Millimetergenau? #ChallengeAccepted
Alina Günnewig hat eine große Leidenschaft für technische Zeichnungen und Präzision. Sie ist im ersten Lehrjahr und erlernt den Beruf der Produktdesignerin bei thyssenkrupp Industrial Solutions in Neubeckum.
Millimetergenau fertigt Alina von Hand oder mithilfe des Computerprogramms AutoCAD maßstabsgetreue Modelle an und entwickelt zusammen mit Ingenieuren Zement– und Chemieanlagen. Alina wohnt im Münsterland und begann im August 2019 ihre Ausbildung, die knapp 3,5 Jahre dauert.
Wie hast Du Deinen Ausbildungsplatz gefunden?
Ich habe zum Beispiel im Internet bei azubi-me.de, azubiyo.de oder ausbildung.de gesucht. thyssenkrupp war mir vorher schon ein vertrauter Name, da Bekannte hier arbeiten. Daher lag es nah, dort mal zu schauen, zumal Neubeckum für mich um die Ecke liegt.
Graphikdesignerin in Werbeagenturen kennen sicher viele, doch was machst Du als Produktdesignerin?
Stimmt, das werde ich oft gefragt. Graphikdesignerinnen entwerfen zum Beispiel Plakate, Produktdesignerinnen dafür dreidimensionale Zeichnungen von Maschinen. Mit den Computerprogrammen AutoCAD und Autodesk Inventor Professional entwickeln wir am Standort Neubeckum hauptsächlich Bauteile für Zementwerke. Allerdings zeichne ich in der Ausbildung auch noch viel von Hand. Das wird später weniger und man arbeitet hauptsächlich am PC.
Und welchen Schulabschluss hast Du?
Abitur. Ein qualifizierter Hauptschulabschluss reicht aber auch. Interesse an Mathe und Physik sowie räumliches Vorstellungsvermögen sollte man definitiv mitbringen, sonst macht der Beruf keinen Spaß.
Es gibt viele Betriebe, die Produktdesignerinnen ausbilden. Warum hast Du Dich für thyssenkrupp entschieden?
Natürlich habe ich mich auch woanders beworben. Doch bei thyssenkrupp habe ich mich sofort wohlgefühlt. Das gab den Ausschlag.
Aller Anfang ist schwer. Wie waren denn die ersten Wochen im Betrieb?
Der Einstieg wurde uns echt leicht gemacht. Es gab zum Beispiel eine Ausbildungsfahrt und Informationsveranstaltungen. Dabei waren nicht nur die Azubis hier aus Neubeckum, sondern auch von anderen Standorten.
Abgesehen von dem normalen Lernstoff, was steht noch auf dem Plan?
Zwischendurch gibt es immer mal wieder Projektarbeiten. Kürzlich haben wir zum Beispiel ein Teestövchen, also einen Untersetzer für Teekannen, entwickelt, auch als Vorbereitung für die Abschlussprüfung. Man lernt so einen Projektplan zu erstellen, Ideen zu entwickeln und den zeitlichen Ablauf zu planen. Auch wenn es aufwendig klingt, es macht viel Spaß.
Wie sieht der Kontakt zum Ausbilder aus?
Derzeit sind wir im Ausbildungszentrum, dann sieht man sich natürlich täglich. Aber auch danach, wenn wir in den Abteilungen sind, finden regelmäßig Feedbackgespräche statt. Die Ausbilder sind immer für uns da.
Was macht die Ausbildung besonders interessant?
Das ist definitiv der Werkstattbesuch. Während der Ausbildung ist man zweimal für je drei Monate in der Werkstatt. Das ist super hilfreich, da man die Werkstoffe selbst in die Hand nehmen kann und besser zeichnen lernt. Zusätzlich werden Microsoft Office oder SAP- Schulungen angeboten, darüber hinaus gibt es Englischkurse, ein Feedback-Training und ein Kniggeseminar.
Du bist knapp ein Jahr in der Ausbildung, wie fällt Dein Zwischenfazit aus?
Ich fühle mich noch immer pudelwohl. Die Arbeit macht Spaß und die Arbeitsatmosphäre ist locker. Man wird gefordert, doch gleichzeitig nicht unter Druck gesetzt, das ist eine gute Kombination. Und die unterschiedlichen Hierarchien merkt man auch kaum. Denn hier wird ein respektvoller Umgang untereinander gepflegt und ich fahre jeden Tag mit einem guten Gefühl zur Arbeit.
Wie verläuft eine Arbeitswoche?
Jetzt im ersten Lehrjahr sind wir zwei Tage in der Woche in der Berufsschule, die übrige Zeit im Ausbildungszentrum oder in den unterschiedlichen Abteilungen.
Stichwort Corona: Wie ist thyssenkrupp damit umgegangen?
Aus meiner Sicht sehr gut. Zu Beginn waren wir komplett im Homeoffice. Wir waren weder in der Werkstatt noch in den Abteilungen oder in der Berufsschule. Erst nach und nach konnten wir zeitweise zurück in die Werkstatt. Natürlich mit Masken und unter Einhaltung der Corona-Abstandsregelung und der Hygienevorschriften. Außerdem standen und stehen wir im engen Kontakt zu unseren Ausbildern. Beim großen Lockdown im März gab es sofort Gespräche und Informationsveranstaltungen.
thyssenkrupp in einem Wort?
#gemeinschaft
*Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wurde im Vorangegangen auf die gleichzeitige Verwendung weiblicher und männlicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.