Kleine Ideen – große Wirkung: Das Ideenmanagement bei der thyssenkrupp Presta AG
Das Ideenmanagement, also das strukturierte Generieren und Umsetzen von Ideen aus dem Kreis der Mitarbeitenden, ist ein wichtiges Werkzeug zur Erschliessung bislang ungenutzter Potenziale. Bereits 1872 betonte Alfred Krupp die Wichtigkeit, "Anregungen und Vorschläge zu Verbesserungen" aus allen Kreisen der Mitarbeitenden "dankbar entgegenzunehmen". Heute ist dieser Ansatz wichtiger denn je. Warum, das zeigt die in einem Waschraum eines Gasthauses im schönen Vorarlberg in Österreich geborene Idee von Markus Morscher.
Selbstverständlicher Bestandteil einer gesunden Unternehmenskultur
Einer unserer Gründerväter machte den Anfang und viele Unternehmen zogen nach: Das strukturierte Generieren und Umsetzen von Ideen für Optimierungen und Neuerungen aus dem Kreis der Belegschaft ist heute als Ideenmanagement akzeptiert und in vielen Firmen längst ein selbstverständliches Element der Unternehmenskultur.
Das unterstreicht auch Markus Morscher: „Das Ideenmanagement ist ein wichtiger Bestandteil in unserem Unternehmen. Es gibt den Mitarbeiter:innen die Möglichkeit, das Unternehmen weiterzuentwickeln und sich dabei aktiv zu beteiligen“. Der Coach Instandhaltung bei der thyssenkrupp Presta AG in Eschen, Liechtenstein, weiß wovon er spricht. Markus ist einer von drei Gewinner:innen der Ideenmanagement-Kampagne „Wanted“ der Lenkungsspezialisten mit Hauptsitz im Fürstentum. Ziel der Kampagne war es, jene Ideen zu identifizieren und diese mit einer hohen Geldprämie zu belohnen, die besonders hohe Einsparungen versprachen.
Manchmal liegt der Schatz direkt vor dir – man muss ihn nur erkennen
Beim Händewaschen in einem Gasthaus fiel Markus das qualitativ hochwertige Handtuchpapier auf. Er fragte sich, was für ein Papier eigentlich sein Arbeitgeber verwendet. Der begeisterte Radfahrer recherchierte den Hersteller, potenzielle Alternativen und wo genau im Unternehmen die Verantwortung für Einkauf und Organisation lagen. Markus analysierte die Papierkosten der vergangenen Jahre, die Verbräuche und die Kosten für den Wechsel der Papierrollen. Er fand heraus, dass das Konzept des seinerzeit verantwortlichen externen Dienstleisters Lücken aufwies. Sein Gedanke: Da musste sich doch etwas machen lassen.
Neues Handtuchpapier-Konzept spart über 40.000 Euro Kosten ein
Gedacht, getan: Markus nahm Kontakt zu verschiedenen Grosshändlern und Herstellern auf, forderte Muster und Angebote an. Reich an neuen Informationen und Zahlen, erarbeitete Markus ein neues Konzept. Er konnte die Papierkosten pro 100 Meter um fast 45 Prozent reduzieren und die Wechselintervalle der Papierrollen erheblich reduzieren, weil diese nun doppelt so lang sind. Neue Papierspender erhielt thyssenkrupp Presta vom neuen Lieferanten dabei gratis. Ein Testlauf, bei dem auch die Reaktionen der Kolleginnen und Kollegen auf die neue Qualität des Papiers getestet wurden, verlief positiv. Unterm Strich bescherte Markus seinem Arbeitgeber, bei dem er bald sein 30-jähriges Jubiläum feiern wird, mit dem neuen Papierkonzept so eine Kostenersparnis von über 40.000 Euro pro Jahr am Standort Eschen.
"Bei der Ausarbeitung und der Umsetzung der Idee ging Markus Morscher mit sehr gutem Beispiel voran. Er arbeitete die Idee systematisch aus, ergriff die Initiative und setzte die Idee gemeinsam mit den Fachbereichen mit viel Engagement um. Dies ist mehr als vorbildlich", so die am HQ zuständige Ideenmanagerin Rebekka Weisser.
Eine Initiative, die sich nicht nur für thyssenkrupp Presta gelohnt hat. Markus konnte zusammen mit drei weiteren Kolleginnen und Kollegen, deren Ideen ebenfalls prämiert wurden, einen unvergesslichen Tag erleben. Bei einem spektakulären Fahrevent auf dem Fahrsicherheitsgelände des Driving Graubünden im schweizerischen Cazis konnten die Gewinner:innen als Mitfahrende, sowie selbst am Steuer in verschiedenen Fahrzeugen, die Grenzen der Fahrdynamik erkunden. Außerdem konnten sie exklusiv die neusten Technologien aus dem Steer-by-wire-Bereich kennenlernen. Am Ende waren sich alle Teilnehmenden einig: Die technischen Möglichkeiten hautnah zu erleben und zu sehen, wie ihr Unternehmen schon heute die Mobilität von Morgen mitgestaltet, war äußerst spannend.
Prämien von bis zu 5.000 CHF für die besten Ideen
„Ich habe mich riesig über den Gewinn gefreut. Damit hatte ich gar nicht gerechnet“, gibt Markus zu. „Es war sehr spannend nach Cazis zu kommen und einen Blick hinter die Kulissen werfen zu können, wie unsere Lenkungen unter Realbedingungen getestet werden. Es war eine tolle Erfahrung und absolut faszinierend, welche Kräfte im Auto wirken und welche Fähigkeiten es menschlich bedarf, diese zu kontrollieren. Respekt vor unseren Testfahrer:innen!“
Neue Ideen zu formulieren, kann sich bei thyssenkrupp Presta also durchaus lohnen.
Und das auf finanzieller und emotionaler Ebene. Zukünftig sollen die Prämien der besten Ideen angepasst und somit noch attraktiver gestaltet werden. Auch für Markus ein Grund mehr, die Augen offen zu halten und weitere Ideen einzureichen. Einen Tisch in seinem Lieblingsgasthaus hat er schon mal reserviert.