Von Griechenland nach Deutschland für eine technische Ausbildung
Um einen technischen Beruf zu erlernen, verließ Georgia Skaltsa 2020 ihre Heimat Griechenland. Ihre Begeisterung für Technik führte sie in Deutschlands hohen Norden bis nach Kiel. Bei thyssenkrupp Marine Systems absolviert die 20-Jährige ihre Ausbildung zur Konstruktionsmechanikerin.
Im Hochsommer klettern die Temperaturen in Georgias Heimatstadt Athen gerne mal auf über 40 Grad. Und selbst in der Nacht ist es dann selten kühler als 25 Grad. Was für ein Gegensatz im Vergleich zu ihrer neuen Wahlheimat Kiel. Hier tanzen sie auf den Straßen, wenn es wirklich mal wärmer als 25 Grad wird.
Das kühlere Klima war allerdings nicht der Grund für den Entschluss, Griechenland hinter sich zu lassen. Georgia wollte einen technischen Beruf erlernen, und zwar im Schiffbau. „Seitdem ich 17 bin, wollte ich nach Deutschland, um hier zu studieren“, erklärt Georgia.
„Ich hätte zwar auch in Griechenland eine Mechaniker-Ausbildung beginnen können oder Ingenieurwesen studieren können.“ Allerdings nicht im U-Boot-Bau, der es Georgia besonders angetan hat. Eine gewisse Affinität zu Deutschland wurde Georgia in die Wiege gelegt: Die Mutter wuchs in Bayern auf, ihr Vater wurde in Deutschland geboren. Zudem besuchte Georgia in Griechenland eine private Sprachschule, um Deutsch zu lernen.
Ein Besuch bei ihren Verwandten in Deutschland brachte den Ball 2019 endgültig ins Rollen.
„Ich besuchte während meiner Deutschland-Reise vor zwei Jahren auch eine Jobmesse. Dort bin ich erstmals auf thyssenkrupp Marine Systems aufmerksam geworden“, erinnert sich die heute 20-Jährige, die fortan Feuer und Flamme war. Weil Georgias Tante und Onkel bereits in Kiel lebten, kam eins zum anderen: Georgia bewarb sich – und überzeugte mit ihrer Bewerbung. Im September 2020 startete sie in Kiel als Auszubildende zur Konstruktionsmechanikerin im Bereich Ausrüstungstechnik.
Frauen und Technik - ein Gegensatz?
Eine junge Frau in einem technischen Beruf: Eine Konstellation, die noch immer hin und wieder für erstaunte Blicke sorgt. Anders bei thyssenkrupp. Die traditionsreiche Unternehmensgruppe hat sich längst vom überholten Schubladendenken verabschiedet. Typische Männerberufe, klassische Rollenbilder? Fehlanzeige. Hier werden Menschen nicht nach ihrem Geschlecht, sondern vor allem nach Ihren Interessen und Fähigkeiten beurteilt.
Und da gab es bei Georgia keine zwei Meinungen. Bei thyssenkrupp Marine Systems hat die junge Griechin ihren Traumjob gefunden. Ein Job, der manchmal hart sein kann. „Wir arbeiten bei fast jedem Wetter draußen“, berichtet Georgia über ihre Arbeit auf der größten Werft Deutschlands. „Ich mag es aber, am Wasser zu arbeiten. Es gibt täglich neue Herausforderungen, sodass es nie langweilig wird.“
Zurzeit ist Georgia im Bereich der Feinblechbearbeitung tätig. „Am frühen Morgen haben wir ein Job-Briefing, in dem wir über die Aufgaben des Tages sprechen“, so Georgia. „Anschließend bin ich damit beschäftigt, zu messen, anzureißen, zu zeichnen und zu bohren. Es ist toll, etwas in der Werkstatt zu fertigen, um es dann später montieren zu können.“
„Teil von etwas Größerem“
Dabei genießt es die junge Frau, Teil von etwas Größerem zu sein. „An unseren Projekten arbeiten verschiedenste Abteilungen. Und ich finde es spannend, dass ich bei der Fertigung von U-Booten meinen Teil beitragen kann“.
Die Sprache war dabei übrigens kein Problem: Obwohl Georgia erst seit 2020 in Deutschland ist, spricht sie hervorragend deutsch. Und wenn Georgia nicht gerade draußen auf der Werft arbeitet und sich den Wind um die Nase wehen lässt, plant sie bereits ihre Zukunft. „Ich möchte gerne noch mehr über meinen Beruf erfahren“, erzählt die wissbegierige Auszubildende. „Wenn ich mit meiner Ausbildung fertig bin, würde ich deshalb gerne ein Duales Maschinenbau-Studium machen. Ein Abschluss als Meisterin oder Technikerin käme für mich auch in Frage. Natürlich bei thyssenkrupp.“
Noch eine Idee: „Ich möchte vielleicht noch eine weitere Sprache lernen“, verrät die technisch begabte Auszubildende. Denn wer weiß, an welche Orte sie ihre Karriere noch führen wird.