Ad-Hoc Mitteilungen Mar 31, 2000 2:00 AM
Der Aufsichtsrat stimmt der Abgabe des Angebots zum Erwerb von Atecs Mannesmann zu
Der Aufsichtsrat der Thyssen Krupp AG hat in seiner heutigen Sitzung das Konzept des Vorstands verabschiedet, ein Angebot zum Erwerb von 100 % der Atecs Mannesmann AG abzugeben. Dieses Angebot ist wie verabredet und zuvor angekündigt nach der Aufsichtsratssitzung dem Vorstand der Mannesmann AG übergeben worden.
Das Angebot erstreckt sich auf folgende wesentliche Punkte:
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Kaufgegenstand
ThyssenKrupp gibt ein Angebot für den Erwerb von 100 % der Aktien der Atecs Mannesmann AG mit dem gesamten weltweiten Geschäft von VDO, Sachs, Rexroth, Dematic und Demag Krauss-Maffei ab. Das Angebot umfasst nicht die Konzernbereiche Uhren, Röhren und sonstige Beteiligungen einschließlich der Beteiligung an der Ruhrgas AG.・
Joint Venture Siemens / VDO
Für eine Zusammenarbeit von Siemens und VDO in dem geplanten Joint Venture sprechen deutliche strategische Überlegungen. ThyssenKrupp geht davon aus, dass auch nach einem Erwerb von Atecs Mannesmann das Joint Venture gemeinsam durchgeführt wird.・
Partnerschaftlicher Zusammenschluss
Aufbauend auf den zwischen ThyssenKrupp und Mannesmann geführten Gesprächen sollen folgende Eckpunkte Bestandteil eines Integrationskonzeptes sein:
- Atecs Mannesmann bleibt für 2 bis 3 Jahre als Einheit mit eigenem Vorstand und eigenem Aufsichtsrat bestehen.
- ThyssenKrupp beabsichtigt, in dieser Zeit die durch ThyssenKrupp beschlossene Konzentration auf die Kerngeschäfte Automobilzulieferaktivitäten, Aufzüge und die Maschinenbaubereiche fortzuführen und den Dienstleistungsbereich weiterzuentwickeln. Parallel dazu wird der Börsengang von ThyssenKrupp Steel umgesetzt.
- Durch den Börsengang von Steel und den beabsichtigten Verkauf von nicht zu den Kerngeschäften gehörenden Aktivitäten von ThyssenKrupp wird der Kaufpreis für Atecs Mannesmann nach 2 bis 3 Jahren weitgehend zurückgeführt sein.
- Atecs Mannesmann kann in dieser Zeit die für alle fünf Aktivitäten beschlossenen Strategien grundsätzlich fortführen. Eine Veräußerung von Aktivitäten von Atecs Mannesmann zur Finanzierung des Kaufpreises ist weder vorgesehen noch erforderlich. Industriell motivierte Veränderungen des Konzernportfolios insgesamt bleiben unberührt.
- Die Vergütungssysteme, wie sie heute bei ThyssenKrupp und Mannesmann praktiziert werden, z.B. Stock Options und Phantom Stocks, sollen auch zukünftig, harmonisiert, Bestandteil eines Vergütungssystems sein.
- Der Vorsitzende des Aufsichtsrats und der Vorsitzende des Vorstands von Atecs Mannesmann sollen Mitglieder des Vorstands der Thyssen Krupp AG sein. Hierdurch sollen Transparenz, Motivation und Integration von Atecs Mannesmann sichergestellt werden.
Dieses Konzept hat zum Ziel, die Mitarbeiter von Atecs Mannesmann als gleichberechtigte Partner zu motivieren.
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Kaufpreis
Auf der Grundlage der von Mannesmann erhaltenen Unterlagen hat ThyssenKrupp für Atecs Mannesmann einen Unternehmenswert (Enterprise Value) in Höhe von 8,75 Mrd Euro ermittelt.
Der von ThyssenKrupp zu zahlende Kaufpreis ermittelt sich aus diesem Unternehmenswert abzüglich der Atecs Mannesmann zuzuordnenden Pensionsrückstellungen zum 31.12.1999 (ermittelt nach US-GAAP) sowie der Nettofinanzverbindlichkeiten von Atecs Mannesmann im Zeitpunkt des Closing.
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Finanzierung
ThyssenKrupp liegt eine verbindliche Finanzierungszusage vor.
ThyssenKrupp verfügt über ein Spektrum von Refinanzierungsmöglichkeiten bezüglich der Akquisitionsfinanzierung, unter anderem durch den geplanten Börsengang von ThyssenKrupp Steel im Jahr 2000. Im Rahmen der strategischen Neuausrichtung von ThyssenKrupp sind weitere Desinvestments vorgesehen. Der Mittelzufluss soll zur Rückführung der Akquisitionsfinanzierung eingesetzt werden.
Der Verkauf von Gesellschaften und Teilen von Atecs Mannesmann ist nicht Teil des Finanzierungskonzeptes.
Damit liegt ein schlüssiges Finanzierungskonzept zum Erwerb von 100% von Atecs Mannesmann vor.
ThyssenKrupp ist der Überzeugung, dass die Zusammenführung von Atecs Mannesmann mit dem ThyssenKrupp Konzern vor dem Hintergrund des zunehmenden Wettbewerbsdrucks industriell sinnvoll ist und dass die Verbindung von Atecs Mannesmann mit dem ThyssenKrupp Konzern gegenüber anderen Strategien allen beteiligten Unternehmen erheblich bessere Wachstumschancen eröffnet.
Der Zusammenschluss von ThyssenKrupp und Atecs Mannesmann bietet die einmalige Chance, in den Tätigkeitsbereichen beider Unternehmen einen Quantensprung zu erreichen und die von beiden angedachten Wachstumsstrategien zügiger umzusetzen als es jedem im Alleingang möglich wäre. Durch den Zusammenschluß wird am Standort Deutschland ein neuer Konzern mit Weltgeltung entstehen.