Produkte und Lösungen 11.04.2012 14:46
ThyssenKrupp Uhde und die mongolische Regierung treffen Vereinbarung über eine Coal-to-Liquids-Anlage und eine Kokerei-Anlage in der Mongolei
Im Rahmen eines fünftägigen Staatsbesuches in Deutschland besuchte der mongolische Staatspräsident Tsakhia Elbegdorj mit einer großen Wirtschaftsdelegation am 31.03.2012 Nordrhein-Westfalen.
Bei diesem Anlass unterzeichneten ThyssenKrupp Uhde und die Vertreter der mongolischen Regierung zwei Memoranden. Sie betreffen die Entwicklung, die Planung und die Realisierung sowohl einer Kohleverflüssigungs- als auch einer Kokerei-Anlage. Für beide Projekte wurden bereits in der Vergangenheit Machbarkeitsstudien durchgeführt. Das Ergebnis der Coal-to-Liquids-Studie wurde im Juni 2008 auf der ‘Mongolian CTG Project Conference’ in Ulan Bator vorgestellt. Die Kokereistudie auf Basis der ThyssenKrupp Uhde-eigenen Heat Recovery Verkokungstechnologie wurde im Dezember 2011 präsentiert.
Zeitgleich zu den Memoranden unterzeichnete ThyssenKrupp Uhde mit der in Ulan Bator ansässigen Firma Industrial Corporation of Mongolia einen Lizenzvertrag für die Anwendung der ThyssenKrupp Uhde-eigenen PRENFLO® Kohlevergasungstechnologie.
„ThyssenKrupp Uhde bringt in beide Projekte eigene Technologien ein und wird zusätzlich als Generalauftragnehmer agieren“, sagt Alfred Hoffmann, CTO und Mitglied der Geschäftsführung der Thyssen Krupp Uhde und ergänzt für die Coal-to-Liquids-Anlage: „Dadurch sind wir in der Lage, dem Kunden eine prozesstechnisch ganzheitliche Lösung zu offerieren, von der Kohle bis zum synthetischen Kraftstoff.“
Die mongolische Regierung ist seit geraumer Zeit bestrebt, die Einfuhr fossiler Energieträger zu begrenzen und im Gegenzug die reichlich vorhandene, heimische Kohle vermehrt zu nutzen. Sie hat sich daher zum Ziel gesetzt, diese heimische Kohle zu veredeln und in hochwertige chemische und petrochemische Produkte umzuwandeln. Als primäre Maßnahme möchte die mongolische Regierung eine Coal-to-Liquids-Anlage in der Mongolei realisieren, um aus Kohle synthetische Kraftstoffe herzustellen.
„Wir sind sehr froh, in ThyssenKrupp Uhde bereits vor Jahren einen Partner gefunden zu haben, der uns mit seiner Erfahrung und seiner Expertise im Großanlagenbau mit Rat und Tat zur Seite steht“, sagt Batsukh Yadamsuren, Direktor von ICM. „Die Chemieanlagen, die die Mongolei derzeit anstrebt, sind sehr groß und komplex“, so Batsukh Yadamsuren weiter. „Wir brauchen daher den erfahrenen Chemie-Anlagenbauer und Technologiegeber aus einer Hand, damit die Erwartungshaltung der Finanzwelt und der Betreiber zufrieden gestellt werden kann.“
ThyssenKrupp Uhde gehört auf dem Gebiet der Kohlevergasung zu den weltweit führenden Unternehmen und verfügt hier über eine 70-jährige Erfahrung. Seit seiner Gründung im Jahre 1921 hat ThyssenKrupp Uhde mehr als 2.000 Anlagen realisiert.
„Unser PRENFLO®-Feststoffvergaser bildet das Herzstück der Coal-to-Liquids-Anlage", so Claudio Marsico, Director Sales im Bereich Gas Technologies bei ThyssenKrupp Uhde. „Mit seinem state-of-the-art design, horizontaler Multi-Brenner-Ausführung, gekühlter Membranwand mit hoher Lebenszeit, Trockeneintrag für Kohlestaub und maximaler Kapazität pro Vergaser wird unser PRENFLO®-Feststoffvergaser zur Wirtschaftlichkeit der Coal-to-Liquids-Anlage beitragen“, ergänzt Claudio Marsico.
Mit den hauseigenen Feststoffvergasungstechnologien PRENFLO® (Flugstromvergasung) und HTWTM (Wirbelschichtvergasung) ist ThyssenKrupp Uhde in der Lage, nahezu alle verfügbaren Einsatzstoffe, wie z.B. Stein- und Braunkohle, aschereiche Kohle, Petrolkoks, diverse Biomassen oder Hausmüll zu verwerten und in hochrentable Produkte umzuwandeln. PRENFLO® und HTWTM wurden in der jüngsten Zeit bereits mehrfach von diversen Kunden für deren weltweite Projekte zur Generierung von Strom, Wasserstoff, Benzin, Diesel, Chemieprodukten und zur Direktreduktion in der Stahlindustrie ausgewählt.
Mit der Unterzeichnung der Memoranden und des Lizenzabkommens trägt ThyssenKrupp Uhde maßgeblich zur Umsetzung des Abkommens vom 13. Oktober 2011 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung der Mongolei über die Zusammenarbeit im Rohstoff-, Industrie- und Technologiebereich bei.