Nationaler Wasserstoffrat – gemeinsam für eine grüne Zukunft
Die Energiewende kann niemand alleine stemmen. Sie wird nur erfolgreich, wenn Politik und Industrie gemeinsam daran arbeiten. Als einer der größten CO2-Emittenten Deutschlands nimmt thyssenkrupp seine Verantwortung ernst und bringt die Expertise und Perspektive der Industrie im Nationalen Wasserstoffrat ein. Dr. Arnd Köfler, Chief Technology Officer bei thyssenkrupp Steel, ist Teil der Runde und erklärt, warum eine nationale Wasserstoffstrategie wichtig ist.
Mit Wasserstoff die Dekarbonisierung ankurbeln
Die Stahlindustrie verursacht aktuell sieben Prozent der deutschen CO2-Emissionen. Aber das kann sich ändern. Durch den Einsatz von Wasserstoff und erneuerbaren Energien in sogenannten Direktreduktionsanlagen, kann die Stahlindustrie ein entscheidender Hebel zur Reduzierung der landesweiten Emissionen sein.
Für diese Dekarbonisierung essentiell: grüner Wasserstoff. Und davon ganz schön viel, sagt Dr. Arnd Köfler: „thyssenkrupp Steel wird in Europa der größte einzelne Abnehmer von CO2-neutralem Wasserstoff sein.” Höchste Zeit also, sich über Wasserstoff, seine Produktion und vor allem seine Distribution Gedanken zu machen.
Dr. Arnd Köfler, Chief Technology Officer bei thyssenkrupp und seit dem 1. Januar 2017 Mitglied des Vorstands der thyssenkrupp Steel Europe AG: „Unser Ziel ist klar definiert und mit technischen Maßnahmen hinterlegt.”
Mit Expertise Herausforderungen bewältigen und Wandel schaffen
Dass Wasserstoff ein Schlüsselelement für das Gelingen der Energiewende ist, hat auch die Politik erkannt. Deshalb wurde schon vor rund zwei Jahren, im Juni 2020, eine Nationale Wasserstoffstrategie (NWS) verabschiedet und der Nationale Wasserstoffrat (NWR) gegründet. Der Rat besteht aus 26 hochrangigen Expert:innen der Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Einer von ihnen ist Arnd Köfler, Chief Technology Officer bei thyssenkrupp Steel.
„Ziel des Nationale Wasserstoffrates ist es, einen Handlungsrahmen für die Erzeugung, den Transport, die Nutzung und Weiterverwendung von Wasserstoff und entsprechende Innovationen und Investitionen zu schaffen“, erklärt Köfler. Das nationale Ausbauziel für 2030 hat die Bundesregierung erst kürzlich auf 28 TWh verdoppelt. Für Köfler besteht die wesentliche Aufgabe des Rates daher vor allem in einer schnellen Umsetzung der Strategie.
Die Mitglieder des NWR verfügen über Expertise in den Bereichen Erzeugung, Forschung und Innovation, Dekarbonisierung von Industrie, Verkehr und Gebäude/Wärme, Infrastruktur, internationale Partnerschaften sowie Klima und Nachhaltigkeit.
„Der zügige Ausbau erneuerbaren Energien ist von essenzieller Bedeutung für die Klimawende und der Schlüssel zur Dekarbonisierung”, weiß Köfler. Wie groß der Einfluss sein kann wird mit Blick auf seinen Arbeitsplatz in Europas größtem Stahlwerk schnell deutlich. Denn die Stahlindustrie wird nicht nur ein Hauptabnehmer des grünen Wasserstoffs sein, hier erzielt er auch den größten Wirkungsgrad. „Mit einer eingesetzten Tonne Wasserstoff werden bei thyssenkrupp Steel 26 Tonnen CO2 vermieden”, erklärt Köfler. Um den stark steigenden Wasserstoffbedarf langfristig zu decken, kooperiert thyssenkrupp Steel bereits jetzt mit Partnern, um sich nationale und internationale Bezugsquellen zu sichern.
Erst die Vielfalt der Perspektiven ermöglicht Veränderungen
Im Rat sind sowohl Vertreter:innen aus der Industrie, als auch aus Umweltverbänden Mitglied. Denn, da ist sich Köfler sicher: „Ein so großes Thema wie die Umsetzung der Wasserstoffstrategie kann nur gelingen, wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen.” Auch wenn die unterschiedlichen Ratsmitglieder verschiedene Schwerpunkte setzen, das gemeinsame Ziel vereint: Wasserstofftechnologien als Schlüssel zur Dekarbonisierung etablieren.
„Damit die Dekarbonisierung gelingt, ist aus technischer Sicht der schnelle Aufbau einer entsprechenden Infrastruktur zur Wasserstoffversorgung erforderlich“, erklärt Köfler. Darüber hinaus gehört für die Ratsmitglieder das Schaffen notwendiger regulatorischer Rahmenbedingungen zu den Zielen der nahen Zukunft. „Eine vollständige Klimaneutralität kann nur dann gelingen, wenn langfristig die Versorgung mit grünem Wasserstoff aus erneuerbaren Energien sichergestellt ist.“
Arnd Köfler stellt im Besuchszentrum des Nationalen Wasserstoffrats die Strategie von thyssenkrupp Steel vor.
Sind Infrastruktur und Rahmenbedingungen erst einmal geschaffen, muss für eine rundum klimaneutrale Industrie vor allem genug grüner und bezahlbarer Wasserstoff zur Verfügung stehen. Allein das thyssenkrupp Steel Stahlwerk in Duisburg wird langfristig rund 720.000 Tonnen Wasserstoff pro Jahr benötigen.
Kann dieser Bedarf realistisch betrachtet überhaupt gedeckt werden? Davon ist Arnd Köfler überzeugt “Ich bin überzeugt, dass es gelingen wird, den zweifellos enormen Bedarf langfristig zu decken. Aber wir dürfen hier nicht nur in nationalen Kategorien denken: Wesentliche Wasserstoffquellen werden außerhalb Europas liegen.“