Unternehmensmeldungen Oct 3, 2005 10:00 AM
ThyssenKrupp erwartet bestes Ergebnis seit der Fusion
ThyssenKrupp ist auf gutem Weg. Das belegen die Kennzahlen für die ersten neun Monate (Oktober 2004 bis Juni 2005) des Geschäftsjahres 2004/2005:
· Auftragseingang und Umsatz nahmen zweistellig zu: der Auftragseingang um 10 Prozent auf 32,1 Mrd EUR und der Umsatz um 14 Prozent auf 31,5 Mrd EUR.
· Das Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten vor Steuern und Anteilen anderer Gesellschafter stieg von 1.069 Mio EUR auf 1.454 Mio EUR
· Die Finanzverbindlichkeiten zum 30. Juni 2005 betrugen 1.649 Mio EUR, 1.184 Mio EUR weniger als am 30. September 2004.
Beim Ergebnis vor Steuern, ohne Berücksichtigung von Effekten aus wesentlichen Unternehmensveräußerungen und -erwerben sowie Restrukturierungsmaßnahmen strebt der Konzern rund 1.700 Mio EUR an, um damit das sehr gute Niveau von 2003/2004 (1.470 Mio EUR) zu übertreffen. Das Segment Steel wird dazu deutlich mehr als 1 Mrd EUR beitragen. Die genauen Zahlen liegen noch nicht vor. Mittelfristig soll der Konzern einen Gesamtumsatz von 45 bis 50 Mrd EUR erreichen.
Seit der Fusion im März 1999, als ThyssenKrupp mit einem Umsatz von rund 36 Mrd EUR und 173.000 Mitarbeitern gestartet war, hat sich der Konzern deutlich gewandelt: Bis heute wurden Unternehmen mit einem Umsatz von 7,0 Mrd EUR veräußert und solche mit einem Umsatz von 7,0 Mrd EUR erworben. Die Zahl der Mitarbeiter ist seit der Fusion auf über 184.000 (30. September 2004) gestiegen.
Mit Kunden im Ausland erwirtschaftete ThyssenKrupp im Geschäftsjahr 2003/2004 einen Umsatz von 25,8 Mrd EUR in über 70 Ländern, das entspricht 65 Prozent des Konzernumsatzes. Allein im asiatisch-pazifischen Raum unterhält das Unternehmen 130 Fertigungs- und Vertriebsstandorte. Diese internationale Präsenz wird konsequent ausgebaut.
In der Wachstumsregion Asien/Pazifik hat der Konzern im Geschäftsjahr 2003/2004 einen Umsatz von 3,5 Mrd EUR erwirtschaftet. Das sind 13,6 Prozent des gesamten Auslandsumsatzes. Noch werden die Konzernaktivitäten in der Region stark von den Geschäften in China dominiert. Im vergangenen Geschäftsjahr erzielte ThyssenKrupp in der Volksrepublik einen Umsatz in Höhe von 1,1 Mrd EUR und beschäftigt mehr als 3.700 Mitarbeiter. Die Präsenz in der Region wird durch gezielte strategische Akquisitionen und Joint-Ventures weiter ausgebaut. In Südkorea ist ThyssenKrupp mittlerweile mit fünf Tochtergesellschaften vertreten. 1.100 Mitarbeiter vor Ort erwirtschaften einen Umsatz von 355 Mio EUR.
ThyssenKrupp Steel
Zum 1. Oktober 2005 wurde das Segment Steel mit den Business Units Carbon Steel, Stainless Steel und Special Materials organisatorisch weiter entwickelt. Mit ThyssenKrupp Steel (ehemals ThyssenKrupp Stahl) und ThyssenKrupp Stainless wurden zwei eigenständige Segmente geschaffen. Der Konzern hat damit auf die unterschiedlichen Marktverhältnisse und Produktionsabläufe von Carbon und Stainless reagiert.
Bei ThyssenKrupp Steel wird eine Rohstahlproduktion im Geschäftsjahr 2004/2005 von rund 16,5 Mio Tonnen, also auf Vorjahreshöhe, erwartet. Umsatz und Auftragseingang, so die vorläufigen Zahlen, wurden auf jeweils über 14 Mrd Euro gesteigert, im Vorjahr waren es 13,2 und 13,7 Mrd Euro.
