Arbeitsalltag eines Flüchtlings
Amadou Bah sucht seine Chance bei thyssenkrupp – Er flüchtete vor der Militärdiktatur aus einem kleinen Dorf in Guinea.
Erst kurze Zeit hier und schon Deutscher als die Deutschen? „Er ist morgens um 5.15 Uhr immer der Erste. „Wenn er einen späteren Bus nehmen würde, käme er zwei Minuten zu spät, und das will er nicht“, berichtet der Leiter des Technikzentrums Heinz Joachim Klose. Die Rede ist von Amadou Bah. Der 21-Jährige ist nach Deutschland geflohen, absolviert im Rahmen des Projekts „Junge Flüchtlinge metalltechnisch qualifizieren“ der IHK Siegen ein Praktikum im Stahlbereich bei thyssenkrupp. Trotz aller Sprachschwierigkeiten ist er bereits gut integriert, hat hier schon eine Freundin.
Flucht vor Gewalt und Kriminalität
Der junge Mann stammt ursprünglich aus einem kleinen Dorf in Guinea. Schwere Kriminalität, Unruhen und Straßenblockaden sind in der Militärdiktatur an der Tagesordnung. So warnt das Auswärtige Amt auch davor, „dass gewaltsame Konflikte zwischen verschiedenen Familienclans oder ethnischen Gruppen jederzeit auftreten können“. Vor drei Jahren verließ Bah das westafrikanische Land, kam über Portugal nach Deutschland und hat im Siegerland Fuß gefasst.
"Er lernt schnell und ist sehr engagiert. Er weiß zu schätzen, dass das eine große Chance für ihn ist." - Heinz Joachim Klose, Leiter des Technikzentrums für Ausbildungen bei thyssenkrupp
Der Ausbildungsleiter Klose lobt den vorbildlichen Einsatz „seines“ Praktikanten. Deshalb arbeitet der Einwanderer seit Ende letzten Jahres eifrig an den Werkbänken im Technikzentrum in Kreuztal von thyssenkrupp und macht seine Sache gut. Gemeinsam mit zwei jungen Männern Anfang 20 aus dem Kosovo gehört er zu den ersten Flüchtlingen, die über ein Praktikum die Möglichkeit eines Einstiegs bei thyssenkrupp erhalten.
Wir helfen
thyssenkrupp Kollegen unterstützen die Neuankömmlinge auf vielfältige Weise, z. B. durch Sachspenden. Und weil wir fest davon überzeugt sind, dass Arbeit ein wichtiger Faktor bei der Integration von Flüchtlingen ist, haben wir als Konzern das Programm „we help“ aufgesetzt: In den nächsten zwei Jahren werden wir zusätzliche 150 Ausbildungsplätze und 230 Praktikumsplätze in den deutschen Konzernunternehmen für Flüchtlinge schaffen.