Produkte und Lösungen Apr 18, 2008 11:02 AM
Ein 24-Stunden-Job
Eine gründliche Zustandsprüfung der vier Gasabzugsrohre (Durchmesser: rund 3 Meter) und deren anschließende Ertüchtigung machten die aufwändige Kompletteinrüstung nötig, die den Sanierern einen sicheren Zugang für Materialmessungen und Schweißarbeiten garantiert. Insgesamt vier Wochen Zeit hatten die Gerüstbauer von ThyssenKrupp-Xervon, um die stählernen Giganten bei laufender Roheisengewinnung zunächst von 40 Meter (auf dieser Höhe beginnen die Rohre) bis auf 70 Meter Höhe einzurüsten. Gleichzeitig bereiteten sie die Einrüstung der noch fehlenden letzten 20 Meter oberhalb der Koks transportierenden Seilscheibenbühnen soweit wie möglich vor.
Am Tag X musste dann alles ganz schnell gehen. Mit Beginn der Frühschicht wurde der Hochofen für wenige Schichten abgestellt. Alle beweglichen Bühnen und Förderbänder rund um den Hochofen standen still. Binnen 24 Stunden bewältigten nun die Gerüstbauer in drei Schichten den noch fehlenden, schwierigsten Teil der Einrüstung. Fast 25 Meter waren mit Gitterträgern und einem 300 Quadratmeter großen Hängegerüst zu überbrücken, um die Gasabzugsrohre bis auf die Endhöhe von 90 Metern zugänglich zu machen. Da musste jeder Handgriff des jeweils elfköpfigen Teams sitzen. Perfekte Vorplanung und Organisation vorausgesetzt. Die teilten sich die Fachabteilung Gerüstbau ThyssenKrupp Steel unter Leitung von Manfred Buchholz und die örtliche Bauleitung von ThyssenKrupp Xervon unter Leitung von Klaus Nitkowski.
Sicherheit geht vor
Obwohl die Kompletteinrüstung der Abzugsrohre allein schon wegen ihres Größenumfangs und des engen Terminrahmens nicht gerade eine alltägliche Aufgabenstellung für das Gerüstbauerteam darstellte, war sich Xervon-Baustellenleiter Nitkowski sicher, dass alles problemlos verlaufen würde. „Wir sind ja per Rahmenvertrag ständig hier in der Anlage tätig, da wissen alle Beteiligten genau, worauf es ankommt.“ Dazu zählt nicht nur das gerüstbautechnische Fachwissen, sondern auch ein enorm hohes Sicherheitsbewusstsein. Bei den Gerüstmontagen an den warmen, Gas führenden Rohren musste beispielsweise jeder Mitarbeiter ständig einen Atemschutz mit sich führen. „Absolut oberste Priorität hat bei jedem Projekt die Arbeitssicherheit“, bekräftigt auch Ralf Jucknischke. Gemeinsam mit zwei weiteren Kollegen hatte er die Montageleitung des Großprojektes Rohreinrüstung übernommen – von der ersten Planung über die Material- und Personalorganisation bis hin zur Überwachung der baulichen Durchführung.
Perfekte Vorplanung
Zu den vorbereitenden Maßnahmen gehörte beispielsweise auch, bereits frühzeitig ausreichend Material auf die Höhe zu bringen, damit die Gerüstbauer in der knapp bemessenen Montagezeit stets ausreichend Material zur Verfügung hatten. Das galt besonders für die letzten 24 Stunden, in denen keinerlei Leerlauf während der Montage aufkommen durfte. Die Gerüstarbeiten konnte „ohne besondere Vorkommnisse“ sogar vorzeitig fertig gestellt werden. „Einige Gerüstbereiche waren schon freigegeben, bevor wir unsere Arbeiten oben beendet hatten. Dadurch konnten die Messungen und anschließenden Sanierungsarbeiten schon früher als eigentlich geplant beginnen“, belegt Nitkowski den erfolgreichen Abschluss des Gerüstaufbaus.