Der Markt, vor allem in Westeuropa, zeigte sich in schwacher Verfassung. Doch wird die Weltrohstahlproduktion in diesem Jahr voraussichtlich auf 1,1 Mrd Tonnen steigen. Das ist ein Plus von 4 %. Während vor allem China, aber auch Indien mit ungebremstem Produktionswachstum dazu beitrugen, wurde die Erzeugung in der NAFTA und Westeuropa ab dem Frühjahr als Reaktion auf die gesunkene Nachfrage gedrosselt. In der EU 25 wird die Rohstahlerzeugung mit 183 Mio t daher um 5 % niedriger als im Vorjahr erwartet.
Die deutschen Stahlwerke bleiben mit rund 45 Mio t ebenfalls unter dem Niveau 2004. Nachdem sie in den ersten Monaten des Jahres noch an der Kapazitätsgrenze produziert hatten, wurde die Produktion erstmals im Mai und dann verstärkt in den Sommermonaten zurückgefahren. ThyssenKrupp Steel hat allerdings das Rohstahlvolumen gehalten. In den Weiterverarbeitungsbetrieben bei ThyssenKrupp Stahl wurden rund 800.000 Tonnen Material gekürzt, mit Schwerpunkt in den Kaltwalzwerken und den Oberflächenveredelungsanlagen. Für ThyssenKrupp gilt weiterhin die Devise "Preis vor Menge". Bei Stainless Steel wurde die Produktion im Sommer um 120.000 Tonnen zurückgenommen.
Die Situation im Geschäftsjahr 2004/2005 war darüber hinaus auch durch eine in erster Linie lagerzyklisch bedingte Nachfrageschwäche bei zunächst hohem Angebot geprägt. In vielen Weltregionen fand ein erheblicher, spekulativ motivierter Lageraufbau statt. Diese Lagerüberhänge haben in den meisten Märkten seit Beginn des Jahres zu einem deutlichen Rückgang der Stahlnachfrage geführt. Parallel dazu nahm - insbesondere in den USA und Westeuropa - der Wettbewerbsdruck durch höhere Importe zu. In der Folge gaben die Stahlpreise nach. In den USA war der Höhepunkt des Stahlpreiszyklus bereits im Herbst 2004 erreicht, in Westeuropa kam es im Wesentlichen erst ab dem 2. Quartal 2005 zu Preisreduzierungen. Der Stahlverbrauch in Westeuropa wies 2005 - nach expansiver Entwicklung im Vorjahr - kaum Wachstum auf. Die westeuropäischen Produzenten von Qualitätsflachstahl haben ihre in der EU verlorenen Liefermengen teilweise durch einen höheren Drittlandabsatz kompensiert.
Die Portfolio-Neuordnung mit der Konzentration auf das Kerngeschäft Flachstahl wurde im vergangenen Geschäftsjahr weitestgehend abgeschlossen. ThyssenKrupp Steel hat sich dabei von Langprodukt-Aktivitäten getrennt, die ein Umsatzvolumen von 1,1 Mrd EUR repräsentieren. Nach Veräußerung der Berkenhoff GmbH und der Krupp Edelstahlprofile GmbH im Geschäftsjahr 2003/2004 ist im Frühjahr 2005 die Edelstahl Witten-Krefeld GmbH (EWK), die Langprodukte in Edelstahlgüten produziert, an die zur Düsseldorfer Schmolz + Bickenbach-Gruppe gehörende Swiss Steel AG veräußert worden.
Die Elektroband-Aktivitäten wurden in den letzten Jahren komplett neu aufgestellt. Mit der Stilllegung der Fertigung im italienischen Terni wird dieser Prozess abgeschlossen. ThyssenKrupp Electrical Steel mit Produktionsstandorten für kornorientiertes Elektroband in Gelsenkirchen und Isbergues (Nordfrankreich) wird zu Beginn des Geschäftsjahres 2005/2006 dem Bereich Carbon Steel zugeordnet. Die Business Unit Special Materials kann dann aufgelöst werden. Das Geschäft mit nichtkornorientiertem Elektroband ist bereits seit dem vergangenen Jahr in Carbon Steel integriert.
