Unternehmensmeldungen 17.04.2003 02:00
Kokerei Bruckhausen endgültig stillgelegt - Deutliche Entlastung für die Umwelt
Am 16. April wurde gegen 22.47 Uhr auf der alten Kokerei August Thyssen der letzte Koks gedrückt. Damit sind die noch verbliebenen zwei Batterien 6 a und 6 b einen Monat nach Anfahren der ersten Koksbatterie in Schwelgern planmäßig außer Betrieb gegangen. Nachdem die Batterie 2 bereits im Dezember 2002 stillgelegt worden ist, geht damit die Geschichte der Kokserzeugung in Duisburg-Bruckhausen zu Ende. Die neue Kokerei in Schwelgern ist von den Wohngebieten mehr als einen Kilometer entfernt und mit modernsten Umweltschutzeinrichtungen ausgestattet, so dass sich die Lebensqualität für die Bürger im Duisburger Norden ganz wesentlich verbessert.
Am Standort Bruckhausen wurde seit 1897 Koks produziert. Parallel zum Bau des ersten Hochofens nahm damals August Thyssen auf der Kohlebasis der eigenen Schachtanlage Gewerkschaft Deutscher Kaiser eine Kokerei in Betrieb. Damit wurden die kostengünstige Versorgung des Hüttenwerks sichergestellt und die Vorteile des Energieverbunds genutzt. Bis 1926 entstand durch den schrittweisen Ausbau der Anlage die erste Zentralkokerei in Europa. Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurden in den fünfziger Jahren drei neue Batterien gebaut, zwei weitere folgten zu Beginn der siebziger Jahre und die sechste Batterie wurde 1983 in Betrieb genommen. Die Kapazität der Anlage mit 354 Öfen lag bei rund 2,5 Mio t Hochofenkoks pro Jahr.
Mit dem Auf- und Ausbau der Stahlproduktion entstanden seit Beginn des 20. Jahrhunderts in unmittelbarer Nähe zu den Arbeitsplätzen Wohngebiete auf ursprünglich landwirtschaftlich genutzten Flächen. Diese historisch gewachsene und damals gewünschte Nachbarschaft von Kokerei und Wohnhäusern in wenigen Hundert Metern Entfernung erwies sich später als zunehmend problematisch, weil das Umweltbewusstsein und die daraus resultierenden Anforderungen kontinuierlich gestiegen sind.
Nicht zuletzt aus Umweltschutzgründen erfolgte der Bau einer neuen Kokerei im Werkshafen Schwelgern. Parallel zum Genehmigungsverfahren und zur Realisierung dieser Großinvestition wuchs die Kritik aus Politik und Öffentlichkeit am Betrieb der Kokerei Bruckhausen. Deshalb mussten die drei ältesten Batterien aus den fünfziger Jahren 1998/99 stillgesetzt werden. Seitdem wurden die verbliebenen drei Batterien mit einer Kapazität von 1 Mio t als Rumpfkokerei betrieben. Zur Versorgung der Hochöfen mussten für eine Übergangszeit alternative Bezugsquellen für Koks erschlossen werden. Diese Lücke wird geschlossen, wenn im Sommerquartal die zweite Batterie der Kokerei Schwelgern in Betrieb genommen wird.
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