Dec 9, 2025 6:00 AM
thyssenkrupp behauptet sich in anhaltend schwierigem Marktumfeld – Geschäftsjahr 2024/2025 mit positivem Free Cashflow vor M&A und zentralen Fortschritten bei der Transformation
Auftragseingang mit 37,7 Mrd € 15 Prozent über Vorjahr, getrieben von Großaufträgen bei Marine Systems
Umsatz im Rahmen der Erwartungen mit 32,8 Mrd € 6 Prozent unter Vorjahr aufgrund des herausfordernden Marktumfelds
Bereinigtes EBIT trotz Umsatzrückgang auf 640 Mio € gesteigert (Vorjahr 567 Mio €); Performanceprogramm APEX mit positiven Ergebniseffekten
Free Cashflow vor M&A mit 363 Mio € das dritte Jahr infolge positiv und deutlich über dem Vorjahr (110 Mio €)
Dividendenkontinuität: Ausschüttung von 0,15 € je Aktie vorgeschlagen
Prognose für laufendes Geschäftsjahr: Bereinigtes EBIT zwischen 500 und 900 Mio €, Free Cashflow vor M&A zwischen ‑600 und ‑300 Mio € und Jahresüberschuss zwischen ‑800 und ‑400 Mio € erwartet
CEO Miguel López: „Im vergangenen Geschäftsjahr haben wir mit der Vorstellung unseres neuen Zukunftsmodells wichtige Entscheidungen für die Transformation von thyssenkrupp getroffen. Darauf folgten in den vergangenen Monaten bereits die ersten erreichten Meilensteine: Wir haben TKMS äußerst erfolgreich an die Börse gebracht und mit dem Abschluss des Sanierungstarifvertrags bei Steel Europe entscheidende Fortschritte bei der Neuausrichtung des Stahlbereichs erzielt. Nach diesem Jahr der Entscheidungen setzen wir die Umsetzung nun mit voller Kraft weiter fort.“
Im Geschäftsjahr 2024/2025 (Stichtag 30. September) hat thyssenkrupp in einem weiterhin schwierigen Marktumfeld wichtige Fortschritte erzielt – sowohl in der strategischen Transformation als auch in der operativen Leistungsfähigkeit. Mit der Vorstellung des neuen strategischen Zukunftsmodells ACES 2030 wurde der Rahmen für die Neuausrichtung des Unternehmens definiert: Die thyssenkrupp AG soll sich zu einer Finanzholding entwickeln, während die Geschäfte verselbstständigt und für die Beteiligung Dritter geöffnet werden sollen. Erste zentrale Meilensteine sind bereits erfolgreich erreicht worden.
„Im vergangenen Geschäftsjahr haben wir mit der Vorstellung unseres neuen Zukunftsmodells wichtige Entscheidungen für die Transformation von thyssenkrupp getroffen. Darauf folgten in den vergangenen Monaten bereits die ersten erreichten Meilensteine: Wir haben TKMS äußerst erfolgreich an die Börse gebracht und mit dem Abschluss des Sanierungstarifvertrags bei Steel Europe entscheidende Fortschritte bei der Neuausrichtung des Stahlbereichs erzielt. Nach diesem Jahr der Entscheidungen setzen wir die Umsetzung nun mit voller Kraft weiter fort. Die kommenden Jahre werden wir nutzen, um die Transformation von thyssenkrupp in eine Finanzholding mit Mehrheitsbeteiligungen an leistungsfähigen, eigenständigen Unternehmen konsequent voranzutreiben“, sagt Miguel López, Vorstandsvorsitzender der thyssenkrupp AG.
Im Zuge der umfassenden Transformation des Konzerns bleibt die soziale Absicherung der Beschäftigten ein zentrales Anliegen. Die thyssenkrupp AG und die IG Metall haben sich daher Anfang Dezember auf die Fortführung der Grundlagenvereinbarung geeinigt. Ziel ist es, die Wettbewerbsfähigkeit der einzelnen Geschäftsbereiche zu stärken und gleichzeitig Beschäftigung und Standorte möglichst langfristig zu sichern.
Gleichzeitig hat sich thyssenkrupp im Geschäftsjahr 2024/2025 operativ gut behauptet: Der Auftragseingang stieg im Vergleich zum Vorjahr um 15 Prozent, insbesondere aufgrund von Großaufträgen bei Marine Systems. Obwohl der Umsatz infolge von Nachfrageschwankungen und Preisentwicklungen mit 32,8 Mrd € rückläufig war, erhöhte sich das Bereinigte EBIT um 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Unterstützt wurde diese Entwicklung durch positive Effekte aus dem Performanceprogramm APEX. Der Free Cashflow vor M&A war das dritte Jahr in Folge positiv und lag mit 363 Mio € über dem Vorjahreswert (110 Mio €).