Die Business Units Carbon Steel und Stainless Steel haben sich erfolgreich positioniert. Sie sind nach Abschluss der Fokussierungsprogramme in sehr unterschiedlichen Märkten mit eigenständigen strategischen Ausrichtungen aktiv. Der Vorstand der ThyssenKrupp AG hat deshalb im August 2005 beschlossen, die Zwischenholding ThyssenKrupp Steel AG mit Wirkung vom 30. September 2005 aufzulösen und für den Tätigkeitsschwerpunkt Stahl zwei neue Segmente, nämlich Steel (für Qualitätsflachstahl) und Stainless (für Flachprodukte aus Edelstahl-Rostfrei) zu bilden. Die ThyssenKrupp Stainless GmbH wird in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und als Führungsgesellschaft für das Segment Stainless fungieren. Die ThyssenKrupp Stahl AG wird in ThyssenKrupp Steel AG umfirmiert und das neue Segment Steel nach dem Stammhauskonzept als größtes Einzelunternehmen führen. Im Weltmarkt für Qualitätsflachstahl gehört Steel (neu) mit zu den führenden Produzenten und liegt in Europa auf Rang zwei.
Steel (neu) repräsentiert einen Umsatz und Auftragseingang von fast 9 Mrd Euro und beschäftigt 30.000 Mitarbeiter. Das Ergebnis wird das Vorjahresniveau von 588 Mio Euro klar übertreffen.
Um am Wachstum des Stahlmarktes teilzunehmen und die Position von ThyssenKrupp Steel auszubauen, wird zusätzliche Rohstahlkapazität benötigt. Diese soll in Brasilien errichtet werden. Regionale Kostenvorteile und die Nähe zur Rohstoffbasis für Eisenerz sprechen für diesen Standort. ThyssenKrupp Steel beabsichtigt, in Sepetiba im Staat Rio de Janeiro gemeinsam mit dem weltweit größten Eisenerzproduzenten Companhia Vale do Rio Doce (CVRD) ein Stahlwerk mit einer Kapazität zur Erzeugung von jährlich 4,4 Mio Tonnen Brammen zu errichten. Das Konzept sieht den Bau von zwei Hochöfen, einem Oxygenstahlwerk, zwei Stranggießanlagen und dem Werkshafen vor. Damit sollen die Wachstumschancen in Nordamerika und im erweiterten EU-Markt genutzt werden. Dies würde dann auch Kapazitätserweiterungen an den Standorten des Unternehmens in Deutschland erfordern.
ThyssenKrupp Stainless
Edelstahl-Rostfrei zeigt im Vergleich zu anderen metallischen Werkstoffen seit vielen Jahren ein relativ beständiges Wachstum von durchschnittlich über 5 % jährlich. Der gesamte Weltmarkt hat ein Volumen von knapp 26 Mio Jahrestonnen. Auf rostfreie Flachprodukte - das erste der zwei Produktsegmente, in denen ThyssenKrupp Stainless aktiv ist - entfallen davon rund 17 Mio Tonnen pro Jahr. Die wichtigsten Verbrauchsregionen sind Europa, Nafta und Asien mit dem Schwerpunkt China. Sie stehen zusammen für mehr als 90 % des weltweiten Rostfrei-Konsums. Gemessen am Versandvolumen rostfreier Kaltflachprodukte ist ThyssenKrupp Stainless Weltmarktführer und wird diese Position auch in Zukunft behaupten.
Das Segment Stainless konzentriert sich auf folgende Schwerpunktaufgaben:
· ein maßvolles Anpassen der Kapazitäten an die regionalen Marktgegebenheiten;
· die kontinuierliche Weiterentwicklung von Produkten und Prozessen sowie
· die weitere Verbesserung des bereits erreichten Standards bei Qualität und Service.
Auch in seinem zweiten Produktsegment, den Nickelbasiswerkstoffen, nimmt ThyssenKrupp Stainless weltweit eine Spitzenposition ein. Nach einer längeren Schwächeperiode als Folge des 11. September 2001 lässt sich ein anhaltendes Wirtschaftswachstum in Asien und dem Nafta-Raum und eine deutliche Belebung der Nachfrage nach Produkten des Unternehmens feststellen. Treiber sind hier in erster Linie die Marktsegmente Luftfahrt, Öl und Gas. Der Anlagenbau hat international von der anziehenden Investitionstätigkeit profitiert. Diese erfreuliche Nachfrageentwicklung ließ nach einer längeren Durststrecke auch wieder spürbare Preisaufbesserungen zu.
