Edelstahl / Das DEW-Echo
Die von 1936 bis 1944 herausgegebene Publikation „Edelstahl“ (ab 1941 unter dem Titel „Das DEW-Echo“) war die Werkszeitung für die Mitarbeitenden in allen Mitgliedswerken der Deutschen Edelstahlwerke AG (kurz: DEW). Die DEW war 1927 aus einem Zusammenschluss der Edelstahl-produzierenden Unternehmen innerhalb der Vereinigte Stahlwerke AG entstanden. Das Unternehmen verwaltete Produktionsstätten an einer Reihe von Standorten im Ruhrgebiet und dessen näherer Umgebung, unter anderen in Bochum, Dortmund, Duisburg, Remscheid und Krefeld. Seit 1929 war der Standort Krefeld (die Krefelder Stahlwerke AG) der Unternehmenssitz der DEW.
Schon unmittelbar nach der Gründung des Unternehmens war eine Werkszeitung unter dem Titel „Edelstahl“ für die Belegschaft an allen Produktionsstandorten verlegt worden. Die Produktion der Zeitung wurde aber schon 1932 eingestellt. Die Neuauflage der „Edelstahl“ im Mai 1936 stand unter dem Eindruck nationalsozialistischer Propaganda. Schon das Vorwort der ersten Ausgabe verdeutlicht das zentrale Anliegen der Zeitung: die Förderung einer leistungsfähigen „Betriebsgemeinschaft“ ganz im Sinne der nationalsozialistischen „Volksgemeinschaft“.
Die Verbreitung nationalsozialistischer Propaganda zieht sich durch jede Ausgabe. Berichte über aktuelle Unternehmensentwicklungen und die Arbeit in verschiedenen Teilen der Produktion, die auch in anderen Werkszeitungen zu finden waren, wechselten sich mit Hitler-Zitaten und Appellen zur Einstimmung der Leserschaft auf die Ziele des nationalsozialistischen Regimes ab. Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges nahm die Kriegsberichterstattung einen immer breiteren Raum in den Ausgaben der Zeitung ein. In den ersten Kriegsjahren sind die Ausgaben voll überschwänglicher Berichte über den nahenden Sieg, zum Ende des Krieges dominieren dann Durchhalteparolen an die Leserschaft. Die Produktion der Zeitung wurde noch vor Ende des Krieges Mitte des Jahres 1944 eingestellt.