„Das Geschäftsjahr war erneut von geo- und wirtschaftspolitischen Herausforderungen geprägt: Unsichere Märkte und eine schwächere Kundennachfrage haben unsere Geschäfte spürbar gebremst. Dennoch konnten wir uns durch konsequente Effizienzsteigerungen und Kostensenkungen gut behaupten“, erläutert CEO Miguel López.
Geschäftsjahr 2024/2025: Kennzahlen thyssenkrupp Konzern
Trotz anhaltender konjunktureller Herausforderungen lag der Auftragseingang des Konzerns mit 37,7 Mrd € deutlich über dem Vorjahreswert von 32,8 Mrd €. Marine Systems verzeichnete ein erhebliches Auftragsplus. Hierzu haben insbesondere die umfassenden Auftragserweiterungen über vier U-Boote des laufenden deutsch-norwegischen 212CD-Programms sowie zwei weitere U-Boote eines bestehenden Auftrags aus Singapur beigetragen. Im Segment Automotive Technology hielt die verhaltene Kundennachfrage an, der Auftragseingang lag unter dem Vorjahr. Auch die Auftragslage in den Segmenten Steel Europe und Materials Services war weiterhin von nachfrage- und preisbedingten Rückgängen geprägt. Das Segment Decarbon Technologies blieb insgesamt unter dem Vorjahreswert.
Der Konzernumsatz entwickelte sich vor dem Hintergrund der schwächeren Marktdynamik rückläufig und belief sich auf 32,8 Mrd € (Vorjahr: 35,0 Mrd €). Ursächlich hierfür waren im Wesentlichen eine geringere Nachfrage sowie niedrigere Preisniveaus bei Materials Services und Steel Europe. Auch Automotive Technology und Decarbon Technologies verzeichneten eine rückläufige Nachfrageentwicklung. Marine Systems konnte seinen Umsatz hingegen aufgrund von Projektfortschritten im Neubaugeschäft sowie im Bereich Marineelektronik und -software gegenüber dem Vorjahr steigern.
Das Bereinigte EBIT des Konzerns lag bei 640 Mio € und damit 72 Mio € über dem Vorjahr (567 Mio €). Der Anstieg resultierte größtenteils aus dem deutlich verbesserten Ergebnis bei Decarbon Technologies. Grund waren insbesondere positive Einmaleffekte – etwa im Chemieanlagenbau – sowie geringere außerordentliche Mehrkosten. Steel Europe hat sein Ergebnis gegenüber dem Vorjahr gesteigert und profitierte u.a. von rückläufigen Rohstoffkosten, niedrigeren Abschreibungen infolge außerplanmäßiger Wertberichtigungen sowie positiven Einmaleffekten. Marine Systems erzielte ebenfalls ein leicht verbessertes Ergebnis. Automotive Technology und Materials Services agierten weiterhin in einem herausfordernden Marktumfeld und verzeichneten rückläufige Ergebnisse. Positive Effekte aus dem Effizienzsteigerungsprogramm APEX haben die Ergebnisentwicklung in allen Segmenten unterstützt.
Unter dem Strich weist thyssenkrupp für das abgelaufene Geschäftsjahr einen Jahresüberschuss von 532 Mio € auf – eine Steigerung um rund 2 Mrd € gegenüber dem Vorjahr (-1.450 Mio €). Der positive Wert resultiert vor allem aus einer Zuschreibung auf die verbliebene Beteiligung an TK Elevator (902 Mio €) und der Veräußerung von thyssenkrupp Electrical Steel India (rd. 320 Mio €). Gegenläufig wirkten Wertminderungsaufwendungen (rd. -790 Mio €) und Restrukturierungs-aufwendungen (rd. -220 Mio €) sowie ein Steuereffekt im Zusammenhang mit der Abspaltung des Marinegeschäfts (-135 Mio €). Das Netto-Ergebnis nach Abzug der Minderheitenanteile lag bei 465 Mio € (Vorjahr: ‑1.506 Mio €). Das Ergebnis je Aktie betrug 0,75 € (Vorjahr: -2,42 €).
