Kapitalmarktrelevante Presseinformationen May 13, 2014 7:06 AM
Halbzeitbilanz: ThyssenKrupp erhöht Gesamtjahresprognose für Umsatz und Bereinigtes EBIT
Nach einem erfolgreichen 1. Halbjahr 2013/2014 erhöht ThyssenKrupp seine Prognose für das Gesamtjahr . Der Industriekonzern rechnet nun mit einem Umsatzwachstum auf vergleichbarer Basis im mittleren bis höheren einstelligen Prozentbereich. Das Bereinigte EBIT soll sich gegenüber dem Vorjahr nahezu verdoppeln (Vorjahr 586 Mio €, bisherige Erwartung rund 1 Mrd. Euro). Unverändert erwartet der Konzern eine deutliche Verbesserung in Richtung eines wieder ausgeglichenen Jahresergebnisses. ThyssenKrupp hat alle operativen und strategischen Zwischenziele zum Halbjahr erreicht. Auftragseingang, Umsatz und Bereinigtes EBIT stiegen sowohl kumuliert im 1. Halbjahr als auch im 2. Quartal gegenüber dem jeweiligen Vorjahreszeitraum. Mit rund 269 Mio € nach Anteilen Dritter wurde wieder ein Periodenüberschuss erzielt. Das Ergebnis je Aktie erreichte im 1. Halbjahr 0,37 € und im 2. Quartal 0,48 € (Vorjahr -0,26 € bzw. -0,25 € je Aktie).
„Wir haben erstmals seit sieben Quartalen wieder ein positives Nettoergebnis geschafft. Das zeigt, dass unser Performance-Programm impact greift und unser Kulturwandel tatsächlich mehr Leistungsorientierung bewirkt“, sagt Vorstandsvorsitzender Dr. Heinrich Hiesinger. Die positive Entwicklung hatte drei Haupttreiber: erstens die Effizienzsteigerungen, zweitens das starke Wachstum bei den Industriegüter-Geschäften und drittens der Wegfall von Ergebnisbelastungen sowie positive Abgangsergebnisse im Rahmen von Desinvestitionen und Restrukturierungen.
Der Auftragseingang der fortgeführten Aktivitäten betrug im Berichtshalbjahr 20,9 Mrd € und übertraf damit trotz negativer Wechselkurseffekte den Vorjahreswert um 4 Prozent. Auf vergleichbarer Basis, das heißt währungs- und portfoliobereinigt, legte der Auftragseingang um 6 Prozent zu. Im 2. Quartal lag der Auftragseingang mit 10,2 Mrd € leicht über dem Vorjahresquartal (+2 Prozent auf vergleichbarer Basis).
Der Umsatz der fortgeführten Aktivitäten erreichte im 1. Halbjahr 19,4 Mrd € und im 2. Quartal 10,3 Mrd € und lag damit in allen Business Areas über den Vorjahreswerten, lediglich bei Steel Europe war der Umsatz im Berichtszeitraum auf Grund von Desinvestitionen rückläufig. Auf vergleichbarer Basis kletterte der Umsatz um 7 Prozent gegenüber dem 1. Halbjahr und 9 Prozent gegenüber dem 2. Quartal des Vorjahres.
Das Bereinigte EBIT der fortgeführten Aktivitäten erhöhte sich gegenüber dem Vergleichszeitraum signifikant auf 555 Mio € im 1. Halbjahr und 309 Mio € im 2. Quartal. Die Industriegüter-Geschäfte erreichten im 1. Halbjahr mit 848 Mio € (Vorjahreswert 738 Mio €) ein wesentlich höheres operatives Ergebnis als die Werkstoff-Geschäfte, die jedoch auch inklusive Steel Americas mit 128 Mio € insgesamt einen deutlich positiven Beitrag erwirtschafteten (Vorjahreswert -29 Mio €).
Die Netto-Finanzschulden des Konzerns wurden zum 31. März 2014 weiter auf 4 Mrd € reduziert und lagen damit deutlich unterhalb der Verschuldung zum Vorjahresstichtag (5,3 Mrd €) sowie zum Bilanzstichtag 30. September 2013 (5 Mrd €).
Entwicklung in den Business Areas im 1. Halbjahr 2013/2014
Components Technology konnte die gute Geschäftsentwicklung im 2. Quartal fortsetzen. Auftragseingang und Umsatz stiegen im 1. Halbjahr 2013/2014 auf jeweils 3,0 Mrd €. Das entspricht einer Steigerung um 12 bzw. 10 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum (Vorjahreswerte jeweils 2,7 Mrd €). Auf vergleichbarer Basis legten die Werte um 15 bzw. 13 Prozent zu. Das Bereinigte EBIT lag mit 138 Mio € um 35 Mio € über dem vergleichbaren Vorjahreshalbjahr (Vorjahreswert 103 Mio €). Hauptgrund für die gute Entwicklung sind Effizienzsteigerungen aus den im Vorjahr eingeleiteten Performance-Programmen.
