Produkte und Lösungen Dec 8, 2009 11:25 AM
„metaklett“: Neuartiger Klettverschluss aus Edelstahl der ThyssenKrupp Nirosta Präzisionsband
Sie bieten Flexibilität, einfache Benutzung und hohe Lebensdauer: Klettverschlüsse haben sich als wertvolles Verschlusssystem in unterschiedlichen Anwendungsgebieten etabliert. Grenzen ergaben sich immer wieder aufgrund des Materials. Klettverbindungen sind üblicherweise aus Kunststoff und das macht den Einsatz in heißen Umgebungen oder bei möglichem Kontakt mit Chemikalien unmöglich. Deshalb auch wurden derartige Verschlüsse im Motorraum von Fahrzeugen bislang nicht verwendet. Das kann sich mit dem neuen, innovativen Klettverschluss aus Edelstahl ändern. Entwickelt wurde die metallische Klettverbindung von Mitarbeitern der Firmen Reinz Dichtungs GmbH aus Neu-Ulm und Hölzel Stanz- und Feinwerktechnik GmbH & Co. KG aus Wildberg. Unter Federführung der Reinz-Dichtungs-GmbH haben die Kooperationspartner verschiedene Verbindungsgeometrien entworfen und deren Fertigungs- und Fügeverhalten am Lehrstuhl für Umformtechnik und Gießereiwesen der Technischen Universität München untersucht. „metaklett“ ist der erste Klettverschluss aus metallischem Material. Er bietet damit all die Vorzüge eines Klett-Systems in Kombination mit der Beständigkeit von Edelstahl.
„Die Herausforderung bei der Entwicklung bestand darin, ein Material zu finden, das fest und gleichzeitig sehr flexibel ist, um die notwendige Konsistenz der Haken im System zu gewährleisten“, erläutert Kurt Höhe, Leiter Vorausentwicklung und Technologie der Reinz-Dichtungs-GmbH. „metaklett“ besteht genau wie die Kunststoff-Variante des Klettverschlusses aus zwei Bändern mit Schlaufen bzw. Haken. Durch das Drücken haften Haken und Schlaufen zusammen. Geöffnet wird das System durch Auseinanderziehen (im Schäl- bzw. im Kopfzug) der Bänder bzw. der Bauteile, mit dem Ergebnis, dass die Haken sich aus dem Flausch lösen. Höhe weiter: „Nach dem Herausspringen aus den Schlaufen müssen die Haken wieder ihre ursprüngliche Form annehmen. Nur auf diese Art kann der Klettverschluss mehrere hundert Male verwendet werden, ohne dabei seine Eigenschaften zu verlieren.“ Hölzel Stanz- und Feinwerktechnik fällt nun die Aufgabe zu, den metallischen Klettverschluss zu produzieren. Die gemeinsame Erfindung ist bereits zum Patent angemeldet.
Auf der Suche nach dem passenden Material wurden die Entwickler bei der ThyssenKrupp Nirosta Präzisionsband fündig. „Die Federeigenschaften des Werkstoffs Nirosta 4310 erfüllen alle Anforderungen in Punkto Beständigkeit und Flexibilität. Mit Nirosta 4310 lassen sich durch Kaltverfestigung Eigenschaften erzielen, die ideal die Anforderungen von Gegenständen erfüllen, die einer hohen Wechselbeanspruchung unterliegen. Zudem lässt sich der Werkstoff gut stanzen, prägen, abkanten und profilieren und ist somit optimal für den Herstellungsprozess bei der Hölzel Stanz- und Feinwerktechnik geeignet“, beschreibt Heiko Wilken aus dem Vertrieb der ThyssenKrupp Nirosta Präzisionsband.
„metaklett“ gibt es in zwei Varianten: „metaklett Flamingo“ sowie „metaklett Entenkopf“, wobei sich die Namen auf die unterschiedlichen Hakenformen beziehen. Elemente beider Varianten sind ein 0,2 Millimeter dickes Haken- und ein ebenso dickes Loch- bzw. Stanzflauschband aus nichtrostendem Federstahl. Sie sind gegen Chemikalien beständig und halten auch bei 600 Grad Celsius noch einem Zug von bis zu 35 Tonnen pro Quadratmeter stand. Trotz dieser Festigkeit ist die Verbindung rasch und ohne jegliches Werkzeug zu lösen und wiederzuverschließen, wie ein Klettverschluss. Als weitere Variante gibt es ein Modell, das ein Hakenband aus Edelstahl mit einem Kunststoff-Flauschband kombiniert. „metaklett“ ist für prinzipiell alle Anwendungen geeignet, die leicht wieder lösbare aber stabile Verbindungen benötigen. z. B. zur Befestigung von Lüftungs- und Kabelkanälen in der Gebäudetechnik oder von Hitzeabschirmblechen in der Automobilindustrie.