Das Eigenkapital ist gegenüber dem Vorjahresstichtag von 10,4 Mrd € auf 10,6 Mrd € gestiegen. Neben dem Jahresüberschuss trugen dazu auch Effekte aus der Neubewertung der Pensionsverpflichtungen infolge des veränderten Zinsniveaus bei. Gegenläufig wirkten unter anderem negative Währungseffekte. Die Eigenkapitalquote weist weiterhin einen komfortablen Wert von 37 Prozent auf (Vorjahr: 35 Prozent).
Der Free Cashflow vor M&A erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahreswert um 253 Mio € auf 363 Mio €. Zu dieser positiven Entwicklung trugen sowohl eine verbesserte Mittelfreisetzung im Netto-Umlaufvermögen als auch ein deutlich gestiegener Beitrag von Marine Systems im Zusammenhang mit Neubauaufträgen bei.
Dank des positiven Free Cashflow vor M&A stieg das Netto-Finanzguthaben zum Bilanzstichtag auf 4,9 Mrd € (Vorjahr: 4,4 Mrd €). Mit flüssigen Mitteln und freien zugesagten Kreditlinien von insgesamt 6,8 Mrd € verfügt thyssenkrupp weiterhin über eine sehr gute Liquiditätssituation. Nach Rückzahlung der letzten Anleihe über 0,6 Mrd € im Februar dieses Jahres ist thyssenkrupp weitgehend frei von Bank- und Kapitalmarktschulden.
Der Hauptversammlung wird am 30. Januar 2026 vorgeschlagen, für das Geschäftsjahr 2024/2025 eine Dividende in Höhe von 0,15 € je Stückaktie auszuschütten. Damit stellt thyssenkrupp weiterhin die Dividendenkontinuität sicher.
„Wir haben unsere im 3. Quartal angepassten finanziellen Zielwerte erreicht. Beim Free Cashflow vor M&A haben wir das Ziel leicht übertroffen und haben das dritte Jahr infolge positiv abgeschlossen“, betont Dr. Axel Hamann, Finanzvorstand der thyssenkrupp AG. „Im nächsten Geschäftsjahr müssen wir jedoch davon ausgehen, dass die schwierigen Marktbedingungen weiter fortbestehen werden. Deshalb ist die entschlossene Umsetzung unserer Effizienz- und Kostensenkungsprogramme in allen Segmenten entscheidend für die Entwicklung unserer Ergebnisse. Jetzt kommt es darauf an, dass wir diesen Kurs beibehalten und unsere Maßnahmen zur Leistungssteigerung weiter konsequent fortführen.“
Prognose 2025/2026: Bereinigtes EBIT zwischen 500 und 900 Mio € erwartet
Das anhaltend herausfordernde Marktumfeld prägt auch den Ausblick für das laufende Geschäftsjahr.
thyssenkrupp erwartet für das Geschäftsjahr 2025/2026 beim Umsatz eine Entwicklung zwischen -2 bis +1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Hierzu werden insbesondere nachfrageinduzierte Anstiege bei Materials Services und Steel Europe erwartet, denen entsprechende Rückgänge bei Automotive Technology und Decarbon Technologies gegenüberstehen.
thyssenkrupp erwartet ein Bereinigtes EBIT zwischen 500 und 900 Mio €. Die Erreichung dieses Korridors wird insbesondere durch Effekte aus bereits aufgenommenen Restrukturierungen sowie durch die fortgesetzten Maßnahmen im Rahmen des Performance-Programms APEX unterstützt.
Für den Free Cashflow vor M&A rechnet der Konzern mit einem Wert zwischen -600 und -300 Mio €. Hierin enthalten sind rund 350 Mio € Auszahlungen für Restrukturierungen, insbesondere bei Automotive Technology und Steel Europe. Zudem hat das Zahlungsprofil in den Projektgeschäften – im Wesentlichen Anzahlungen bei Marine Systems – maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung.
Der Jahresüberschuss wird mit einem Wert zwischen -800 und -400 Mio € prognostiziert. Hierin enthalten ist insbesondere die Bildung von Restrukturierungsrückstellungen bei Steel Europe.
