Kapitalmarktrelevante Presseinformationen Nov 9, 2001 1:00 AM
Finanzeckdaten für das Geschäftsjahr 2000/2001
Vorsteuerergebnis bei rund 850 Mio Euro / Finanzschulden auf 6,5 Mrd Euro gesenkt / Dividende von 0,60 Euro vorgeschlagen
In seiner heutigen turnusmäßigen Sitzung hat sich der Aufsichtsrat der ThyssenKrupp AG unter anderem mit den Finanzeckdaten für das abgelaufene Geschäftsjahr 2000/2001 befasst. Festgestellt wird der Jahresabschluss Anfang Januar. Die Bilanzpressekonferenz und das Analystenmeeting finden am 15. Januar 2002 statt.
Aufgrund des weltweit schwachen konjunkturellen Umfeldes liegt der Umsatz mit 37,9 Mrd Euro nur leicht über dem Umsatz des Vorjahres (37,2 Mrd Euro). Der Auftragseingang liegt mit 37,8 Mrd Euro unter dem Niveau des Vorjahres (38,9 Mrd Euro). ThyssenKrupp beschäftigte am 30. September 2001 weltweit rund 193.900 Mitarbeiter, am 30. September 2000 waren es 193.316.
Das Ergebnis vor Steuern des 4. Quartals überschreitet - jeweils ohne Berücksichtigung von Sondereinflüssen - das Ergebnis des 3. Quartals (44 Mio Euro). Auch nach Berücksichtigung von Einmalaufwendungen, insbesondere eines Entkonsolidierungsverlustes von rund 60 Mio Euro aus der Veräußerung der Seeschiffahrt-Aktivitäten, ist es positiv. Somit liegt das Konzernergebnis des Geschäftsjahres 2000/2001 vor EE-Steuern bei rund 850 Mio Euro (Vorjahr: knapp 1,1 Mrd Euro). Ohne Berücksichtigung von (positiven und negativen) Sondereinflüssen liegt es bei rund 500 Mio Euro.
Steel konnte im 4. Quartal ein ausgeglichenes Ergebnis erzielen. Serv ist aufgrund von Bereinigungen im Bereich Information Services negativ. Alle anderen Segmente konnten positive, zum Teil erfreuliche Ergebnisse erwirtschaften.
Das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) lag über 3 Mrd Euro (Vorjahr: 3,4 Mrd Euro). Die Netto-Finanzverschuldung konnte von 7,7 Mrd Euro am 30. September 2000 um 1,2 Mrd Euro auf 6,5 Mrd Euro am 30. September 2001 zurückgeführt werden. Diese Reduzierung ergibt sich aus Zuflüssen aus Desinvestitionen und Währungseffekten.
Der Vorstand wird dem Aufsichtsrat angesichts des Ergebnisrückgangs zur Stärkung der Finanzkraft des Konzerns vorschlagen, eine entsprechend angepasste Dividende in Höhe von 0,60 Euro je Aktie (Vorjahr: 0,75 Euro) auszuschütten.
Ausblick
Die Wachstumsdynamik der Weltwirtschaft hat sich insbesondere in der zweiten Jahreshälfte 2001 merklich abgeschwächt. Die wirtschaftlichen Prognosen für 2002 sind nach dem Terroranschlag vom 11. September unsicherer denn je. Eine konjunkturelle Erholung ist wohl erst im späteren Verlauf des nächsten Jahres zu erwarten, so dass das Wachstum 2002 in Europa und Nordamerika nur wenig über der diesjährigen Rate liegen dürfte.
Vor diesem konjunkturellen Hintergrund sind die Chancen für ein Ergebniswachstum im Geschäftsjahr 2001/02 sehr eingeschränkt. Aus heutiger Sicht ist eher davon auszugehen, dass das Ergebnis vor Steuern des Berichtsjahres 2000/2001 in Höhe von rund 500 Mio Euro (ohne Sondereinflüsse gerechnet) kaum zu erreichen ist. So dürften die ersten beiden Quartale des begonnenen Geschäftsjahres besonders schwierig werden. Das gilt vor allem für die Steel- und Automotive-Aktivitäten. Im Qualitätsflachstahl-Bereich erwarten wir im Winter den Tiefpunkt des Zyklus. Deshalb wird die Produktion weiter gekürzt. Dies wird auch zu Kurzarbeit führen. Für den Konzern kann ein Verlust im 1. Quartal nicht ausgeschlossen werden. Die Entwicklung der folgenden Quartale hängt von Ausmaß und Ablauf der erwarteten konjunkturellen Erholung in den USA und in Europa ab.
Zu den Hauptaufgaben des neuen Geschäftsjahres wird es gehören, die operative Effizienz weiter zu steigern. Zu diesem Zweck hat ThyssenKrupp mit "ThyssenKrupp best" ein Programm vorbereitet mit dem Ziel, die Performance des Konzerns auf allen Gebieten deutlich zu verbessern. ThyssenKrupp best steht für "business excellence in service and technology". Auf der Bilanzpressekonferenz am 15. Januar wird darüber ausführlich berichtet werden.
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