Die ThyssenKrupp Stainless-Gruppe hat im Geschäftsjahr 2003/2004 rund 5 Mrd Euro Umsatz und ein EBT von 385 Mio Euro erwirtschaftet. Insgesamt wurden rund 2,7 Mio t Rohstahl produziert und etwa 2,4 Mio t versendet, davon alleine über 2,2 Mio t Rostfrei-Flachprodukte. Auch das gerade abgelaufene Geschäftsjahr wurde erfolgreich abgeschlossen, obwohl das Marktumfeld erheblich schwieriger geworden ist.
Im Kerngeschäft der Rostfrei Kaltflachprodukte wird der Markt in diesem Jahr weltweit mit voraussichtlich 3,8 % etwas schwächer wachsen als in den vergangenen Jahren. Zum Jahresende wird ein Volumen von annähernd 14 Mio t erwartet, wobei der Zuwachs im Wesentlichen von der Entwicklung in Asien und Nordamerika getragen wird.
Insbesondere China, inzwischen der größte nationale Markt der Welt für Rostfrei-Flachprodukte, setzt nach einem abgeschwächten Wachstum im Vorjahr erneut Akzente. Dieser Aufwärtstrend wird sich auch in den nächsten Jahren fortsetzen, wenn auch mit geringeren Wachstumsraten als in der Vergangenheit und sicher auch mit temporären Wachstumsdellen. Noch stärker als der Verbrauch wachsen allerdings die inländischen Kapazitäten, so dass davon auszugehen ist, dass China innerhalb kürzester Zeit zum Netto-Exporteur werden dürfte. Die ersten Anzeichen dafür sind bereits zu erkennen: China exportiert trotz Einfuhren von rund 1 Mio t rostfreies Kaltband bereits knapp 150.000 t pro Jahr, davon nicht unbeträchtliche Mengen auch in Richtung Europa und USA. Dieser massive Ausbau der nationalen Kapazitäten und der zunehmende Kampf der chinesischen Produzenten um Marktanteile ohne Rücksicht auf die Aufnahmefähigkeit des Marktes führten im Jahresverlauf zu einem erheblichen Überangebot im Markt. Das löste ab Mitte des zweiten Quartals 2005 einen rasanten Verfall der Marktpreise für rostfreies Kaltband aus, nachdem diese sich in den Monaten zuvor auf nahezu international vergleichbares Niveau entwickelten.
Im nordamerikanischen Markt führte die fortschreitende Konsolidierung auf der Produzentenseite zu weiteren Kapazitätsschließungen. Andererseits erhöhte sich der Angebotsdruck durch gestiegene Importe, insbesondere aus China. Bei gleichzeitig etwas verhaltener Nachfrage führte das zu nachgebenden Basispreisen.
In Westeuropa blieb der Markt für rostfreie Kaltflacherzeugnisse im gesamten Jahr deutlich hinter den Erwartungen zurück. Dies war Folge der insgesamt schwachen Konjunktur, insbesondere in den Ländern mit dem höchsten Rostfrei-Verbrauch - Deutschland und Italien. Hohe Lagerbestände bei den Kunden und die Unsicherheiten über die weitere Entwicklung der Rohstoffpreise drückten auf die Nachfrage. Zusätzlich verschärften anhaltend hohe Drittlandimporte sowie die neuen Kapazitäten der Produzenten das Ungleichgewicht von Angebot und Nachfrage. Infolgedessen gerieten die Basispreise verstärkt ab dem zweiten Quartal 2005 unter Druck. Die meisten Produzenten steuerten durch teils massive Produktionsrücknahmen dagegen.