Dr. Axel Hamann, CFO der thyssenkrupp AG: „Unsere Prognose berücksichtigt sowohl die weiterhin herausfordernden Marktbedingungen als auch die bereits angestoßenen Effizienz- und Restrukturierungsmaßnahmen in unseren Segmenten. Mit den für das laufende Jahr geplanten und bereits einkalkulierten Maßnahmen – insbesondere beim Stahl sowie bei Automotive Technology – schaffen wir die Basis für eine nachhaltige Verbesserung unserer Ergebnisse. Mittelfristig halten wir an unseren Finanzzielen fest: Wir streben weiterhin eine Bereinigte EBIT-Marge von 4 bis 6 Prozent auf Konzernebene, einen signifikant positiven Wert für den Free Cashflow vor M&A sowie verlässliche Dividendenzahlungen für unsere Aktionäre an.“
Strategische Entwicklung in den Segmenten
thyssenkrupp treibt sein strategisches Zukunftsmodell ACES 2030 weiter voran. Langfristiges Ziel ist die schrittweise Verselbstständigung aller Geschäftsbereiche und die Öffnung für die Beteiligung Dritter. Die thyssenkrupp AG soll sich zu einer Finanzholding entwickeln, die grundsätzlich Mehrheitsbeteiligungen an starken, eigenständigen Unternehmen unter ihrem Dach vereint. Die Eigenständigkeit der Segmente soll ihre unternehmerische Freiheit erhöhen und neue Wachstumsperspektiven eröffnen: mehr Entscheidungsbefugnisse, mehr Flexibilität bei Investitions- und Vertriebsentscheidungen sowie einen eigenen Zugang zum Kapitalmarkt. Zugleich schafft die neue Struktur mehr Verantwortlichkeit und Transparenz bei den verselbstständigten Unternehmen. Beides zusammen ist ein entscheidender Hebel, um die Performance nachhaltig zu steigern. Die Ausgangssituation für eine eigenständige Aufstellung unterscheidet sich je nach Segment – abhängig von Marktumfeld, Geschäftsmodell und Transformationsfortschritt. Entsprechend bereiten sich die Geschäfte mit unterschiedlichen Schwerpunkten, Geschwindigkeiten und Maßnahmen auf diesen Schritt vor. In den vergangenen Monaten wurden dabei wichtige Fortschritte in den einzelnen Segmenten erzielt:
Automotive Technology arbeitet in einem weiterhin schwierigen Marktumfeld und setzt das im März gestartete globale Effizienzprogramm konsequent um. Dieses umfasst Kostensenkungen, Prozessoptimierung und die Bündelung von Unterstützungsfunktionen. Geplant ist eine Kostensenkung von rund 150 Mio €. In den Zentralfunktionen und Verwaltungsbereichen werden dafür rund 1.800 Arbeitsplätze abgebaut. Zum 1. Oktober 2025 hat sich das Segment zudem mit vier kunden- und technologieorientierten Business Units neu ausgerichtet, um sein Potenzial optimal zu nutzen und profitabel zu wachsen. Parallel dazu setzt Automotive Technology den Fokus auf Portfolioanpassungen: Die Business Units Automotive Body Solutions, Automation Engineering und Springs & Stabilizers werden separat weitergeführt; hier prüft thyssenkrupp strategische Optionen wie Partnerschaften oder neue Eigentümermodelle. Im November 2025 wurde in diesem Kontext auch der Verkauf des Kerngeschäfts von Automation Engineering an die Agile Robots SE eingeleitet. Der Abschluss der Transaktion steht unter dem Vorbehalt der üblichen, regulatorischen Genehmigungen und wird in den kommenden Monaten erwartet.
Bei Decarbon Technologies richtet sich der Fokus auf Leistung und Zukunftsfähigkeit. Das Segment leistet mit seinem breiten Technologieportfolio einen bedeutenden Beitrag zur nachhaltigen Transformation energieintensiver Industrien. Der Markthochlauf grüner Technologien verläuft zwar langsamer als ursprünglich erwartet, mittel- bis langfristig besteht jedoch weiterhin erhebliches Potenzial. Uhde ist weltweit führend in der Planung und dem Bau großtechnischer Ammoniakanlagen. Gemeinsam mit Uniper entwickelt das Unternehmen einen industriellen Ammoniak-Cracker, der den Import und die Nutzung von grünem Wasserstoff im großen Maßstab ermöglicht. Rothe Erde leistet mit Großwälzlagern für einen Windpark mit direktem Anschluss eines Industriestandortes Beiträge zur Energiewende. Polysius liefert die Schlüsseltechnologie für das erste CO₂-neutrale Zementwerk in Deutschland. Und thyssenkrupp nucera treibt den weltweiten Ausbau der grünen Wasserstoffproduktion voran: Mit mehr als 600 Projekten und über zehn Gigawatt installierter Leistung zählt das Unternehmen zu den führenden Anbietern von Elektrolysetechnologien.
