Herzensangelegenheit Umweltschutz und Nachhaltigkeit
Als Umweltbeauftragte kümmert sich Brigitte Götte bei thyssenkrupp Steering am Standort Mülheim an der Ruhr um die Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Eine Herausforderung, der sich die 63-Jährige mit großem Engagement stellt. Denn auch privat ist ihr der Schutz der Umwelt eine Herzensangelegenheit, indem sie sich unter anderem für „Fridays for Future“ stark macht.
Ursprünglich wollte Brigitte Götte Lehrerin für Mathematik und Physik werden. Doch noch während ihres Studiums entschied sie sich für einen anderen Weg. Eine Karriere in der Automobilindustrie ersetzte die avisierte Laufbahn im pädagogischen Bereich: Brigitte absolvierte zunächst eine Ausbildung zur Industriekauffrau und später zur Wirtschaftsinformatikerin und Programmiererin.
1994 begann sie bei der Mercedes-Benz AG im Düsseldorfer Werk für Lenksysteme. Ihre Laufbahn bei thyssenkrupp startete 2003 mit der Übernahme der Mercedes-Benz Lenkungen GmbH. Zu dieser Zeit war sie verantwortlich für das Qualitätsmanagementsystem, kurz darauf wurde ihr zudem die Verantwortung für das Umweltmanagementsystem übertragen.
„Nachhaltigkeit war und ist eines der wesentlichen Themen unserer Zeit“
Heute ist die 63-Jährige bei thyssenkrupp Steering am Standort Mülheim an der Ruhr verantwortlich für das integrierte Managementsystem, das die Themen Qualität, Umwelt, Energie und Arbeitsschutz umfasst. Insbesondere der Job als Umweltbeauftragte ist für sie eine gleichermaßen wichtige wie spannende Herausforderung.
„Als Umweltbeauftragte setze ich mich mit den gesetzlichen Anforderungen sowie mit denen der Kunden auseinander“, berichtet Brigitte. „So muss ich kontinuierlich sicherstellen, dass die gesetzlichen Vorgaben, etwa aus dem Kreislaufwirtschaftsgesetz und dem Umwelthaftungsgesetz, eingehalten werden.“ Auch der direkte Kontakt zu Behörden wie dem Umweltamt, gehört zu ihren Pflichten. Eine weitere Aufgabe von Brigitte ist es das Umweltmanagemenstsystem weiterzuentwickeln und die Zertifizierungen aufrechtzuhalten.
Als Umweltbeauftragte bei thyssenkrupp Steering am Standort Mülheim unterstreicht und betont Brigitte Götte die Wichtigkeit von Nachhaltigkeit und Umweltschutz auf unterschiedliche Art und Weise.
Sie ist überzeugt: „Nachhaltigkeit war und ist eines der wesentlichen Themen unserer Zeit. Es gilt, unsere Erde für die nachkommenden Generationen zu bewahren. Gleichwohl sind wir ein Industrieunternehmen, das Arbeitsplätze schafft und Produkte in die ganze Welt verkauft“. Es geht darum das richtige Maß zwischen Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit zu finden. „Wir müssen alles daran setzen, unsere Produkte in einem wirtschaftlich verträglichen Rahmen nachhaltig zu entwickeln und herzustellen. Das sind wir alle unserer Umwelt schuldig.“
„Es gibt eben nur eine Erde“
Zu ihrem Job gehört es auch, „das Bewusstsein für Umweltschutz und Nachhaltigkeit bei den Kolleginnen und Kollegen zu schärfen“, wie Brigitte betont. Eine Aufgabe, die viel Kommunikationsstärke, Begeisterungsfähigkeit und häufig ein außergewöhnliches Engagement erfordert. Wie geschaffen also für die quirlige Qualitätsmanagerin, die als Trainerin heute sogar ihren ursprünglichen Berufswunsch bei thyssenkrupp ausleben kann. Denn Brigitte gibt bereits seit Jahren Schulungen in unterschiedlichen Bereichen – akuell etwa zum Thema Nachhaltigkeit.
Eines ihrer erfolgreichsten Nachhaltigkeitsprojekte ist die Verdunstungsfläche zur Aufnahme des Regenwassers der gesamten Produktionshallen. Dadurch wurde ein Biotop für Pflanzen, Tiere und Insekten geschaffen. Die Abwassergebühren konnten mit dieser Maßnahme erheblich gesenkt werden. Aus dieser Idee entstanden weitere kleinere Umweltprojekte wie eine Wildwiese, Insektenhotels. Für eine Reduzierung der CO2 Belastung wurden am Standort sechs Obstbäume gepflanzt, die von "Baumpaten" gepflegt und gehegt werden.
„Außerdem arbeite ich aktuell zusammen mit unserem Energiemanager an einer Informationskampagne zum Thema Nachhaltigkeit. Dazu bauen wir gerade eine Litfaßsäule aus alten Ölfässern zusammen. Diese bestücken wir mit Informationen rund um das Thema Nachhaltigkeit und starten mit einer kleinen Aufklärungsreihe zum Thema CO2-Ausstoss. Die Litfaßsäule fahren wir dann für bestimmte Zeiten in alle Bereiche unseres Unternehmens. Zum Weltumwelttag am 5. Juni 2022 veranstalten wir ein Quiz mit Fragen rund um das Thema Nachhaltigkeit. Alle Antworten findet man vorab auf der Litfaßsäule.“
Umweltschutz und Nachhaltigkeit sind Brigitte aber auch privat wichtig. „Ich unterstütze unter anderem die Aktion `Fridays for future´ so gut ich es kann“, verrät sie. „Mit meinen acht und elf Jahre alten Großnichten habe ich schon Plakate dafür gemalt.“ Für sie eine Selbstverständlichkeit: „Es gibt eben nur eine Erde und wenn wir diese nicht schützen und erhalten, wird das Leben auf dieser Erde immer schwieriger werden. Umweltschutz fängt ja schon in kleinen Dingen an“, ist Brigitte überzeugt, „beim Einkaufen keine Plastiktüten verwenden, nicht mehr in den Urlaub fliegen, regionale Produkte einkaufen und keine Erdbeeren im Winter!“
Wer sich privat und beruflich so engagiert, erlebt in all den Jahren verschiedene kuriose und schöne Geschichten. Brigittes aktuelles Highlight ist jedoch ganz und gar natürlicher Herkunft ist: „Wir haben auf unserem Entsorgungsplatz einen „Sperrmüll“-Container aufgestellt. Darin hat es sich nun auch eine Pflanze gemütlich gemacht. Die Natur erobert sich halt ihre Lebensräume zurück“.