Echo der Arbeit
Die Werkzeitschrift der Hüttenwerk Oberhausen AG
Die Werkzeitschrift der Hüttenwerk Oberhausen AG
Das Titelblatt der Januar-Ausgabe 1953
Mit der Zeitschrift „Echo der Arbeit“ informierte die Hüttenwerk Oberhausen AG (kurz HOAG und nachfolgend Thyssen Niederrhein AG) ihre Belegschaft und ihre Pensionäre über alles Wissenswerte rund um ihren Arbeitsplatz.
„Echo der Arbeit“ erschien in einer Auflage mit bis zu 17.000 Heften ununterbrochen von 1949 bis 1986, anfangs zweimal monatlich als relativ dünnes Heft mit je etwa 14 Seiten und ab den 1960er-Jahren im Monatsrhythmus mit größerem Seitenumfang. Die Zeitschrift durchlief in dieser Zeit mehrfache inhaltliche und gestalterische Überarbeitungen.
Schon Anfang der 1950er-Jahre zeichnete sie sich durch eine für die Zeit aufwendige Gestaltung aus: mehrfarbiger Druck mit vielen Fotografien und Zeichnungen. Die Fotografien stammten in der Regel von der unternehmenseigenen Werksfotografie, aber auch Aufnahmen des Dortmunder Industriefotografen Erich Angenendt wurden abgedruckt. Angenendt war in den 1950er-Jahren mit einer umfangreichen Reportage über die Oberhausener Werksanlagen und Betriebe beauftragt worden.
Die Übernahme der HOAG durch die August Thyssen-Hütte AG 1968 hatte keine unmittelbare Auswirkung auf die Werkszeitschrift. 1978 weitete sich die Leserschaft der Zeitschrift sogar weiter aus als Folge einer Neuordnung innerhalb der Unternehmensgruppe Thyssen. Diese hatte bereits 1971 die HOAG und die Niederrheinische Hütte in Duisburg in der Thyssen Niederrhein AG zusammengeführt. Seit 1978 erschien „Echo der Arbeit“ in einer gemeinsamen Ausgabe für beide Werke der Thyssen Niederrhein AG. Die Zeitschrift ersetzte dabei die dort eingestellte Werkszeitschrift „Der direkte Draht“. Seit 1982 wurde „Echo der Arbeit“ reduziert als Beilage der Mitarbeiterzeitschrift „Thyssen aktuell“ herausgegeben, bis sie mit der Ausgabe 6/8 1986 schließlich komplett eingestellt wurde.
Inhaltlich beschäftigt sich die Zeitschrift, deren Redaktion organisatorisch dem Arbeitsdirektor unterstellt war, mit Themen, die als besonders relevant für die Belegschaft des Unternehmens wahrgenommen wurden: Nachrichten aus dem Betrieb, Berichte über Branchenentwicklungen, aber auch Lebensratgeber, die sich an die einzelnen Arbeiter und ihre Familien richteten. Die Darstellung betrieblicher Vorgänge und technischer Verfahren gehörte ebenso zum Themenkreis wie Beiträge zur Arbeitssicherheit und Mitbestimmung, ergänzt um unterhaltende Beiträge, Witze und Berichte aus Kultur und Sport.
Neben Einblicken in die sich laufend verändernde Arbeitswelt spiegelt „Echo der Arbeit“ den Zeitgeist der jeweiligen Jahrzehnte wider und bildet indirekt soziale Veränderungen ab (Gleichstellung der Frau, Umweltbewegung, Ergonomie etc.). „Echo der Arbeit“ ist ein wertvolles Dokument zur Zeitgeschichte vom Wiederaufbau über das Wirtschaftswunder bis zur Schließung des Stahlstandortes Oberhausen.
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