carValoo – ein StartUp mischt die Branche auf
Güllü Beydilli
Als Teil von thyssenkrupp Automotive Technology, kennt sich das carValoo Team so gut auf dem Gebiet der Digitalisierung im Automobilsektor aus, wie kaum jemand sonst. Kein Wunder also, dass das StartUp carValoo mit seiner hochpräzisen, automatischen Schadenerkennung in kürzester Zeit zu einem großen Namen in der Flotten- und Fuhrparkbranche entwickelt hat.
carValoo bietet eine cloud-basierte IoT-Lösung, die mittels hochsensibler Beschleunigungsensoren betriebsrelevante Ereignisse wie Schäden, Missbrauch und hohe Abnutzung erkennt und in Echtzeit kommuniziert. Der Zustand des Fahrzeugs ist für den Flottenmanager somit jederzeit einsehbar. Dies sorgt für eine gesteigerte Sicherheit und wirtschaftliche Effizienz von Fahrzeugflotten wie z.B. Car-Sharing-Diensten, Mietwagenunternehmen, Logistikdienstleistern, etc.
carValoo – ein Kind der Stunde
Die IoT-Lösung von carValoo kommt zu einer Zeit, in der der Trend weggeht vom eigenen Auto und sich hin zu neuen, nachhaltigen Mobilitätsformen bewegt. Sowohl in der Stadt als auch auf dem Land wächst das Umweltbewusstsein der Menschen wie nie zuvor. Die meisten Strecken können zu Fuß, per Rad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt werden. Wenn es dann doch mal ein Auto sein muss, greifen immer mehr Leute auf neue Angebote wie Car Sharing, Abo-Modelle und flexible Fahrzeugmieten zurück. Die Corona Pandemie hat zudem den Stellenwert von Lieferdiensten mit eigenen Fahrzeugflotten deutlich erhöht. Doch viele Flottenbetreiber stehen dabei vor denselben Herausforderungen: Wie ist der tatsächliche Zustand meiner Fahrzeuge und, wenn ein Schaden vorgefunden wird, wer hat ihn verursacht? Die genaue Kontrolle eines jeden Fahrzeugs nach jeder Fahrt oder Miete ist finanziell sehr aufwändig und z.B. beim CarSharing logistisch kaum zu realisieren. Zudem sind viele Schäden oder Abnutzungen nicht auf den ersten Blick zu sehen, wenn sie sich etwa unter dem Fahrzeug oder an Bauteilen wie Stoßdämpfern befinden. Wegen der häufigen Fahrerwechsel und seltenen Schadenkontrollen werden die meisten Schäden nicht durch den Fahrer gemeldet.
Mit einer Produktlösung, die den Zustand ihrer Fahrzeuge transparenter und wirtschaftlicher machet, können Anbieter neuer Mobilitätsformen weiterwachsen, eine bessere und dichtere Infrastruktur entwickeln sowie ihre Verfügbarkeit für Nutzer steigern – auch außerhalb von urbanen Hotspots. Genau solch eine Lösung hat carValoo entwickelt.
Von der Blackbox zu mehr Transparenz
Bisher war ein Fahrzeug objektiv gesehen meist eine Blackbox – sowohl für Nutzer des Dienstes als auch für die Flottenbetreiber selbst. Wie wurde im Vorfeld mit dem Wagen umgegangenen? Wie wird der nächste Fahrer das Fahrzeug behandeln? Welche Schäden liegen vor? Sollte das Fahrzeug außerplanmäßig zur Wartung? Ist das Auto noch sicher? Diese Intransparenz führt nicht nur zu einer schlechten Planbarkeit von Inspektionen und Wartungen, sondern durch zu spät erkannte Schäden und ineffiziente Wartungszyklen auch zu hohen Kosten, die der Flottenbetreiber meist selbst zu tragen hat. Im schlimmsten Fall ist die Sicherheit von Fahrer:innen und Insassen durch unentdeckte Mängel gefährdet.
Das carValoo Team nahm sich genau dieser Problematik an. Wie kann man Flottenfahrzeuge transparenter, sicherer und effizienter machen? Angefangen hat carValoo jedoch mit einer ganz anderen Fragestellung:
Wie alles begann
„Bei CarValoo bin ich gemeinsam mit meinem Kollegen Nico Schön quasi von der ersten Minute an, der Idee nachgegangen: "Welche Daten werden an einem Fahrzeug und seinen Bauteilen generiert, die eine Aussage über tatsächliche die Abnutzung zulassen?" Von dieser sehr allgemeinen Idee aus sind wir gestartet. Wir haben viel ausprobiert und waren auch am Anfang auf einer ganz anderen Fährte. Wir haben Sensoren entwickelt, die direkt am Bauteil angebracht waren und somit an jedem Bauteil Bewegungen, Reibung und Vibration aufnehmen sollten. Wir haben schnell herausgefunden, dass das zu kompliziert und zu teuer wird. Schnell sind wir auf die bahnbrechende Idee gekommen, dass man für unser Vorhaben in einem Fahrzeug nur einen einzigen Sensor braucht – nämlich einen Beschleunigungssensor. Von dort aus haben das komplette Produkt entwickelt - also die Hardware und die Cloud-Lösung, sowie die Künstliche Intelligenz, die der eigentliche Kern unseres Produkts ist“, erzählt Dr. Sophie Wei.
Was als Idee angefangen hat, ist heute, drei Jahre später, ein eigenständiges Unternehmen: die carValoo GmbH. „Das ist besonders spannend, weil eine cloudbasierte IoT-Lösung wie carValoo nicht zu den Kerntechnologien von thyssenkrupp gehört. Alle anderen auf dem Markt, die ähnliche Lösungen für Flottenbetreiber entwickeln, sind Unternehmen mit ganz anderen Hintergründen. Deswegen ist carValoo etwas ganz Besonderes im thyssenkrupp Kosmos“, betont Dr. Wei.
carValoo – die „Röntgenbrille“ fürs Auto
Mit der Ausgründung von carValoo beweist thyssenkrupp jedoch nicht nur Innovationskraft und Pioniergeist, sondern bietet Kunden ganz praktische Vorteile und Lösungen für tagtägliche Anforderungen und Probleme:
Ein Pionier StartUp mit großem Potenzial
So haben die Vorteile von carValoo das Potenzial, die gesamte Flottenwelt nachhaltig zu prägen: Eine erhöhte Transparenz verbessert die wirtschaftliche Performance von Fahrzeugen und ebnet auf diese Weise den Weg für alternative Mobilitätskonzepte. Langfristig können Flottenbetreiber mit carValoo ihre Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit steigern und den Wechsel vom eigenen Auto zu nachhaltigen Angeboten für immer mehr Menschen attraktiv machen. carValoo: ein Pionierprodukt mit großem Potenzial – das betont auch Dr. Sophie Wei: „Mit carValoo erschließen wir ein komplett neues Marktfeld und neue Kunden für thyssenkrupp.“