Unternehmensmeldungen 10.01.2012 13:26
ThyssenKrupp Nirosta stellt Genehmigungsantrag für Werks-Ausbau in Krefeld
Der Antragstellung sind intensive Gespräche mit der Bezirksregierung Düsseldorf, dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW sowie dem Landesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz NRW vorangegangen. Im Vorfeld wurde eine umfangreiche Umweltverträglichkeits-Untersuchung erstellt. Diese beinhaltet unter anderem Messungen und Prognosen bezüglich der Luftkonzentration im Umfeld des Werkes. Das Vorhaben wurde schon in der Planungsphase im Rahmen des Nachbarschaftsdialoges vorgestellt. Außerdem sieht das Genehmigungsverfahren eine Öffentlichkeitsbeteiligung vor. Die Krefelder Bürger können sich damit voraussichtlich im Frühjahr 2012 über das Projekt und die Genehmigungsunterlagen näher informieren. Zu den vorbereitenden Maßnahmen gehört der Abriss eines Hallenkomplexes im südwestlichen Teil des Werksgeländes. Da bei den Bodenuntersuchungen keine Belastungen festgestellt wurden, konnte mit dem Abriss im November 2011 begonnen werden. Die Arbeiten sollen im Sommer 2012 beendet sein.
Das „NIFO“ (Nirosta Ferrit-Optimierung) genannte Projekt sieht den Ausbau der Fertigungskapazitäten für Ferrite vor. Die Nachfrage nach diesen nickelfreien Werkstoffen z. B. für die Herstellung von Waschmaschinentrommeln und Wasserleitungen sowie für den Aufzugsbau ist deutlich gestiegen. Um den Kunden-Interessen stärker nachzukommen, erfolgt nun die Anpassung der Produktions-Struktur. Durch die Zusammenführung der beiden Produkt-Stränge in Krefeld werden die Verarbeitungskosten gesenkt und die Fertigung schneller und flexibler auf die jeweiligen Marktanforderungen ausgerichtet. Ein weiterer Grund, das Benrather Kaltwalzwerk in den Standort Krefeld zu integrieren, ist die komplexe Logistik innerhalb der Nirosta-Gruppe mit vier Produktionswerken. Die Standort-Verlagerung wird künftig deutliche Kostenvorteile bringen.
Im Rahmen des NIFO-Projekts wird der Anlagenpark weitreichend umgebaut bzw. modernisiert. Zu den Maßnahmen gehören unter anderem die Verlagerung eines Dressiergerüsts und einer Haubenglüherei von Benrath nach Krefeld. In Krefeld werden eine Glüh-/Beizlinie und ein Kaltwalzgerüst neu errichtet sowie eine Glüh-/Beizlinie zu einer Blankglühlinie umgebaut. Einige veraltete Anlagen werden stillgelegt.
Für die Zukunft der rund 550 Beschäftigten in Benrath gibt es weitreichende Zusagen. Deren Eckpunkte sind in der Vereinbarung „Pro Zukunft Nirosta“ gemeinsam mit dem Betriebsrat festgelegt worden. Danach sind betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen. Jeder Mitarbeiter, der nicht über Vorruhestand und Altersteilzeit ausscheidet, findet im Krefelder Werk oder in vergleichbarer Entfernung einen zumutbaren Arbeitsplatz. Der Großteil der Benrather Beschäftigten wird künftig an den verlagerten und neugebauten Anlagen in Krefeld eingesetzt werden. Durch den Ausbau der Ferrit-Produktion am Standort Krefeld werden hier bis zu 200 neue Jobs entstehen.