#GreenJobs – Ferdinand Wieland macht die Automobilindustrie grüner
thyssenkrupp Automotive Technology will seine Produktion bis 2024 vollständig klimaneutral gestalten. Alle der rund 50 Fertigungsstandorte sollen CO₂-frei produzieren und somit rund 250.000 Tonnen CO₂ einsparen. Auch Ferdinand Wieland befasst sich täglich mit dem ambitionierten Ziel des Automobilzulieferers – und sorgt als Senior Vice President Procurement & Supply Management dafür, dass auch in Sachen Lieferketten alles nachhaltig läuft.
Als Senior Vice President Procurement & Supply Management ist Ferdinand Wieland bei thyssenkrupp Automotive Technology für die Steuerung der Einkaufsfunktion auf weltweiter Ebene zuständig. In seiner Funktion arbeitet er daran die Lieferketten des Unternehmens vollständig klimaneutral aufzustellen. Dabei befasst er sich mit ganz unterschiedlichen Aspekten von Nachhaltigkeit. Denn bei Lieferketten geht es um viel mehr als bloße Transportwege: Wie sind die Produkte beschaffen? Werden recycelte Materialien genutzt? Gibt es alternative Rohstoffe oder Fertigungsverfahren? Diesen Fragen stellt sich der Experte täglich.
Eine Arbeit, die nur in enger Abstimmung mit anderen gelingt. „Mein Arbeitsalltag ist geprägt durch viele Interaktionen mit unterschiedlichsten Personen und Funktionen“, erklärt Wieland. Im Alltag gehört die tägliche Abstimmung mit Kolleg:innen unterschiedlicher Fachbereiche für Wieland daher genauso dazu wie der regelmäßigen Austausch mit externen Partner:innen.
Das Ziel: Bis 2024 weltweit C02-neutral sein
Und das nicht erst seit kurzem. Die thyssenkrupp Unternehmensgruppe legt bereits seit vielen Jahren großen Wert darauf, Nachhaltigkeit in Lieferketten sicherzustellen, erklärt Wieland: „Mit dem Supplier Code of Conduct haben wir schon vor rund 10 Jahren eine Vereinbarung mit unseren Lieferant:innen getroffen, in der z.B. die Einhaltung von Menschenrechten weltweit geregelt und wo nötig Verbesserungen gefordert werden“. Durch das ab dem 1. Januar 2023 in Deutschland in Kraft tretende "Gesetz über die unternehmerischen Sorgfaltspflichten zur Vermeidung von Menschenrechtsverletzungen in Lieferketten" (kurz "LkSG") wird dieser Bereich künftig noch wichtiger. Ein gruppenweites Projekt kümmert sich derzeit um die Umsetzung, zum interdisziplinären Team gehört auch Ferdinand Wieland: „Für uns ist das LkSG ist ein weiterer Ansporn, noch stärker an der Sicherung höchster Nachhaltigkeitsstandards zu arbeiten“, so Wieland.
Darüber hinaus hat bei thyssenkrupp in den vergangenen vier Jahren insbesondere die ökologische Dimension von Nachhaltigkeit an Bedeutung gewonnen. Um den Klimawandel zu stoppen und den Anforderungen von Kunden gerechtzuwerden, haben sich Ferdinand Wieland und seine Kolleg:innen ambitionierte Ziele gesetzt, um C02-Emissionen entlang der gesamten Lieferkette von thyssenkrupp Automotive Technology zu reduzieren.
