Wie künstliche Intelligenz unsere Logistik fit für die Zukunft macht
Innovation und moderne Technologien verändern die Art und Weise, wie wir arbeiten und leben - und schaffen neue Arbeitsplätze. Künstliche Intelligenz, autonomes Fahren und Robotik sind keine Zukunftsmusik mehr. Sie sind Teil des täglichen Lebens unserer Ingenieur:innen und Entwickler:innen. Für unsere Serie #DigiJobs haben wir mit den digitalen Köpfen bei thyssenkrupp gesprochen und sie gefragt, wie die Digitalisierung ihre Arbeit beeinflusst.
Christian Jabs arbeitet im Bereich Sales & Supply Chain Management bei thyssenkrupp Materials Services und treibt unter anderem das inhouse entwickelte Produkt pacemaker® voran. Was hat es damit auf sich, und warum erfordert gerade dieser Job digitale Expertise?
Supply Chain Management: Was ist das überhaupt?
Jabs und sein Team kümmern sich darum, dass ihre Kund:innen die benötigten Materialien, in entsprechender Menge, zum richtigen Zeitpunkt und am richtigen Ort zur Verfügung haben. Und das durch effiziente Abläufe. Der CO2-Abdruck soll dabei so gering wie möglich ausfallen. Doch was hat das mit Digitalisierung zu tun?
Jabs klärt auf: „Wir arbeiten, zusammen mit unseren Kund:innen, an der Welt von morgen. Wir vernetzen uns, wo immer es geht. Wir gestalten Prozesse kollaborativ und transparent, sodass wir in der Lage sind, alle Potenziale entlang der Supply Chain maximal ausschöpfen zu können.“ Und das ist nur mit modernen und vor allem digitalen Technologien möglich.
Mit pacemaker® zur digitalisierten Lieferkette
Eine dieser Lösungen ist das Produkt pacemaker®. Es besteht aus einer, auf künstlicher Intelligenz (KI) basierten Software, die mittels historischer Daten genaue Vorhersagen zu notwendigen Lagerbeständen, Anfragen von Kund:innen und Transportwegen treffen kann. „Hier arbeiten Menschen und Maschinen Hand in Hand“, schwärmt Projektleiter Jabs. Die Software kann so zu signifikanten Ressourceneinsparungen führen.
Bei dieser Optimierung geht es aber nicht nur um wirtschaftliche Vorteile und die Verfügbarkeit von Materialien, erklärt uns der Experte. „Unser Ziel ist neben Bestandsoptimierungen vor allem die Reduzierung des C02-Fußabdrucks unserer Kund:innen“, erklärt Jabs. Durch die integrierte KI hat pacemaker® viele Vorteile: „Wir können, unter Einbezug von Vergangenheitswerten, die zukünftige Nachfrage vorhersagen. Das System wird tagesaktuell geupdated, sodass ein kontinuierlicher und automatisierter Lern-Prozess stattfinden kann”, so Jabs.
Und das mittlerweile mit Marktreife. Denn pacemaker® ist bereits bei einigen Kunden im Einsatz und soll schon bald als eigenständiges Unternehmen auf den Markt gebracht werden. Der Fokus soll auf den bestandskundennahen Märkten der Automotive- und Aviation-Industrie liegen.
Digitaler Fortschritt dank KI
Für Jabs ist es eindeutig, wie die Logistikarbeit in 50 Jahren aussehen wird: transparent, digital und innovativ! Künstliche Intelligenz spielt hierbei in seinen Augen eine große Rolle, aber der Experte stellt auch klar: „Die KI ist immer nur so gut wie ihre Datenbasis. Der Mensch gibt die Richtung vor, und die Maschine lernt.“
Die Angst, die fortschreitende Digitalisierung und Entwicklung intelligenter Technologien könne Arbeitsplätze verdrängen, ist daher aus seiner Sicht unbegründet. „Der Mensch wird auch in Zukunft alles orchestrieren müssen“, so Jabs. „Die Kunst mit Daten umzugehen, wird einen immer größeren Stellenwert haben.“ Daher sieht der Experte zukünftig besonders dort Jobs, wo mit komplexen Datensätzen umgegangen werden muss – z.B. als Data Scientists.
Ganz unabhängig vom Skillset, rät der Experte jungen Berufseinsteiger:innen und Studierenden: „Augen auf bei der Berufswahl.“ Sein Tipp: ein Zukunfts-Thema suchen, für das man wirklich brennt und immer neugierig zu bleiben!