Unternehmensmeldungen Sep 16, 2015 11:02 AM
ThyssenKrupp: Nachhaltigkeit im Städtebau muss heute beginnen
Auf rund 15 Jahre sei das Energieniveau in modernen Gebäuden festgelegt, sagt Sascha Frömming, Leiter des Bereichs Innovation und Nachhaltigkeit bei ThyssenKrupp Elevator im Vorfeld des heute stattfindenden Forums „Energy Efficiency in Industry“, gemeinsam organisiert von der International Partnership for Energy Efficiency Cooperation (ipeec) und der International Energy Agency (iea) in Paris, Frankreich: „Die Lebensdauer der technischen Ausstattung liegt bei 15 Jahren, was bedeutet, dass dieses Niveau an Energieverbrauch für diesen Zeitraum ‚geblockt‘ ist. Gebäudeanlagen wie Aufzüge, Heizungs-, Lüftungs- und Kältetechnik laufen nicht in ihrem optimalen Wirkungsgrad.“
Jede heute gebaute Gewerbeimmobilie wird im Verlauf der nächsten 15 Jahre durchschnittlich 12.000 MWh an ‚geblockter‘ Energie verbrauchen. Sascha Frömming ergänzt: „Die Diskussion über Energieerzeugung und -verbrauch ist nicht neu, wird aber neu entfacht durch den Trend der Urbanisierung. Bis zum Jahr 2030 werden bis zu 60 Prozent der Weltbevölkerung in Städten leben und der Energieverbrauch in diesen Ballungsgebieten wird um rund ein Viertel zunehmen. Gebäude mit Standardausstattung und schlechter Energieeffizienz stehen dann noch deutlicher dem steigenden Energiebedarf gegenüber. Stadtplanung muss daher mit Weitsicht geschehen. Wir müssen bereits heute zukunftsorientiert an kommende Generationen denken.“
Gebäude haben mit 40 Prozent zurzeit den größten Anteil am weltweiten Energieverbrauch, daher stehen sie im Mittelpunkt für zukünftige Verbesserungen. In Städten führt der Aufwärtstrend bei Gebäuden zu einem Boom der ‚Smart Buildings‘, also Gebäuden mit intelligenter Technik, die sich durch einen niedrigen Energieverbrauch auszeichnen und so die städtische Energiebilanz verbessern. Bei den immer höher werdenden Gebäuden in unseren Städten gehören Aufzüge zu den wichtigsten Energieverbrauchern und sind daher einer der zentralen Faktoren zur Verbesserung der städtischen Energieeffizienz.
Innovative Aufzugstechnologien wie das TWIN-System von ThyssenKrupp nennt Frömming als eine der möglichen Lösungen. Durch die Verwendung von zwei Kabinen in einem Schacht, die unabhängig voneinander mehrere Stockwerke bedienen, lassen sich im Durchschnitt 27 Prozent Energie sparen, und der elektrische Leistungsbedarf des Gebäudes wird im Vergleich zu anderen Technologien halbiert. Begünstigt wird der niedrige Verbrauch durch die Verwendung regenerativer Antriebe. Energie, die beim Abbremsen der Kabinen entsteht, wird in elektrische Energie umgewandelt und zurück ins Versorgungsnetz geführt, was den Energiebedarf des Gebäudes um bis zu 30 Prozent senkt.
Nachhaltige Städte durch Spitzentechnologie in Gebäuden
Technische Lösungen dieser Art sind rund um die Welt gefragt und lassen sich an die Bedürfnisse der jeweiligen Regionen anpassen: In Europa werden beispielsweise ein Drittel der im Jahr 2030 bestehenden Gebäude vor 1970 gebaut worden sein, die einen erheblichen Modernisierungsaufwand erfordern, wenn sie den dann aktuellen Vorgaben an Energiebedarf und
-standard entsprechen sollen. Die Modernisierung dieser Aufzüge könnte den Energieverbrauch um bis zu 70 Prozent senken.
„Nachhaltige Urbanisierung ist ein Muss – und energieeffiziente Aufzugslösungen sind mit ihren Vorteilen ein ganz wesentlicher Faktor bei der Gestaltung“, so Sascha Frömming. „Der richtige Zeitpunkt für den Einbau solcher Anlagen in die Gebäude ist genau jetzt. Die Lösungen und das Wissen sind bereits vorhanden; jetzt geht es darum, den Prozess zu beschleunigen, um Gebäude schneller aufzurüsten.“
Sascha Frömming hält am Mittwoch, den 16. September, einen Vortrag zum Thema auf dem Energy Efficiency in Industry Forum in Paris, Frankreich.