Produkte und Lösungen Sep 26, 2002 2:00 AM
Weltpremiere: Erstes Magnesiumvorband über Gießwalzen erzeugt
"Ein wichtiger erster Schritt ist gelungen. Wir sind auf dem besten Weg, Magnesium-Bleche mit marktfähigen Kosten zu produzieren", erklärt Dr. Ulrich Jaroni, Vorstand Technik und verantwortlich für Forschung und Entwicklung der ThyssenKrupp Stahl AG. Das Duisburger Unternehmen hält führende Weltmarktpositionen bei Qualitätsflachstahl und in der Verarbeitungstechnologie für den Fahrzeugleichtbau.
Eine Diversifikation der vorhandenen Kompetenz in technische Bereiche, die durch Stahl nicht abgedeckt werden können, bietet das Magnesium, der leichteste metallische Konstruktionswerkstoff überhaupt. Um seine Einsatzmöglichkeiten technologisch und ökonomisch zu optimieren, hat ThyssenKrupp Stahl Mitte 2001 die MgF Magnesium Flachprodukte GmbH mit Sitz in Freiberg/Sachsen gegründet. Einen Schwerpunkt der MgF-Tätigkeit bildet die Entwicklung der Gießwalztechnik für Magnesium-Bandbleche. Mit dieser innovativen Fertigungstechnologie sollen Blecherzeugnisse aus Magnesium zu wettbewerbsfähigen Preisen für großtechnische Anwendungen angeboten werden.
In dem vom Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft und Arbeit geförderten Projekt "Gießwalzen von Magnesium" hat MgF im Bereich Umformung des Kompetenzzentrums für Gießerei und Umformtechnik der Technischen Universität Bergakademie Freiberg eine Gießwalzanlage in vorindustriellem Maßstab konzipiert und gebaut. Pechiney Aluminium Engineering und Ing.-RAUCH Fertigungstechnik haben dazu die Anlagentechnik geliefert.
Die neue Anlage ist termingerecht am 7.September 2002 in Betrieb genommen worden. Und es wurde auf Anhieb das erste Ziel erreicht, 700 mm breites Vorband von 6 mm Dicke zu erzeugen. Bemerkenswert präsentierte sich auch die Oberfläche, die ein weiteres Warmwalzen auf Endmaß ohne zwischengeschaltete Weiterbearbeitung erwarten lässt.
"Dieser Erfolg spornt uns an, die nächsten Schritte zügig in Angriff zu nehmen. Nun gilt es, die Fertigungsbedingungen an der Anlage zu optimieren und gemeinsam mit den Wissenschaftlern der Bergakademie eine entsprechende Bandwalztechnologie zu entwickeln", erklärt MgF-Geschäftsführer Dr. Hans Pircher. Prof. Rudolf Kawalla, Direktor des Instituts für Metallformung der Bergakademie Freiberg und Partner im Verbundprojekt, bewertet diese erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Hochschule und Industrie als beispielhaft.
Staatsminister Dr. Martin Gillo vom Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft und Arbeit unterstreicht die Bedeutung der neuen Technologie: "Die wirtschaftlichen Chancen stehen bei unserer Technologieförderung im Vordergrund. Wir sehen ein erhebliches Potential, um in der Region Freiberg ein Wirtschaftszentrum in Sachen Produktion und Verarbeitung von Magnesium und Magnesiumbauteilen zu etablieren. Immerhin befindet sich die Automobilindustrie als ein wichtiger Abnehmer in unmittelbarer Nachbarschaft. Wir freuen uns, mit der ThyssenKrupp Stahl Tochter MgF gemeinsam den Einstieg in die Magnesium Technologie zu wagen."
Kontakt:
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e-mail: erwin.schneider@tks.thyssenkrupp.com
Dietmar Stamm
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