Probleme mit Akzenten und Sprachkenntnissen, unterschiedliche Einstellungen zu Hierarchie und Autorität und gegensätzliche Normen für die Entscheidungsfindung.
Im Fall des Online-Metals-Teams hieß das beispielsweise: Die IT-Experten in Mumbai sind zwar hochkarätige Spezialisten auf ihrem Gebiet – genau die Richtigen also, um dabei zu helfen, Onlinemetals.com performanter zu machen. Vor der Zusammenkunft der Teams aus Essen, Mumbai und Seattle blieb dieses hochkarätige IT-Know-How aus den oben genannten Gründen jedoch oft im Verborgenen. Nur einer der Aspekte, der sich durch eine engere Zusammenarbeit schnell veränderte.
Mit ihrer langjährigen Erfahrung auf internationaler Ebene machte es sich Bernadette Beck, Head of Digital Commerce Solutions bei thyssenkrupp, zur Aufgabe, die verschiedenen Teams zusammenzuführen, ihnen dasselbe Verständnis für die Kundenbedürfnisse zu vermitteln und die Potenziale aller Beteiligten sichtbar zu machen.
Wie interkulturelle Kompetenz Online Metals vorangebracht hat
Durch einen regen Austausch und auch persönliche Treffen fassten die Teams schnell Vertrauen zueinander und nahmen die individuellen Stärken der anderen wahr. „Die indischen Kollegen brachten beispielsweise eine besondere Fähigkeit und eine neue Sichtweise in das Projekt ein: Sie konnten im Rahmen der komplexen Problemstellungen mehrere Lösungswege nebeneinander existieren lassen, während sich die anderen Beteiligten zunächst möglichst schnell auf eine Lösung festlegen wollten. Auf diese Weise können jedoch effizientere Möglichkeiten übersehen werden. Das Teamwork mit unseren indischen Kollegen hat uns gelehrt, die Existenz mehrerer Lösungsmöglichkeiten einfach auszuhalten.“, so Bernadette Beck.
Die deutschen Kollegen hätten hingegen eine besonders exakte Arbeitsweise in das internationale Team eingebracht. „Wir haben Prozesse festgehalten und jeden Arbeitsschritt dokumentiert, sodass der Erfolg messbar wurde – auch für zukünftige Projekte. Diese analytische und exakte Arbeitsweise ist genau das, was internationale Kollegen an uns Deutschen schätzen und uns so noch einmal ins Bewusstsein rufen, dass es sich hierbei um eine positive Eigenschaft handelt.“
Internationaler Austausch macht die eigenen Stärken sichtbar
Wir alle kennen es: In der täglichen Arbeit übersehen wir oft unsere eigenen Stärken und erinnern uns stattdessen noch lange an Projekte, die schlechter liefen als andere. Bernadette Beck sieht hier einen weiteren zentralen Vorteil der Kollaboration von internationalen Teams: Unsere Stärken werden in der Zusammenarbeit mit Kollegen, die ganz anders ticken als wir, besonders sichtbar. Wenn wir unsere Stärken wahrnehmen und sie gekonnt einsetzen, haben sie das Potenzial, außergewöhnliche Ergebnisse zu Tage zu fördern. Und am Ende profitiert auch das Geschäft.
Was bedeutet eine bessere Kommunikation für den Erfolg von Onlinemetals.com?
Dank der besseren Kommunikation zwischen den Teams konnte die Qualität der E-Commerce-Seite maßgeblich erhöht werden: Für die User bedeutet das, dass sie sich viel einfacher durch den Produktkatalog sowie auch durch den Kauf- und Zahlungsprozess manövrieren können. Konkrete Beispiele hierfür sind zum Beispiel die Implementierung mehrerer Stufen in den Check-Out-Prozess. Kunden können jetzt viel einfacher Adressänderungen vornehmen und zusätzliche Zahlungsmethoden angeben. Die Analyse der Kundenbedürfnisse und die anschließende Umsetzung auf der Website waren nur möglich, weil die Teams aus Deutschland und den USA ihre umfassenden Kenntnisse über die Zielgruppe in das Projekt einbrachten und die indischen Kollegen aus Mumbai ihre IT-Kenntnisse.
Globalisierung effektiv zu nutzen, heißt auch sich auf andere einzulassen
Die Mitarbeit in einem internationalen Team ist in erster Linie auch eine Chance für jedes einzelne Teammitglied, als Person zu wachsen und seine interkulturelle Kompetenz zu verfeinern. Bernadette Beck erinnert sich zum Beispiel daran, wie viel mehr Selbstvertrauen das indische Team durch die Face-To-Face-Kommunikation dazu gewonnen hat und wie alle Teams Vorbehalte ablegen konnten.
„Die virtuelle Kollaboration ist heute die gängigste, um über Grenzen hinweg zusammenzuarbeiten und funktioniert in vielen Bereichen gut. Aber direkte Kommunikation ist besonders essentiell, um Berührungsängste ab- und Vertrauen aufzubauen.“, berichtet Bernadette Beck.
Eine Vielzahl der Projekte sind heutzutage global. Deswegen können sie ohne die Kommunikation mit Menschen aus anderen Regionen auch nicht entstehen. Nicht nur das Onlinemetals-Projekt zeigt also: Soft Skills wie interkulturelle Kompetenz gehören genauso zu thyssenkrupp wie technologische Innovationen.