„Arbeitssicherheit geht jeden etwas an“
Hinter dem Erfolg eines Unternehmens stehen die Menschen, die dort arbeiten. Die Sicherheit und Gesundheit unserer Mitarbeitenden zu schützen, hat bei thyssenkrupp Tradition.
In einem Netzwerk aus Mitarbeitenden sorgen viele Alltagshelden für die Sicherheit ihrer Kolleg:innen. Wie wichtig diese Arbeit ist, weiß Nico Schmidinger, Maschinenführer bei thyssenkrupp Materials Services am Standort Ulm. Bei einem Arbeitsunfall im November 2020 verlor er vier Finger seiner rechten Hand und appelliert nun: „Arbeitssicherheit geht jeden etwas an!“
„Es kann jeden treffen. Man arbeitet vor sich hin und wird bei Routinearbeiten schnell unaufmerksam“, bemerkt Nico Schmidinger während er uns von seinem Arbeitsunfall erzählt. Der junge Mann arbeitet bei thyssenkrupp Materials Services als Maschinenführer im Werkstoffhandel in der Anarbeitung von Blechen. Am Tag seines Unfalls entdeckte Nico Kratzer auf einem Blech. Gemeinsam mit einem Kollegen wollen sie diese ausbessern, bevor das Blech zur nächsten Station transportiert wird. „Es sind die Arbeiten, die man mal eben schnell machen will, bei denen etwas schief geht“, sagt Nico heute, wenn er auf die Situation zurückblickt. Mit einem Lappen wollen sie gemeinsam kleine Verschmutzungen auf der Transportrolle beheben. Es folgte ein Moment der Unachtsamkeit und Nicos Handschuh wird von der Maschine eingezogen, die Finger seiner rechten Hand zerquetscht.
Kein Weg zurück
Ein Unfall, der Nicos Leben umgekrempelt hat. Heute setzt sich der junge Mann deshalb aktiv für die Sicherheit seiner Kolleg:innen ein. Er will Aufmerksamkeit schaffen, für das Thema Arbeitssicherheit. „Auch wenn es im Arbeitsalltag nicht immer leichtfällt, bleibt aufmerksam und denkt immer an die Arbeitssicherheit“, appelliert Nico Schmidinger an seine Kolleg:innen. „Insbesondere in industriellen Betrieben wird mit schweren Gewichten und großen Maschinen gearbeitet. Wenn hier etwas passiert, ist es meistens nicht mehr rückgängig zu machen.“
„Wie wird sich mein Leben verändern?“
Während der ersten Tage nach dem Unfall fiel Nico in ein tiefes Loch. Vor allem die Frage, wie es nun für ihn weitergeht, hat ihn in dieser Zeit beschäftigt. Schnell war für ihn jedoch klar: Dieser Unfall verändert nicht, wer er als Mensch ist. Über den Unfall waren alle seine Kolleg:innen sehr betroffen und es erreichten ihn viele Genesungswünsche.
Auch bezüglich seines privaten Alltags machte sich der Maschinenführer sorgen: „Wie wird mein soziales Umfeld reagieren? Wie werden Fremde auf der Straße auf mich reagieren und wie werde ich damit umgehen?“ In der Zeit nach seinem Unfall reflektierte Nico Schmidinger viel und oft darüber, wie sein Leben nach dem Unfall aussehen wird.
Herausforderungen im Alltag
Mittlerweile ist Nico seit 8 Monaten in einer Weiterbildung zum Industriemeister Logistik. Bereits diesen Sommer wird er wieder in das Werk in Ulm zurückkehren. Auch wenn er wieder in seinen Alltag zurückgekehrt ist, sind es ab und an die kleinen Dinge, die sich als besonders schwierig herausstellen.
„Womit ich nach wie vor zu kämpfen habe, sind die unerwarteten, kleinen Dinge, die wir für selbstverständlich halten, wie Schreiben und Schuhe zubinden“, erzählt uns Nico. „An sowas denkt man erst, wenn man es nicht mehr ohne Probleme oder fremde Hilfe bewerkstelligen kann.“ Nicos Situation verdeutlicht, wie wichtig es ist, während der Arbeit im Betrieb an die eigene Sicherheit und die der Kolleg:innen zu denken.
Wir sind dankbar für Nicos Mut, über sein Schicksal zu sprechen und damit anderen ein Vorbild zu sein. Wenn du dich für OSH und Themen rund um Arbeitssicherheit bei thyssenkrupp interessierst, informiere dich auf unserer OSH-Website, wie du dich an deinem Standort für mehr Sicherheit am Arbeitsplatz einsetzen kannst.
Safety Talk & Walk bei thyssenkrupp Materials Services
Um blinde Flecken in der Arbeitssicherheit zu identifizieren und Arbeitsabläufe sicherer zu machen, hat thyssenkrupp Materials Services einiges verändert. Besonders erwähnenswert ist der Safety Talk & Walk, der seither eingeführt wurde. Hier werden Arbeitsprozesse Schritt für Schritt mit besonderem Blick auf Arbeitssicherheit durchlaufen, unter die Lupe genommen und optimiert. Im Fokus sind bei den Safety Talk & Walks vor allem potenzielle Gefahrenquellen für Arm- und Handverletzungen.