Mit Offenheit und Ehrlichkeit Herausforderungen meistern
Emilia Soppa-Sánchez ist zuhause die Erste, die aufsteht und abends die Letzte, die ins Bett geht. Denn die 38-Jährige ist nicht nur liebevolle Mutter zweier Kinder, sondern auch eine absolute Powerfrau: Als Führungskraft bei thyssenkrupp Bilstein managt Emilia das Marketing der Stoßdämpfer-Spezialisten im Bereich Serienersatz. Dabei war für Emilias Freunde und Verwandte klar, dass ihre Bewerbung bei Bilstein eigentlich keine Chance auf Erfolg haben würde. Wie falsch sie doch lagen.
Emilia ist ein grundehrlicher Mensch. Möglicherweise manchmal auch zu ehrlich. „Für mich sind Ehrlichkeit und Offenheit sehr wichtig. Hin und wieder ist mir deswegen eventuell ein Weg versperrt gewesen. Ich bin aber überzeugt, dass dieser Weg dann einfach nicht für mich bestimmt war. Rückblickend sehe ich, dass sich andere Türen für mich aufgetan haben.“ So wie bei thyssenkrupp Bilstein 2017.
Die gebürtige Polin hatte sich gerade als Key Account Managerin für Osteuropa bei thyssenkrupp Bilstein beworben. Im Job-Interview informierte sie den damaligen Marketing-Chef, dass sie Kinder habe und es dann und wann vorkommen könne, dass sie auf ihre Kids aufpassen müsse, wenn diese mal krank werden sollten. „Ich konfrontierte ihn auch damit, dass ich Krebs hatte und regelmäßig zu Untersuchungen muss“, erinnert sich Emilia. Die Antwort: Alles kein Problem. „Ich antwortete: Ich glaube, Sie verstehen mich nicht. Ich hatte Bauspeichelkrebs und der kann jederzeit wiederkommen, sodass ich wieder in Behandlung muss. Er sagte nur: Nein, ich habe das schon verstanden“.
Für Emilias Freunde und Verwandte war die Situation klar: „Die winkten ab und waren sich sicher, dass ich alles dafür getan hätte, dass ich den Job nicht bekomme“. Doch es kam anders: „Schon am nächsten Morgen kam der Anruf, dass man mich einstellen möchte. Eine Stunde später war der Arbeitsvertrag da“, lächelt Emilia. „Dafür bin ich thyssenkrupp Bilstein bis heute dankbar.“
Herausforderungen ziehen sich wie ein roter Faden durch Emilias Leben
Bei thyssenkrupp Bilstein hatten sie an diesem Tag im Frühjahr 2017 alles richtig gemacht. Ihre Kollegin Ruzica Duvnjak schwärmt: „Emilia ist eine Person, die einfach eine positive und ansteckende Energie ausstrahlt, was auch immer sie tut. Sie ist eine großartige Mentorin, Kollegin und Freundin. Immer bereit zu lernen, das Wissen zu teilen und neue Herausforderungen anzunehmen!“
Es sind diese immer wieder neuen Herausforderungen, die sich wie ein roter Faden durch Emilias Leben ziehen. Nach ihrem Studium in Polen etwa zog Emilia mit ihrem Ehemann in dessen Heimat Mexiko. „Nach einem Jahr stellten wir fest, dass wir auf jeden Fall internationale Erfahrung sammeln wollten“, verrät Emilia. Weil sie aus Schlesien kommt, hatte das junge Ehepaar durch die doppelte Staatsbürgerschaft die Möglichkeit, nach Deutschland zu ziehen. Emilia: „Wir haben unsere Koffer gepackt und sind nach Deutschland umgezogen, ohne einen Arbeitsplatz oder eine Wohnung zu haben.“ All in.
Es funktionierte: Beide fanden schnell einen Job in NRW, wurden sesshaft – und bekamen zwei Kinder. Während der zweiten Elternzeit – und mit zwei kleinen Kindern zuhause – machte Emilia ihren Master in Marketing und Kommunikation an der FOM in Düsseldorf. Noch so eine Herausforderung im Leben der Emilia Soppa-Sánchez: „Die Nächte waren ziemlich lang für mich, auch aufgrund der Sprachbarriere“, erinnert sich Emilia zurück.
Job und Familie unter einen Hut bekommen
Die größte Herausforderung in Emilias Leben bleibt aber, Job und Familie unter einen Hut zu bekommen. Das gilt umso mehr, seitdem sie im Sommer 2020 befördert wurde und als Head of Marketing OE Replacement auch noch Führungsverantwortung hat. Doch die Unternehmenskultur bei thyssenkrupp macht es möglich. Emilia verweist auf den Claim engineering.tomorrow.together. „Das Wort together hat für mich eine sehr große Bedeutung“, stellt Emilia fest. „Unser CFO Timo Krutoff hat bei meiner Auswahl als Head of Marketing OE Replacement trotz meiner Rolle als Mutter und meines Migrationshintergrunds fest an mich geglaubt. Mein derzeitiger Chef Christoph Henkel ermöglicht mir viel Flexibilität bei der täglichen Arbeit und achtet genau darauf, Termine bis maximal 16 Uhr anzusetzen, damit ich früh bei meiner Familie sein kann. Mein Team hat mich sofort als Vorgesetzte akzeptiert, obwohl ich noch immer kein perfektes Deutsch spreche und früher eine normale Kollegin war.“ Für Emilia ist deshalb klar: „Wenn all das nicht gegeben wäre, hätte ich trotz aller Anstrengungen keine Chance gehabt, das zu tun, was ich heute mache“.
Dennoch bleibt die Balance zwischen Familie und Job eine Herausforderung. „Am Ende ist es wichtig zu akzeptieren, dass man nicht perfekt sein kann“, räumt Emilia ein. „Auch wenn ich nicht die perfekte Mutter sein kann, die zu allen Schulveranstaltungen der Kinder einen frisch gebackenen Kuchen mitbringt, gebe ich für meine Familie jeden Tag das Beste. Auch wenn mir die Arbeit so viel Spaß macht: Die Kinder bleiben das Allerwichtigste“.
Der Tag hat nur 24 Stunden
Dennoch schafft sich Emilia ihre Freiräume. “Der Tag hat nur 24 Stunden. Deshalb höre ich Audio-Bücher nebenbei oder beim Laufen, sodass ich jede Minute effizient nutze. Meistens handelt es sich um Marketing-Bücher oder Bücher zum Thema Führung. Zudem nutze ich für meine Weiterbildung Online-Formate. Meistens gegen 21 Uhr, wenn die Kinder bereits im Bett sind.“
In ihrem noch jungen Leben hat Emilia so viele Herausforderungen gemeistert, für die die meisten von uns wohl mindestens zwei Leben benötigen würden. Dabei hat sich die junge Mutter allen Hürden selbstbewusst und mit einer klaren Linie gestellt. „Ich habe gelernt: Wenn man seine Träume realisieren möchte, muss man hart arbeiten. Lebenslanges Lernen ist nicht nur ein Begriff. Lebenslanges Lernen ist ein Lifestyle.“