Am Puls der grünen Transformation
Der 08. März steht auch 2023 ganz im Zeichen des jährlichen Weltfrauentags und folgt dieses Jahr dicht auf die International Engineers Week zum Motto „Creating Future“. Grund genug, unsere weiblichen Talente und Ingenieurinnen von thyssenkrupp vorzustellen. Denn sie sind es, die bei uns täglich die Welt von morgen gestalten. Eine von ihnen ist Janaina Solvelino Brum, Ingenieurin der Reduktionsmetallurgie bei thyssenkrupp Steel.
Faszination Hochofen
Als Janaina ihr Ingenieurstudium im brasilianischen Ouro Preto anfing, hatte sie noch nie einen Hochofen live gesehen. „Ich wollte immer Ingenieurin werden“, erzählt die 37-Jährige. „Der Schwerpunkt war mir jedoch nicht klar.“ Es sei Glück gewesen, dass sie sich für ihr heutiges Fachgebiet der Metallurgie entschieden habe. „Ich mag die Atmosphäre hier in der Industrie und Produktion sehr und finde es schön, in Duisburg, dem größten Stahlstandort Europas, zu arbeiten.“
Nach ihrer Ausbildung zur Industriemechanikerin und dem Bachelorstudium zog es die gebürtige Brasilianerin zum Masterstudium mit Schwerpunkt Metallurgie und Umformtechnik ins Ruhrgebiet und nach ihrem Abschluss 2013 schließlich zu thyssenkrupp Steel in das Competence Center Metallurgy. An ihren ersten Besuch in einem Stahlunternehmen als Studentin kann sich Janaina noch heute genau erinnern: „Ich weiß noch ganz genau, wie meine erste Besichtigung war. Ich war total fasziniert als ich den Hochofen gesehen habe“, erinnert sie sich. „Es war beeindruckend zu sehen, was für ein dynamischer Prozess die Stahlherstellung ist.“
Der wohl spannendste Job unserer Zeit
Heute begleitet Janaina genau diese Stahlproduktion in eine neue Ära und wirkt jeden Tag ganz konkret an der grünen Transformation der Stahlindustrie mit. „Als Ingenieurin für Reduktionsmetallurgie beschäftige ich mich mit der Qualitätsbewertung der Roh- und Einsatzstoffe für die Roheisenproduktion sowie die Einsatzoptimierung im Produktionsprozess“, erklärt Janaina. Im Rahmen der Strategie 20-30 von thyssenkrupp Steel und dem Aufbau der ersten Direktreduktionsanlage zur Herstellung von Roheisen mit Wasserstoff statt Kohle werden in den nächsten Jahren viele neue und herausfordernde Aufgaben auf Janaina und ihre Kolleg:innen zukommen.
„Aktuell bin ich an einem Projekt zur Untersuchung der Sinterphasen beteiligt“, erklärt die Ingenieurin. „Es ist eine super Möglichkeit, so direkt an der Transformation dieser Industrie mitwirken zu können und eine spannende Zeit, um bei thyssenkrupp Steel zu arbeiten!“, freut sich Janaina.
Der Weg zum grünen Stahl
Mit der grünen Transformation der Stahlindustrie ist auch Janainas Fachbereich und Arbeitsalltag im stetigen Wandel. „Für die klimaneutrale Stahlproduktion muss die traditionelle Roheisenproduktion komplett umgebaut werden“, so die Ingenieurin. „Besonders dem Bereich Metallurgie steht eine sehr große und nachhaltige Herausforderung bevor.“ Nach den ersten Tests zur Nutzung von Wasserstoff im laufenden Hochofenbetrieb im Jahr 2020 und den ersten CO2-reduzierten Produkten wie bluemint® Steel hat thyssenkrupp Steel erst kürzlich mit der Vergabe eines Milliardenauftrags zum Start eines der weltweit größten industriellen Dekarbonisierungsprojekte den nächsten entscheidenden Schritt in Richtung grünen Stahl gemacht.
„In den kommenden Jahren werden wir uns vollkommen auf diese Transformation fokussieren und die Qualitätsbewertung der Roh- und Einsatzstoffe sowie die Einsatzoptimierung im Produktionsprozess für die Direktreduktionsanlage, die andere Qualitätsansprüche im Vergleich zum Hochofen hat, anpassen“, erklärt Janaina.
Schon 2026 soll die neue Anlage fertiggestellt werden und ab dann jährlich 3,5 Millionen Tonnen CO2-Emissionen am Duisburger Standort einsparen. Das Ziel: spätestens ab 2045 klimaneutralen Stahl herzustellen. Für Janaina einer der Gründe, warum sie die Arbeit bei thyssenkrupp Steel so schätzt.
„Meine Arbeit macht mir jeden Tag Spaß!“
„thyssenkrupp Steel steht für Innovationen im Stahl und hochwertige Produkte für anspruchsvollste Anwendungen“, sagt sie. „Ich finde den aktuellen Umbau für die zukünftige Produktion von grünem Premiumstahl sehr gut und thyssenkrupp Steel bietet uns Mitarbeitenden auf dem Weg dahin viele Weiterbildungsmöglichkeiten.“ Mit dem Umbau auf die Direktreduktion übernimmt das Unternehmen damit nicht nur Verantwortung für zukünftige Generationen und senkt seine CO2-Bilanz, sondern schafft auch ganz konkret Zukunftsperspektiven für den Stahlstandort Deutschland und seine Belegschaft.
Für Janaina ein rundes Gesamtpaket! „Meine Arbeit macht mir jeden Tag Spaß, denn sie ist sehr dynamisch“, erzählt sie. „Da ich mich mit verschiedenen Themen beschäftige, kann ich mein Wissen kontinuierlich vertiefen, erweitern und etwas Neues lernen.“ An ihrem Arbeitsalltag gefällt ihr besonders, wie vielfältig und abwechslungsreich er ist und die Zusammenarbeit mit Kolleg:innen. Außerdem schätzt Janaina die Vereinbarkeit von Beruf und Familie bei thyssenkrupp Steel: „In Duisburg gibt es seit 2013 einen Betriebskindergarten, die Stahlsternchen. Ich kann mein Kind in den Kindergarten bringen und sorglos arbeiten gehen, da ich weiß, dass mein Kind sehr gut betreut ist.“
Der Weg zur Ingenieurin
Angehenden Ingenieur:innen rät Janaina aufgrund der bevorstehenden Transformation, die in den kommenden Jahren nicht nur die Stahlindustrie, sondern auch andere Fachgebiete des Ingenieurwesens betreffen wird, sich genau zu informieren. Welche Bereiche und Skills sind zukünftig gefragt? So können in der Ausbildung oder dem Studium entsprechende Schwerpunkte gewählt werden. „Praktika oder Werkstudierendentätigkeiten sind auch sehr wichtig. Sie ermöglichen es, Arbeitsabläufe in der Praxis zu erleben und sich einen ersten beruflichen Eindruck zu verschaffen“, sagt Janaina. „Da ist eine große Hilfe, wenn es darum geht, sich für einen bestimmten Fachbereich zu entscheiden.“
Wenn auch du an einer Karriere als Ingenieur:in interessiert bist, findest du unsere offenen Stellen – vom Praktikum bis zum Einstiegsjob – auf unserer Karriereseite.