Unternehmensmeldungen Mar 25, 2008 11:00 AM
Rasselstein wächst gegen den Markttrend
„Trotz deutlicher Preiserhöhungen wird Verpackungsstahl aus Deutschland auch zukünftig weltweit gefragt sein.“ Diese zuversichtliche Prognose vertrat Dr. Ulrich Roeske, Vorstandsvorsitzender der Rasselstein GmbH, Deutschlands einzigen Herstellers von Verpackungsstahl.
Roeske erklärte vor Journalisten in Düsseldorf, wie sich das Andernacher Unternehmen, eine Tochtergesellschaft der ThyssenKrupp Steel AG, Duisburg, auf eine Verschärfung des weltweiten Wettbewerbs einstellt. Mit Investitionen von über 160 Mio. Euro in den letzten Jahren sei Rasselstein mit modernsten Anlagen zum weltgrößten Standort für die Weißblechproduktion ausgebaut worden und verfüge über eine Kapazität von 1,5 Mio. Tonnen. Beschäftigt werden rund 2.400 Mitarbeiter. Als größter Einzelkunde verarbeitet Rasselstein rund 10 Prozent des produzierten Warmbands der Thyssen Krupp Steel AG .
Rasselsteins Hauptabsatzgebiet für das Vormaterial von Dosen für Lebensmittel, Getränke, Aerosole und chemisch-technische Füllgüter ist das erweiterte Europa. In diesem insgesamt stagnierenden Markt konnte Rasselstein gegen den Trend seinen Marktanteil und seine absolute Absatzmenge steigern. „Unsere Kunden haben dieses Wachstum absolut positiv begleitet – zu 95 Prozent haben wir es mit Stammkunden realisiert“, erläuterte Roeske. Dabei verfolge das Unternehmen eine kompromisslose Premiumstrategie, in der „Technologie und Qualität absolut im Vordergrund stehen“, so Roeske weiter.
An seinem rheinland-pfälzischen Standort ist das fast 250 Jahre alte Unternehmen ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Die jüngsten Investitionen des ThyssenKrupp Konzerns werden als deutliches Bekenntnis zum Geschäftsfeld Weißblech und zum Produktionsstandort Deutschland gewertet.
Der internationale Markt für Verpackungsstahl ist mit etwa 1 Prozent Anteil am Weltstahlverbrauch ein Nischenmarkt. Im Substitutionswettbewerb mit anderen Verpackungsmaterialien behauptet sich Stahl aufgrund von ökologischen Vorteilen, die neben wirtschaftlichem und produktionstechnischem Nutzen sowie einer hohen Sicherheit für das verpackte Produkt zu den wichtigsten Vorzügen dieses Werkstoffs zählen.
Während Rasselstein im Wettbewerb der Werkstoffe und dem mit andern Weißblechherstellern auf seine Innovationsfähigkeit als wichtigen Wettbewerbsvorteil setzt, bereiten die Kosten ernsthafte Sorgen. „In solcher Dramatik wie heute haben wir das gleichzeitige Explodieren der Kosten von nahezu allen Einsatzstoffen noch nicht erlebt“, lenkte Roeske den Blick auf die Kostentreiber: „Erzpreise, die um 65 Prozent in 2008 steigen, steigende Preise für Legierungsmittel, Kohle, Energie, Schrott und Transport bewirken in der Summe drastische Erhöhungen unserer Vormaterialkosten.“ Dazu kommen die spezifischen Kosten für Verpackungsstahl wie zum Beispiel Zinn, das aktuell mit über 20.000 Dollar pro Tonne auf einem Allzeit-Hoch gehandelt wird.
„Die mit unserer eigenen Wertschöpfung zur Herstellung von Verpackungsstahl verbundenen Kostensteigerungen addieren sich on top auf die bereits erwähnten Vormaterialkostensteigerungen.“ Roeske verwies zudem auf bereits weitere angekündigte Preiserhöhungen für Warmband und stellt klar, dass diese Kosten an den Markt weitergereicht werden müssen. „Unsere Kunden haben gute Argumente, um die Preiserhöhungen, die wir ihnen zumuten müssen, an ihre Märkte weiterzugeben. Qualität hat ihren Preis. Rasselstein ist überzeugt, dass die Qualität der Produkte zusammen mit dem einmaligen Angebot an Service und technischer Unterstützung weiterhin gefragt sein werden“, gab sich Roeske bei aller Sorge zuversichtlich.