Produkte und Lösungen Mar 20, 2000 1:00 AM
Segment Elevators: Zielwahlsteuerung für Aufzüge sorgt für kürzere Wartezeiten und mehr Sicherheit
Die Thyssen Aufzüge GmbH hat eine neue Zielwahlsteuerung für Aufzüge entwickelt, die die Förderleistung von Aufzugsanlagen je nach Konfiguration und Anzahl der Stockwerke um 15 bis 30 Prozent erhöht. Außerdem bietet die Zielwahlsteuerung als weltweit erstes System dieser Art eine Schnittstelle zur Verbindung mit der zentralen Gebäudeleittechnik und damit eine Basis für mehr Sicherheit im Gebäude.
Die Zielwahlsteuerung ersetzt die bekannte Außenrufsteuerung mit zwei Richtungstasten. Solche Systeme liefern der zentralen Aufzugsgruppensteuerung, die den Einsatz der Fahrkörbe koordiniert, lediglich die Informationen, dass ein Aufzug angefordert wurde und in welche Richtung der Nutzer fahren möchte. In welches Stockwerk er möchte, kann der Passagier erst eingeben, wenn er den Aufzug schon betreten hat. Mit der neuen Zielwahlsteuerung kann man das Ziel der Fahrt schon beim Anfordern des Aufzugs bestimmen. Damit erhöht sich die Summe der Informationen für die Aufzugsgruppensteuerung um 100 Prozent. Das Resultat sind höhere Förderleistungen und damit kürzere Wartezeiten. Die erste Anlage mit einer solchen Zielwahlsteuerung, eine Fünfergruppe für acht Stockwerke, ist Ende Februar des laufenden Jahres in einem Gebäude der Sparkassen Versicherung in Stuttgart in Betrieb gegangen. Das zweite Projekt für ein 14-stöckiges Bürohaus in Paris ist schon in Arbeit.
Den Aufzug anfordern und die Zielhaltestelle auswählen können die Passagiere bei diesen Anlagen an Eingabestationen mit Touchscreen-Bildschirmen, die auf den Etagen in den Aufzugsvorräumen installiert sind. Nachdem man dort auf das Tastenfeld für die gewünschte Etage getippt hat, rechnet die Gruppensteuerung den günstigsten Aufzug aus und auf dem Bildschirm wird dem Passagier in graphischer Darstellung mitgeteilt, welchen Aufzug er nehmen kann. In der Kabine sind keine Tastenfelder mehr vorhanden. Der Passagier wird automatisch an sein Ziel gebracht.
Bei höheren Gebäuden mit vielen Stockwerken sind für die Zielwahl zwei Schritte notwendig. Dabei wird am Bildschirm zunächst eine der Zonen ausgewählt, in die die Gruppensteuerung das Gebäude eingeteilt hat, zum Beispiel Etage 15 bis 30. Anschließend kann man das gewünschte Stockwerk innerhalb der Zone eingeben. Bei diesem Prinzip muss nicht jeder Aufzug jedes Stockwerk anfahren und auch dies erhöht die Förderleistung der gesamten Gruppe. Derartige Zoneneinteilungen für größere Gebäude gibt es zwar auch bei Aufzugsanlagen mit konventioneller Außenrufsteuerung schon. Hier muss der Passagier allerdings erst selbst herausfinden, welcher Aufzug einer bestimmten Gebäudezone zugewiesen ist und für sein Fahrziel infrage kommt. Die neue Zielwahlsteuerung von Thyssen Aufzüge bietet hier deutlich mehr Komfort.
Einbauen lassen sich die Eingabestationen entsprechend den architektonischen und gestalterischen Vorgaben im Gebäude. Freistehende Säulen im Aufzugsvorraum sind ebenso möglich wie Unterputz-Einbauten im Mauerwerk oder Pultgehäuse an der Wand mit unterschiedlich gestalteten Frontplatten. Auf der Grafik-Oberfläche des Touchscreen-Bildschirms lassen sich Sonderfunktionen schnell und einfach realisieren. So kann man zum Beispiel Bedienfelder für Sonderfahrten oder für die Benutzung durch behinderte Personen anlegen, deren Funktion entweder durch die Eingabe eines Codes oder aber durch die Verbindung mit existierenden Identifikationssystemen im Gebäude gegen Missbrauch geschützt werden kann.
Die Integration der Zielwahlsteuerung mit bestehenden Identifikationssystemen ist einer der Vorteile der Schnittstelle zu Gebäudeleittechnik, die das System von Thyssen Aufzüge als einzige Zielwahlsteuerung am Markt bietet. Diese Schnittstelle erleichtert jedoch nicht nur die Vergabe und Verwaltung von Sonderrechten für die Aufzugsnutzung: Mit den Informationen aus der Zielwahlsteuerung kann zum Beispiel auch jederzeit festgestellt werden, wie viele Menschen sich zu einem bestimmten Zeitpunkt in einem Stockwerk befinden. Nach Feierabend beispielsweise sind solche Angaben für den Wachdienst hilfreich, im Brandfall kann dieses Wissen sogar lebenswichtig sein.