Unternehmensmeldungen 13.11.2006 15:37
Stellungnahme zu Dofasco
Die ThyssenKrupp AG hat am 26. Januar 2006 einen Vertrag mit der Mittal Steel Company N.V. abgeschlossen, in dem sich Mittal Steel verpflichtet hat, im Falle einer Übernahme von Arcelor den kanadischen Stahlhersteller Dofasco an ThyssenKrupp zu einem Preis von 68 CAD je Aktie zu veräußern.
Entgegen den Board-Beschlüssen von Mittal Steel Company N.V. und Arcelor S.A., die die Leitung der Stiftung aufgefordert hatten, diese aufzulösen, hat sich der Verwaltungsrat der Stiftung am vergangenen Freitag gegen die Auflösung ausgesprochen. Arcelor Mittal prüft die Konsequenzen, die sich hieraus ergeben, da die Auflösung der Stiftung Voraussetzung für die Veräußerung von Dofasco ist.
ThyssenKrupp wird alle bestehenden Möglichkeiten ausschöpfen, um die von Mittal Steel verbindlich zugesagte Veräußerung von Dofasco an ThyssenKrupp herbeizuführen.
ThyssenKrupp hat bereits in der Vergangenheit erklärt, für den Fall, dass ein Erwerb von Dofasco nicht möglich sei, den Bau eines neuen Stahlwerkes in den USA zu planen. Mit diesem "Greenfield-Projekt" der ThyssenKrupp Steel AG und der ThyssenKrupp Stainless AG soll die Position in der Region Nordamerika erheblich gestärkt werden. Der NAFTA-Markt gehört zu den größten Volumenmärkten für Qualitätsflachstahl in anspruchsvollen Güten. Für Flachprodukte aus Edelstahl Rostfrei wird in den kommenden Jahren ein überdurchschnittliches Wachstum prognostiziert.
Der Aufsichtsrat der ThyssenKrupp AG hatte in seiner Sitzung am 11. August 2006 einem Projektentwicklungsbudgets von 50 Mio US$ zugestimmt. Die Mittel dienen der Erteilung von Beratungs- und Engineering-Aufträgen, der Vorbereitung der Standortwahl sowie dem Kauf eines Grundstücks.
Als Kernstück des "Greenfield-Projekts" ist der Bau einer Warmbreitbandstraße geplant, auf der in erster Linie Brammen aus dem neuen Stahlwerk CSA in Brasilien verarbeitet werden sollen. Hinzu kommen Kaltwalz- und Feuerbeschichtungskapazitäten für hochwertige Endprodukte aus Qualitätsflachstahl. Das Investitionsvolumen von ThyssenKrupp Steel für das Werk mit einer Kapazität von 4,5 Mio Jahrestonnen Endprodukten wird mit 1,8 Mrd EUR veranschlagt.
Zusätzlich will ThyssenKrupp Stainless ein Stahlwerk errichten, das eine Kapazität von bis zu 1 Mio Jahrestonnen Brammen haben wird, die auf der Warmbreitbandstraße verarbeitet werden. Des Weiteren soll in ein Kaltwalzwerk investiert werden, das in der ersten Ausbaustufe für eine Erzeugung von 325.000 t Kaltband und 100.000 t Warmband gebeizt ausgelegt wird. Außerdem soll ThyssenKrupp Mexinox aus den USA mit Warmband als Vormaterial versorgt werden. Das Investitionsvolumen von Stainless liegt bei voraussichtlich 500 Mio EUR.
Für diesen gemeinsamen Werkskomplex wird der ideale Standort gesucht. Mittlerweile haben sich drei Alternativen in den südöstlichen Bundesstaaten Alabama, Arkansas und Louisianna als potentielle Kandidaten herausgestellt.