Materials Services setzt seine Transformation vom klassischen Werkstoffhändler zum modernen Lieferkettendienstleister fort. Dazu tragen der Ausbau des Supply-Chain-Geschäfts, gezielte Investitionen in das nordamerikanische Dienstleistungs- und Fertigungsgeschäft, die Weiterentwicklung des Servicecentergeschäfts in Deutschland sowie die Stärkung des digitalen Produktportfolios bei. So wurden in Nordamerika durch die Übernahme von Cobotix Manufacturing die Kapazitäten in der Präzisionsfertigung ausgebaut und mit einem neuen Standort in New Mexico die Verarbeitung und Distribution erweitert. In den USA zählt Materials Services inzwischen zu den TOP-20-Anbietern im Bereich Lagerhaltung. Mit der Übernahme von Waves in Luxemburg, einem Softwareanbieter für ESG-/Nachhaltigkeitsdaten und Reporting, wurde das Portfolio an digitalen Lösungen gestärkt. Außerdem hat das Segment durch den Ausbau der Servicecenter und die Integration des Technology Centers in Indien seine digitale Kompetenz und Marktpräsenz weiter erhöht.
Steel Europe setzt die strategische Neuausrichtung konsequent fort. Anfang Dezember haben der Stahlvorstand und die IG Metall den Sanierungstarifvertrag „Neuaufstellung Stahl“ unterzeichnet. Dieser bildet die Basis, um das „industrielle Zukunftskonzept“ von Steel Europe Schritt für Schritt in die Wege zu leiten. Dabei bleibt das erklärte Ziel, die zwingend notwendigen Maßnahmen zur Kostensenkung ohne betriebsbedingte Kündigungen zu bewältigen. Bereits Anfang April 2025 hatte das Unternehmen den Liefervertrag mit den Hüttenwerken Krupp Mannesmann zum 31. Dezember 2032 gekündigt. Dies ist ein wichtiger Schritt zur notwendigen Kapazitätsanpassung. Die Versandkapazität soll von derzeit rund 11,5 Millionen Tonnen auf ein Zielniveau von etwa 8,7 bis 9 Millionen Tonnen pro Jahr reduziert werden. Mit dem Hochlauf des neuen Walzkomplexes in Duisburg konnten zudem zentrale Investitionen in Höhe von insgesamt rund 800 Mio € zur Ausrichtung des Produktionsnetzwerkes am Standort Duisburg auf zukünftige Kundenanforderungen und profitable Premiumprodukte abgeschlossen werden. Der Bau der Direktreduktionsanlage in Duisburg schreitet trotz des herausfordernden wirtschaftlichen Umfelds und regulatorischer Unsicherheiten voran. Darüber hinaus ist Mitte September 2025 ein unverbindliches, indikatives Angebot von Jindal Steel International für den Erwerb von thyssenkrupp Steel Europe eingegangen. Dieses prüft die thyssenkrupp AG mit Blick auf die wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit und die Fortführung der grünen Transformation sowie die Beschäftigung an unseren Stahl-Standorten. In diesem Zusammenhang haben sich die EP Group (EPG) und die thyssenkrupp AG einvernehmlich darauf geeinigt, die Gespräche über ein mögliches 50 / 50-Joint-Venture für thyssenkrupp Steel Europe zu beenden. EPG hat ihren am 31. Juli 2024 erworbenen Anteil von 20 Prozent an der thyssenkrupp Steel Europe AG mit Wirkung zum 30. September 2025 zurückgegeben und eine Rückerstattung des Kaufpreises erhalten.
TKMS (Segment Marine Systems) ist seit dem 20. Oktober 2025 ein eigenständiges und börsennotiertes Unternehmen. Inzwischen erfüllt TKMS die MDAX-Kriterien der Deutschen Börse und wird ab 22. Dezember 2025 in den zweitwichtigsten deutschen Index aufgenommen. Als Europas einziges vollintegriertes Systemhaus für maritime Verteidigung vereint TKMS die Plattformexpertise im Unter- und Überwasserbereich mit einer starken Marktpositionierung in den Bereichen maritimer Elektronik, Sensorik, Effektoren, unbemannter Systeme, maritimer Führungssysteme und Software. Mit einem Auftragsbestand auf Rekordniveau von 18,2 Mrd € ist das Unternehmen hervorragend aufgestellt. Die Börsennotierung verschafft TKMS finanzielle Unabhängigkeit sowie auch zusätzliche Agilität, Flexibilität und neue Möglichkeiten für Wachstum und Innovation. Gleichzeitig bleibt die thyssenkrupp AG mit 51 Prozent strategische Mehrheitsgesellschafterin und stärkt damit die Stabilität.