Unsere Hütte / Werkszeitung ATH
Zwischen 1928 und 1944 erschien alle zwei Wochen die „Werkszeitung“ für die Mitarbeitenden und Pensionäre der August Thyssen-Hütte in Hamborn. Sie folgte in jeder Ausgabe denselben Aufbau. Auf den ersten zwei der acht Seiten einer Ausgabe behandelte ein langer oder mehrere kürzere Leitartikel aktuelle wirtschaftliche und politische Themen oder wichtige Unternehmensjubiläen. Die darauffolgenden drei bis vier Seiten widmeten sich der aktuellen Entwicklung im Unternehmen und behandelten Themen wie Arbeitssicherheit oder Altersvorsorge, die für die Lesenden von direktem Belang waren. Auf den letzten zwei Seiten jeder Ausgabe befanden sich Bekanntgaben von Jubiläen in der Unternehmensbelegschaft, Freizeit- und Haushaltstipps, Rätsel sowie ein kurzer Teil mit Kleinanzeigen.
Die „Werkszeitung“ weist große Ähnlichkeiten zu den Werkszeitungen zahlreicher anderer Ruhrunternehmen in den 1920er-Jahren auf, wie der seit 1925 erschienenen „Union-Zeitung“ des Dortmund Hoerder-Hüttenvereins und der „Phoenix-Zeitung“ der Phoenix AG für Bergbau und Hüttenbetrieb. Alle Zeitungen teilen dieselbe äußere Gestaltung und folgen einer ähnlichen inhaltlichen Gliederung. Die gestalterische und inhaltliche Ähnlichkeit dieser Werkszeitungen ist kein Zufall, sondern hängt mit dem Verleger der Zeitschriften zusammen. Die „Hütte und Schacht Industrieverlag und Druckerei AG“ in Düsseldorf spezialisierte sich Mitte der 1920er-Jahre auf die Herausgabe von Werkszeitungen für Ruhrunternehmen. Der Verlag bot Unternehmen wie der August Thyssen-Hütte in Hamborn für ihre Zeitungen eine Blaupause, sodass die Redakteure im Unternehmen lediglich die Artikel verfassen mussten, die der Verlag in das stehende Gestaltungsschema setzte.