“Ein bisschen wie Lego”: Edgar Tan ist fasziniert von Additive Manufacturing
Edgar Tan ist leidenschaftlicher Ingenieur, der sich für Additive Manufacturing begeistert. Seit Oktober 2019 unterstützt der 32-Jährige thyssenkrupp Innovations in Singapur bei der Entwicklung neuer Produktionsprozesse.
Als „3D-Druck“ erfunden, ist Additive Manufacturing (AM) inzwischen viel mehr als einfach nur ein weiteres Druckverfahren. Der Begriff umfasst heute alle industriellen Fertigungsverfahren, bei denen feste oder flüssige Werkstoffe Schicht für Schicht aufgetragen und so Werkstücke gefertigt werden. Vor allem bei Kleinserien und Protoypen spielt die additive Fertigung eine große Rolle.
Genauso bei thyssenkrupp Innovations in Singapur, wo man unter anderem neue Herstellungsverfahren für seine Kunden entwickelt und einsetzt. „Bei thyssenkrupp Innovations sehen wir AM als eine Schlüsseltechnologie für unser Business“, erklärt Edgar Tan, AM Technical Specialist. „Gegenwärtig können einige der auf herkömmlichen Wege hergestellten Teile eine große Mindestmenge und lange Lieferprozesse erfordern, was den Kunden zwingt, eine größere Produktionsmenge vorzusehen“, weiß Edgar. Je nach Anwendungsfall und Stückzahl kann Additive Manufacturing diese Probleme lösen, weil Vorlaufzeiten entfallen und auch geringe Stückzahlen produziert werden können. Damit ermöglicht das Verfahren auch „schnellere Produktionszyklen und versetzt uns in die Lage, Konzepte für unsere Kunden viel schneller zu testen, ohne große Investitionen tätigen zu müssen.“
Edgars Begeisterung für Additive Manucfacturing ist dabei nur logisch. Schließlich war er schon als Kind ein Tüftler, der Erfinder werden wollte. „Als Kind liebte ich es, mit Lego-Steinen zu bauen“, erinnert sich Edgar. „Im Grunde ist Additive Manufacturing ein bisschen wie Lego, weil du Komponenten auch hier Schicht für Schicht aufbaust“.
Eine bessere Zukunft für die nächste Generation
Bereits seit seinem Studium beschäftigt sich Edgar mit der Materie und machte sich nach seinem Abschluss an der Nanyang Technological University in Singapur selbständig: „Ich habe mein PhD-Studium vor drei Jahren abgeschlossen und schnell mein Start-up gegründet“, so Edgar. Die Geschäftsidee basierte wie so oft bei Start-ups auf den im Studium gemachten Erfahrungen. „Viele der Forscher an der Universität verwendeten damals viel Zeit für die Herstellung derselben Materialien auf den AM-Druckern, wo eine Konsolidierung den Arbeitsaufwand für die Vorbereitung der Maschinen und die Zeit für die Fertigstellung aller vorhandenen Projekte verringert hätte.“ Edgar kümmerte sich fortan um die Optimierung und Konsolidierung von AM-Projekten seiner Kunden und die optimale Auslastung der Maschinen.
Mit seiner Erfahrung und seinem Know-how passte der heute 32-Jährige hervorragend zu thyssenkrupp Innovations in Singapur, wo 2019 das Additive Manufacturing TechCenter Hub als Ergänzung zum TechCenter in Mülheim an der Ruhr entstand. Als sich das Unternehmen bei dem jungen Mann meldete, musste Edgar nicht lange überlegen. Denn Edgar teilte die Vision von thyssenkrupp: „Ich bin zu thyssenkrupp gekommen, weil die Mission von thyssenkrupp, neue nachhaltige Produkte zu entwickeln, zu meiner Leidenschaft passt, eine bessere Zukunft für die nächste Generation aufzubauen“, berichtet Edgar. Einen besonderen Reiz übte für Edgar die Möglichkeit aus, im Unternehmen (fast) die komplette Wertschöpfungskette der Metallprodukte kennenzulernen, „angefangen von den Rohstoffen bis hin zu den Endprodukten, die in Anlagen, Autos oder Schiffen verwendet werden.“
Bei thyssenkrupp Innovations kann der junge Mann die Zukunft mitgestalten. Eine Aufgabe, die mehr ist als nur ein Job. Edgar hat seine Leidenschaft zum Beruf, zur Berufung gemacht.