Produkte und Lösungen 28.11.2012 13:22
Organische Photovoltaik auf Stahl: ThyssenKrupp Steel Europe und Solliance forschen an Einsatzmöglichkeiten für die neue Generation von Solarzellen
Die Bauindustrie setzt zunehmend darauf, den Energiebedarf von Gebäuden über ihre Nutzungsdauer hinweg zu reduzieren. Aus Umweltsicht sollen energieneutrale und -autarke Gebäude errichtet werden. Eine Möglichkeit ist die Einbindung von Technologien zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien wie Solarzellen in die Gebäudehülle. Im Gegensatz zu nachträglich an den Gebäuden montierten Solarsystemen geht es bei dieser Art der Gebäude Integrierten Photovoltaik (GIPV) um die vollständige Verschmelzung des Bauteils und der stromerzeugenden Funktion. Ziel ist es, in Serienproduktion bereits das Stahlband, aus dem die Bauelemente hergestellt werden können, mit der OPV-Funktion zu auszustatten.
Die Integration von organischer Photovoltaik in Flachstahlerzeugnisse bringt deutliche Vorteile gegenüber bisher bekannten organischen Solarmodulen auf Kunststofffolien und kann so zu einer Beschleunigung der Entwicklung hin zu marktreifen Produkten führen. Organische Photovoltaik ist ästhetisch, konstruktionsfreundlich und unterstützt Konstrukteure und Bauherren darin, sich für Niedrigenergie-Gebäude zu entscheiden. Die integrierte OPV kann sowohl an den Dächern als auch auf Fassaden eingesetzt werden. Auf diese Weise vergrößert sich die Erzeugungsfläche wesentlich und die umweltschonend erzeugte Elektrizitätsmenge erhöht sich.
Bei der Produktion von Stahl-Elementen gibt es eine Coil-Coating genannte Fertigungsstufe, in der flaches Stahlband auf kontinuierlich arbeitenden Anlagen mit Lacken, Folien und Lack-/Folienkombinationen beschichtet wird. „Wir sind führende Anbieter von oberflächenveredelten Flachstahlprodukten für den Bausektor und setzen uns in erster Linie für eine nachhaltige Stahl- und Bauindustrie ein. Durch die Integration der OPV-Technologie in unseren Beschichtungsprozessen wollen wir unseren Kunden in der Baubranche einen Zusatznutzen bieten, der sich finanziell auszahlt und gleichzeitig einen Beitrag zur für aktiven Klimaschutz leisten“, so Dr. Bettina Werner, bei ThyssenKrupp Steel Europe im Bereich Color für die Entwicklung von Oberflächenbeschichtungen der Flachstahlprodukte zuständig. „Die gemeinsame Forschungsarbeit bei Solliance umfasst Aktivitäten in der gesamten Wertschöpfungskette. Die Beteiligung verschiedener Partner mit unterschiedlichen Schwerpunkten wird zu einer beschleunigten Entwicklung einer standardmäßig integrierten Photovoltaik-Lösung führen“, erwartet Dr. Bettina Werner.
„Wir freuen uns, ThyssenKrupp Steel Europe im Solliance-Ökosystem begrüßen zu dürfen. Die Beteiligung eines international renommierten Stahlerzeugers unterstreicht die starke Marktnachfrage nach organischer Photovoltaik und hilft uns dabei, unsere Forschungsarbeit an den Bedürfnissen der Endverbraucher zu orientieren. Dies bedeutet einen zentralen Schritt in unseren laufenden Entwicklungsplänen für hocheffiziente und kostengünstige OPV-Module von hoher Stabilität für eine Vielzahl von Anwendungen”, sagte Ronn Andriessen, OPV Program Manager bei Solliance.