Produkte und Lösungen Sep 21, 2015 3:04 PM
ThyssenKrupp liefert neues Brecher-Band-System für peruanische Kupfermine Cuajone
ThyssenKrupp Industrial Solutions, der Anlagenbauspezialist des ThyssenKrupp Konzerns, hat von der Southern Peru Copper Corporation den Auftrag über die Lieferung eines Brecher-Band-Systems erhalten. Die neue Anlage soll in der Cuajone-Kupfermine in Peru, die seit 1976 in Betrieb ist, installiert werden, um Erz von der Tagebaugrube zum Konzentrator zu befördern. Sie soll die vorhandene Schienentransportanlage ersetzen und voraussichtlich im Jahr 2016 in Betrieb gehen. Der Leistungsumfang von ThyssenKrupp Industrial Solutions umfasst das Engineering, die Beschaffung, die Bauaufsicht sowie Support bei der Inbetriebnahme des kompletten Brecher-Band-Systems zur Verarbeitung von Kupfererz.
Christof Brewka, Leiter der Operating Unit Mining, ThyssenKrupp Industrial Solutions: „Mit der neuen Anlage werden sowohl die Betriebskosten und der Energieverbrauch als auch der Emissionsausstoß wesentlich verringert. Dies ist ein gutes Beispiel für unsere führenden, maßgeschneiderten Lösungen für die Mining-Industrie, die einen Mehrwert für unsere Kunden bieten und gleichzeitig die natürlichen Ressourcen schonen.”
Zlatan Azinovic, CEO von ThyssenKrupp Industrial Solutions (Peru): „Im Rahmen unserer globalen Wachstumsstrategie bauen wir unsere Präsenz in Südamerika weiter aus. Mit unserem Service Center in Peru können wir unseren Kunden der lokalen Mining-, Minerals- und Zementindustrie schnellere und bessere Dienstleistungen anbieten. Erst kürzlich haben wir darüber hinaus in neue Service Center in Brasilien und Chile investiert.”
Im Rahmen des neuen Auftrags wird ThyssenKrupp Industrial Solutions eine semimobile Brechanlage mit integriertem Abzugsförderer, einen Transferförderer sowie zwei Überland-Bandförderer mit einer Gesamtkapazität von 120.000 Tonnen zerkleinertem Erz pro Tag liefern. Das Kupfererz wird direkt einer semimobilen Brechanlage zugeführt, die sich in der Mine befindet. Lkw-Rampen aus Profilstahl ermöglichen Zugang zu den Muldenkippern mit einem Ladegewicht von bis zu 360 metrischen Tonnen. Die Service- und Betriebsbereiche der Anlage, einschließlich der elektronischen Infrastruktur, werden komplett getrennt und unabhängig vom Abladebereich der Muldenkipper angeordnet, was zu einer deutlichen Reduzierung des Schwingungs-, Staub- und Lärmniveaus führt. Das semimobile Design eignet sich besonders für Minen, die von seismischen Aktivitäten betroffen sind.
Der Kreiselbrecher Typ 63/114 mit 1.200 kW-Direktantrieb übernimmt das Aufgabematerial vom Aufgabebunker und zerkleinert das Roherz auf die benötigte Größe. Das zerkleinerte Erz wird aus dem Zwischenbunker unterhalb des Brechers über einen Schwerlast-Bandaufgeber mit niedriger Geschwindigkeit transportiert. Die 2.800 mm breite Förderanlage des Typs ST 1800 läuft mit einer Nenngeschwindigkeit von 1,5 Metern pro Sekunde und verfügt über einen konventionellen 800 kW-Antrieb sowie einen Antrieb mit variabler Frequenz (Variable Frequency Drive, VFD). Ein 400 Meter langer Förderer transportiert das zerkleinerte Erz von der semimobilen Brechanlage und dem Abzugsförderer zu zwei Überlandförderern, die die Entfernung von 7,5 Kilometern bis zur Groberzhalde überbrücken.
Der erste von beiden Überlandförderern weist eine Breite von 1.830 mm und eine Geschwindigkeit von 6,2 Meter pro Sekunde auf. Er verfügt über zwei getriebelose 6.000 kW-Antriebe der Marke Siemens. Bei diesen Förderantrieben, den weltweit größten ihrer Art, findet die integrierte Antriebstechnik von Siemens (Integrated Drive System, IDS) Anwendung. Sie gewährleistet eine besonders hohe Anlagenverfügbarkeit (über 99%), da viele der Bauteile traditioneller Förderantriebe – wie z. B. Reduzierstücke, Kupplungen und Motorlager – sowie die damit verbundenen Wartungszeiten und -kosten entfallen. Die Technologie trägt nicht nur wesentlich dazu bei, dass Überlandförderer größere Kapazitäts- und Geschwindigkeitsanforderungen erfüllen können; sie führt auch zu einem geringeren Energieverbrauch und einer höheren Effizienz solcher Förderanlagen.
Das getriebelose Antriebssystem wurde in Zusammenarbeit von ThyssenKrupp und Siemens entwickelt und erstmalig 1985 im Kohlebergwerk Prosper-Haniel in Deutschland eingesetzt. Die Technologie hat sich in einer langen Reihe erfolgreich abgeschlossener Projekte bewährt und wird durch eine kontinuierliche Forschungs- und Entwicklungsarbeit stetig verbessert.
Zu den neueren Projekten in diesem Bereich gehören die Lieferung einer dualen Förderbandanlage mit getriebelosem 3.800 kW-Antrieb für eine Kupfermine von Glencore in Antapaccay (Peru), fünf getriebelose Antriebe mit 5.000 kW für eine Überlandförderanlage für eine Mine von BHP Billiton in Escondida (Chile) sowie Überlandförderer mit getriebelosen 4.400 kW-Antrieben für die Mine von MMG Las Bambas in Peru.