Elevator Technology entwickelte sich weiterhin positiv. Obwohl der Auftragseingang im 2. Quartal 2013/2014 gegenüber dem Vorjahresquartal aufgrund von negativen Wechselkurseffekten leicht rückläufig war, konnte er im 1. Halbjahr 2013/2014 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4 Prozent auf 3,4 Mrd € gesteigert werden (Vorjahreswert 3,2 Mrd €). Dies wird im Wesentlichen von der erfreulichen Entwicklung in China, den USA und Südkorea getragen. Auf vergleichbarer Basis betrug der Anstieg sogar 9 Prozent. Analog entwickelte sich der Umsatz und verzeichnete mit 3,0 Mrd € ein Plus von 4 Prozent (Vorjahreswert 2,9 Mrd €), auf vergleichbarer Basis von 8 Prozent. Die positive Geschäftsentwicklung schlug sich auch in einer Verbesserung des Bereinigten EBIT nieder, das im 1. Halbjahr 2013/2014 trotz negativer Wechselkurseffekte um 7 Prozent auf 338 Mio € stieg (Vorjahreswert 315 Mio €).
Bei Industrial Solutions entwickelte sich der Auftragseingang im 1. Halbjahr 2013/2014 mit 3,5 Mrd € im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mit -3 Prozent weitgehend stabil und blieb auf vergleichbarer Basis nahezu unverändert (Vorjahreswert 3,6 Mrd €). Der hohe Auftragsbestand von 15,1 Mrd € zum 31. März 2014 sichert weiterhin eine gute Beschäftigung, bietet Planungssicherheit und trägt zur Wachstumsperspektive bei. Beim Umsatz konnte Industrial Solutions mit 2,9 Mrd € den Vorjahreswert um 5 Prozent übertreffen (Vorjahreswert 2,7 Mrd €), auf vergleichbarer Basis erhöhte dieser sich sogar um 9 Prozent. Dazu beigetragen haben erste Umsatzrealisierungen aus einigen gewonnenen Großaufträgen, insbesondere im Bereich Process Technologies. Das Bereinigte EBIT stieg im 2. Quartal 2013/2014 gegenüber dem Vorquartal nochmals deutlich. Insgesamt belief sich der Wert im 1. Halbjahr 2013/2014 auf 372 Mio €, das entspricht einer Steigerung von 16 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum (Vorjahreswert 320 Mio €). Grund waren die Auftragsabrechnungen bei Process Technologies und Effizienzsteigerungsmaßnahmen in allen Business Units.
Materials Services behauptete sich in einem schwierigen Preis- und Wettbewerbsumfeld im Berichtszeitraum mengenbedingt gut. Grund dafür waren insbesondere intensive Vertriebsinitiativen. Die Einbeziehung der VDM- und AST-Gruppe zum 1. März 2014 beeinflusst den Umsatz und Auftragseingang mit jeweils 300 Mio €, das Ergebnis mit -3 Mio €. Der Auftragseingang stieg im 1. Halbjahr um 9 Prozent auf 6,3 Mrd € (Vorjahreswert 5,8 Mrd €), auf vergleichbarer Basis um 6 Prozent. Auch der Umsatz erhöhte sich um 6 Prozent auf 6,1 Mrd € (Vorjahreswert 5,7 Mrd €), auf vergleichbarer Basis betrug der Anstieg preisbedingt nur 3 Prozent. Das Bereinigte EBIT konnte im 2. Quartal 2013/2014 gegenüber dem Vorquartal gesteigert werden, so dass mit 90 Mio € im 1. Halbjahr etwa das Niveau des Vorjahreshalbjahr (98 Mio €) erreicht wurde.
Steel Europe verzeichnete im 1. Halbjahr 2013/2014 einen desinvestitions- und preisbedingten leichten Rückgang des Geschäftsvolumens. Der anhaltende Preisdruck belastete weiterhin die Geschäftsentwicklung, während sich die Mengensituation wieder günstiger und im Geschäftsverlauf gefestigter darstellte. Der Auftragseingang war mit 4,7 Mrd € und der Umsatz mit 4,5 Mrd € im 1. Halbjahr 2013/2014 jeweils 6 Prozent niedriger als im Vorjahreszeitraum (Vorjahreswert Auftragseingang 5,0 Mrd €, Umsatz 4,8 Mrd €); auf vergleichbarer Basis blieben beide Größen stabil. Die umgesetzten Maßnahmen aus dem Programm „Best-in-Class Reloaded“ wirkten sich dabei bereits deutlich positiv auf das Ergebnis aus. Das Bereinigte EBIT verdoppelte sich im 1. Halbjahr 2013/2004 auf 81 Mio € gegenüber dem Vorjahreszeitraum (39 Mio €).
Bei Steel Americas stieg im 1. Halbjahr 2013/2014 der Auftragseingang auf 1,2 Mrd € (Vorjahreswert 1,1 Mrd €) und der Umsatz auf 1,1 Mrd € (Vorjahreswert 989 Mio €). Das entsprach einem Plus von 11 bzw. 8 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Auf vergleichbarer Basis betrug die Verbesserung beim Auftragseingang 15 Prozent und beim Umsatz 12 Prozent. Grund dafür waren sowohl positive Mengen- als auch Preiseffekte. Das Bereinigte EBIT verbesserte sich im 1. Halbjahr 2013/2014 um mehr als 100 Mio € auf -43 Mio €. Wesentliche Gründe für diese deutliche Verbesserung waren unter anderem eine höhere und effizientere Auslastung, Kostensenkungen sowie positive Effekte aus Währung und Marktpreisen in den USA.