Kapitalmarktrelevante Presseinformationen May 17, 2004 2:00 AM
Erster Schritt zur Fusion des deutschen Marineschiffbaus - Absichtserklärung unterschrieben
ThyssenKrupp und One Equity Partners (OEP) haben am 16. Mai 2004 eine unverbindliche Absichtserklärung unterschrieben. Danach sollen die ThyssenKrupp Werften und die Howaldtswerke-Deutsche Werft (HDW) zu einem neuen Verbund unter der Führung der ThyssenKrupp Werften GmbH zusammengeführt werden. Hierzu soll OEP ihre sämtlichen Anteile an HDW in die ThyssenKrupp Werften GmbH einbringen. Unter neuem Namen wird eine Unternehmensgruppe mit den wesentlichen Beteiligungen Blohm + Voss GmbH und Blohm + Voss Repair GmbH, Hamburg, Nordseewerke GmbH, Emden, Howaldtswerke-Deutsche Werft AG, Kiel, Kockums AB, Schweden, und Hellenic Shipyards Co., Griechenland entstehen. Der neue Werftenverbund steht für ein Umsatzvolumen von rund 2,2 Mrd. EUR und wird rund 9.300 Mitarbeiter beschäftigen.
Gemäß der Absichtserklärung soll OEP für 100% der Anteile an der HDW AG 25% der Anteile an dem Werftenverbund und 240 Mio EUR in bar erhalten. Dabei werden 170 Mio EUR aus Barmitteln der heutigen ThyssenKrupp Werften-Gruppe finanziert. ThyssenKrupp Technologies zahlt zusätzlich 70 Mio EUR, um die 75%-Beteiligung und das Recht zur vollen industriellen Führung des neuen Werftenverbunds zu erlangen.
Die beteiligten Werften sind im konventionellen U-Boot-Bau und im modernen Überwasser-Marineschiffbau Technologieführer. Durch die Zusammenführung entsteht ein Systemhaus mit starken Positionen im Marineschiffbau. Die Werften haben bereits in der Vergangenheit erfolgreich projektbezogen zusammengearbeitet. Darüber hinaus wird die Unternehmensgruppe auch im zivilen Bereich aktiv bleiben.
Nach übereinstimmender Auffassung beider Partner können durch die Zusammenführung erhebliche Synergiepotenziale realisiert werden. Die Einzelheiten der Integration werden zurzeit erarbeitet. Bei vorgesehenem grundsätzlichen Erhalt der drei wichtigen deutschen Standorte Kiel, Emden und Hamburg sind wesentliche Effekte aus der Konzentration von Entwicklung, Vertrieb und Fertigung zu erwarten.
Die Zusammenführung der beiden Werftengruppen folgt der Gemeinsamen Erklärung des Bundeskanzlers und des Bundesverteidigungsministers mit Unternehmen der Rüstungsindustrie vom Oktober 2000. Sie kann entsprechend der von der ThyssenKrupp AG formulierten Strategie zu den Werften einen ersten Schritt auf dem Weg zu einer weitergehenden Konsolidierung des europäischen Marineschiffbaus darstellen. ThyssenKrupp ist bereit, sich an einer solchen Lösung zum gegebenen Zeitpunkt und bei geeigneten Konditionen als Partner zu beteiligen.
Nach Unterzeichnung der Absichtserklärung werden jetzt die weiteren Vorbereitungen für die Zusammenführung getroffen. Hierzu gehört insbesondere die Durchführung gegenseitiger Due Diligence-Prüfungen. Vorbehaltlich der Zustimmung der relevanten Aufsichtsgremien beider Partner sowie der zuständigen Behörden ist ein Vollzug der Zusammenführung im Herbst 2004 vorgesehen.
Ansprechpartner:
Anja Gerber
ThyssenKrupp Technologies AG
ZA Öffentlichkeitsarbeit
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