Dieses zunehmende Auseinanderdriften von Angebot und Nachfrage im Rostfrei-Flachbereich, das inzwischen auch von Wettbewerbern eingeräumt und in den Medien behandelt wird, kommt für den Konzern nicht überraschend. Es ist eher verwunderlich, dass diese vom Unternehmen seit geraumer Zeit antizipierte und in den Planungen bereits berücksichtigte Entwicklung nicht schon viel früher von anderen Marktteilnehmern bzw. beobachtern erkannt wurde.
Vor diesem Hintergrund setzt ThyssenKrupp Stainless bereits seit Jahren weniger auf den Ausbau eigener Kapazitäten als vielmehr auf die Stärkung der Marktpräsenz. Dafür wird das Distributions- und Service-Center-Netz weiter ausgebaut und das Dienstleistungsangebot ausgeweitet. Darüber hinaus werden ständig neue Produkte und Anwendungen entwickelt und die Prozesse zur Steigerung der Qualität und Erhöhung der Profitabilität verbessert.
ThyssenKrupp Stainless setzt seine Investitionsmittel zielgerichtet und mit regional unterschiedlichen Schwerpunkten ein. In Europa liegt der Fokus auf der Prozessoptimierung in den Produktionswerken sowie auf der Vertiefung der Wertschöpfung und damit auf Kundenservice. In Deutschland und Italien wird sich derzeit darauf konzentriert, die Service-Center-Struktur zu verbessern, Anarbeitungskapazitäten zu steigern und damit die Angebotspalette produktspezifischer Dienstleistungen auszuweiten. Ein wichtiges Standbein ist auch das Service-Center in der Türkei. Darüber hinaus wird das Segment seine Präsenz im stärker wachsenden Rostfrei-Markt in Osteuropa künftig weiter steigern. Neben dem bereits bestehenden Service-Center in Ungarn wird derzeit ein weiteres Service-Center in Polen errichtet.
Den Nafta-Markt bedient die mexikanische Tochtergesellschaft ThyssenKrupp Mexinox ebenfalls mit wertschöpfungsintensiven Produkten, besonders im Endkundengeschäft. Die neue Blankglühlinie, die im zweiten Quartal 2006 in Betrieb gehen wird, unterstützt diese Entwicklung ganz wesentlich. Mit dieser Anlage wird die Angebotspalette, vor allem bei hochanspruchsvollen Güten und Oberflächen, noch einmal nennenswert erweitert.
Die Tochtergesellschaft Shanghai Krupp Stainless ist in dem zurzeit schwierigsten Markt tätig. Bei dem bestehenden Druck durch die großen chinesischen Wettbewerber, die sich überwiegend dem Volumensegment widmen, wird das Unternehmen geeignete Nischen suchen. Dazu bietet sich insbesondere das Endkundengeschäft mit hohen Anforderungen an Qualität und Lieferperformance an. Nachdem zunächst Kaltband mit ausschließlich blankgeglühten Oberflächen produziert wurde, wird die Kapazität durch die Inbetriebnahme zweier Kaltwalzgerüste und einer Glüh-/Beizlinie für Kaltband im Verlauf dieses Jahres von 90.000 t auf rund 250.000 t p.a. hochgefahren. Eine neue Glüh-/Beizlinie für Warmband, die Mitte 2006 anlaufen wird, wird das Kaltwalzwerk technisch abrunden.
Ein wichtiger Schritt zur Stärkung des Vertriebsnetzes in Asien ist die Errichtung eines Rostfrei-Distributionscenters am Standort Guangzhou mit direktem Zugang zu den verbrauchsstarken Regionen in Südchina und als Brückenkopf nach Südostasien. Es wird gerade zu diesem Zeitpunkt in Betrieb genommen.
Als Anbieter von Hochleistungswerkstoffen deckt ThyssenKrupp Stainless mit seinem Produktportfolio auch die Spitze der Werkstoffpyramide ab. Mit ThyssenKrupp VDM ist das Segment Marktführer bei Nickelbasislegierungen in allen gängigen Produktformen. Titania hingegen, eine Tochtergesellschaft der ThyssenKrupp Acciai Speciali Terni, ist insbesondere in Europa hervorragend positioniert. Der Markt für beide Produktsegmente ist zurzeit in sehr guter Verfassung. Das erlaubt gezielte Investitionen zur Anpassung der Kapazitäten an den steigenden Bedarf vorzunehmen.