Der größte Handlungsbedarf: Scope 3 Emissionen
Ein Bereich mit großem Handlungsbedarf für den Automobilzulieferer, denn ein Auto und seine Komponenten bestehen zu einem großen Anteil aus Stahl und Aluminium. Beide Rohstoffe sind sehr energieintensiv in der Herstellung. Das klassische Produktionsverfahren von Stahl im Hochofen mit Kokskohle verursacht sehr viele C02-Emissionen. Die Umstellung dieser Produktionsverfahren hin zu C02-neutralen Herstellungsverfahren ist eine Herausforderung, die die gesamte thyssenkrupp Unternehmensgruppe betrifft. „Nicht zu vergessen ist auch die zunehmende Vernetzung der Fahrzeuge, die einen hohen Einsatz von Elektronikbauteilen mit sich bringt“, erklärt Wieland. „Diese emittieren pro Tonne mehr C02 als alle anderen verwendeten Rohstoffe.“
Eine weitere Herausforderung ist die Globalisierung der Automobilindustrie. Die weltweit vernetzten Güterströme und Produktionsprozesse erschweren die ganzheitliche Kontrolle der Lieferketten – und damit die Reduzierung von verursachten Emissionen: „Es kann durchaus sein, dass ein in Deutschland genutztes Fahrzeug Bauteile enthält, die in Asien gekauft und in Nordamerika verbaut wurden“, sagt der Senior Vice President Procurement & Supply Management.
In kleinen Schritten zum Ziel
Diese Herausforderung gehen Wieland und seine Kolleg:innen sukzessive in kleinen, lokalen Projekten an: „Mit fokussierten Lokalisierungsprojekten sorgen wir dafür, dass unsere Lieferant:innen dort produzieren, wo unser eigener Bedarf besteht“, erklärt er uns. „So entfallen lange Transportwege und damit auch C02-Emissionen.“ Im Rahmen eines interdisziplinären Projektes mit verschiedenen Geschäftsbereichen hat das Team um Wieland außerdem eine Kommunikationsstrategie erarbeitet, die auch Lieferant:innen für das gemeinsame Ziel, C02-neutral zu werden, sensibilisieren soll.
Der größte Hebel, um die Nachhaltigkeitsbilanz von des Automobilzulieferers zu verbessern, bleiben kurzfristig aber die rund 50 eigenen Werke und Standorte weltweit. „Hier haben wir bereits eine Vielzahl an vielversprechenden Aktivitäten gestartet und schon erfolgreich umgesetzt“, so Wieland. „An unserem Standort Heilbronn versorgen wir uns beispielsweise seit Beginn des Jahres zu 100% mit Grünstrom. Sukzessive bauen wir die Nutzung erneuerbarer Energien weltweit aus“, erklärt der Experte. Im Einkauf unterstützt das Team diese Maßnahme durch die Umstellung der Verträge auf Grünstrom oder dem Zukauf sogenannter Herkunftsnachweise.
Nachhaltigkeit zum Beruf machen
Ein viel zitierter Satz, der Ferdinand Wieland in seiner täglichen Arbeit motiviert: "Wir haben nur einen Planeten. Nachhaltige Lieferketten sind der Schlüssel dazu, diesen Planeten zu schützen und dem Klimawandel entgegenzuwirken“, sagt er. An so einem entscheidenen Thema mitzuwirken macht für ihn den Reiz an seinem Job aus.
Für Berufseinsteiger:innen, die keine Herausforderung scheuen und etwas bewegen wollen, sieht der Senior Vice President Procurement & Supply Management im Kontext nachhaltiger Lieferketten daher viele attraktive Chancen: „Wer einen Job sucht, in dem die Aufgaben fest strukturiert sind, bei dem der Alltag einem gleichen Schema folgt und Aufgaben alleine zu lösen sind, wird bei uns nicht glücklich“, so Wieland. „Wer aber Abwechslung in der Themenvielfalt mag und neue Lösungen für Herausforderungen in interdisziplinären Teams entwickeln möchte, ist bei uns genau richtig!“
Im Rahmen unserer Green Jobs-Reihe stellen wir Kolleg:innen aus der gesamten thyssenkrupp Unternehmensgruppe vor, die mit ihrer Arbeit einen Beitrag zum Klimaschutz und der Reduzierung von Emissionen beitragen. Mehr spannende Einblicke in die Arbeit an nachhaltigen Technologien gibt’s in unseren Stories.