Produkte und Lösungen Apr 15, 2002 2:00 AM
ThyssenKrupp Innovationswettbewerb 2002
Zwei erste Plätze für ThyssenKrupp Stahl und ThyssenKrupp VDM bei der Entwickler-Olympiade
Zu einer eindrucksvollen Demonstration der Forschungs- und Entwicklungskompetenz bei ThyssenKrupp Steel wurde der diesjährige Innovationswettbewerb des Konzerns. Die dritte Entwickler-Olympiade von ThyssenKrupp brachte gegenüber dem Vorjahr nicht nur mehr als eine Verdoppelung der eingereichten Arbeiten, die hervorragende Qualität der Beiträge stellte auch die Jury vor eine außerordentlich schwierige Aufgabe.
Sie vergab den mit 25.000 Euro dotierten ersten Platz an die Steel Töchter ThyssenKrupp Stahl und ThyssenKrupp VDM. Beide erstplatzierten Einsendungen beschäftigen sich mit dem Thema Werkstoffe für Bildschirmrahmen.
Zur einen Hälfte ging der erste Preis an Dr. Thomas Heller und Günter Stich von der ThyssenKrupp Stahl AG in Duisburg für die Entwicklung eines hochfesten Complexphasenstahls für Flachbildschirmrahmen. Der neue Stahl ersetzt bisherige Lieferungen aus Japan und verzichtet auf teure Legierungselemente. Dr. Bodo Gehrmann von der ThyssenKrupp VDM GmbH in Werdohl teilte sich gemeinsam mit den beiden ThyssenKrupp Stahl-Forschern Platz 1. Er entwickelte eine Eisen-Nickel-Legierung als Rahmenwerkstoff für gespannte Schattenmasken in großformatigen und flachen Farbfernsehgeräten, den so genannten True-Flat-Bildschirmen.
Innovationen schaffen Wettbewerbsvorteile
Bei der Preisverleihung im März wies ThyssenKrupp Vorstandsmitglied Prof. Dr. Eckhard Rohkamm auf die Bedeutung der Innovationen als Motor für Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit hin: "Die Arbeiten der beiden ersten Preisträger sind zwar von den Lösungen her unterschiedlich, aber insgesamt als Systemlösung zu betrachten. Damit kann ThyssenKrupp Steel den Kunden eine Gesamtlösung anbieten und dadurch einen Wettbewerbsvorteil verzeichnen."
Zum Hintergrund: Stahl- und Eisen-Nickel Legierungen finden als Schattenmasken, Bildschirmrahmen, Abschirmhauben, Bimetallfedern und Implosionsschutzrahmen vielfältigen Einsatz in Fernsehgeräten. Jedes der genannten Bauteile stellt dabei spezifische Anforderungen an den Werkstoff. Das umfangreiche Know-how innerhalb des ThyssenKrupp Steel Konzerns mit den Unternehmen ThyssenKrupp Stahl, ThyssenKrupp VDM, Wickeder Westfalenstahl und ThyssenKrupp Nirosta bietet hier interessante Lösungen für die Bildröhrenkomponenten.
Beachtliches Marktpotenzial für den Complexphasenstahl
Der Trend geht zum Flachbildschirm, und das weiß auch die ThyssenKrupp Stahl AG. Mit der Entwicklung der neuen Complexphasenstähle (CP-Stähle), die bereits heute serienmäßig zur Herstellung der Winkel in Fernsehrahmen eingesetzt werden, verschafft sich das Unternehmen ein beachtliches Marktpotenzial. Untersuchungen haben gezeigt, dass ein warmgewalzter Complexphasenstahl den großen Temperaturbelastungen beim Schwärzen des Rahmens und beim Aushärten der Nahtlinie zwischen zwei Bildröhrenhälften widersteht und eine verzugsfreie Planlage der gespannten Schattenmaske gewährleistet. Bereits im Lieferzustand besitzt der CP-Stahl eine hohe Festigkeit von mehr als 800 N/mm², und trotzdem ist er kaltumformbar und schweißbar. Während der Produktion der Bildschirmrahmen erhöhen feinste Ausscheidungen die Festigkeit noch einmal deutlich auf rund 1.000 N/mm², ohne dabei die Zähigkeit des Werkstoffs zu verschlechtern. Überdies kann die hohe Festigkeit künftig das Gewicht des Rahmens reduzieren.
Pernifer 42 TVR: Der neue Werkstoff für Flachbildschirme setzt sich durch
Problem moderner Flachbildschirme ist, dass der Tiefzug der Bildschirmmaske zur Stabilisierung entfällt. So wird die Schattenmaske auf einen massiven Rahmen gespannt, damit sie in Form bleibt. Dabei muss der Werkstoff so ausgelegt sein, dass der Rahmen bei einer Temperatur von rund 100 Grad Celsius dauerhaft formstabil bleibt und die Spannung der Lochmaske erhält. Hier liefert ThyssenKrupp VDM die Lösung: Die chemische Zusammensetzung der Eisen-Nickel-Legierung Pernifer 42 TVR ist so gewählt, dass nach einer Wärmebehandlung, die am fertiggestellten Rahmen erfolgt, möglichst keine Ausdehnungen auftreten, damit die Schattenmaske bei der Glühtemperatur nicht überdehnt und auch nach dem Abkühlen gespannt bleibt.
Seit seiner Markteinführung im Jahr 2000 hat sich der Geschäftsbereich Bänder der ThyssenKrupp VDM mit dieser Eisen-Nickel Legierung für großformatige und flache Bildschirme von Farbfernsehgeräten qualifiziert. Heute werden Bänder aus Pernifer 42 TVR in Serienfertigung verarbeitet.
Für Rückfragen:
ThyssenKrupp Stahl AG
Dietmar Stamm, Öffentlichkeitsarbeit
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