Unternehmensmeldungen Dec 10, 2002 1:00 AM
ThyssenKrupp Steel begrüßt Kompromisse beim Emissionshandel
Die ThyssenKrupp Steel AG sieht in den Kompromissen des Umweltministerrates der Europäischen Union zum Emissionshandel einen Schritt in die richtige Richtung. "Unsere Hausaufgaben, die wir im vergangenen Jahrzehnt gewissenhaft erledigt haben, sind honoriert worden", kommentiert Vorstandsvorsitzender Dr. Ulrich Middelmann die Entscheidungen in Brüssel. Die Bundesregierung hatte sich nachhaltig dafür eingesetzt, dass die freiwillige Selbstverpflichtung der deutschen Wirtschaft im Rahmen des Emissionshandels anerkannt wird. Bundesumweltminister Jürgen Trittin hat am Montag in Brüssel noch einmal bekräftigt, Deutschland habe seine Emissionen bereits so stark reduziert, dass es den Handel nicht brauche.
Der Emissionshandel auf europäischer Ebene soll termingerecht 2005 beginnen. Die Mitgliedstaaten können in beiden bisher vorgesehenen Handelsperioden die Emisssionsrechte kostenlos zuteilen. "Die deutsche Delegation hat zudem ihre Forderung durchgebracht, dass Branchen oder Firmen bis 2007 vom Handel ausgenommen werden können. Außerdem wurde die Möglichkeit für Pool-Lösungen auf Branchenebene geschaffen. Eine der wichtigen Forderungen aus deutscher Sicht ist die Feststellung des Referenzjahres 1990. Sie wurde bisher noch nicht endgültig durchgesetzt. Deutschland ist seit diesem Zeitpunkt neben Großbritannien und Luxemburg Vorreiter bei der Minderung der klimarelevanten Gase. So hat ThyssenKrupp Steel den Energieeinsatz optimiert und zählt in der Stahlindustrie weltweit zu den Produzenten mit den günstigsten Verbrauchswerten. Bei Kohlendioxid hat sich die Branche in Deutschland verpflichtet, den spezifischen CO2-Ausstoß bis 2012 um 22 % zu verringern. Im vergangenen Jahr war schon eine Quote von 15 % erreicht worden, so dass die Reduzierungsziele nicht gefährdet sind.
Allerdings gibt es ein stahlspezifisches Problem. Zwangsläufig entsteht auch durch chemische Reaktion bei der Stahlerzeugung CO2. Diese Mengen müssen vom Emissionshandel mindestens bis zum Jahre 2012 ausgenommen werden. Denn an der großtechnischen Alternative zur Produktion auf Kohlenstoffbasis forscht die europäische Stahlindustrie intensiv gemeinsam, doch die Realisierung einer kohlenstofffreien Metallurgie ist auf lange Zeit nicht absehbar.
"Wir erwarten nunmehr von der Bundesregierung, dass sie das Handelsystem so flexibel und kostengünstig wie möglich ausgestaltet, um der im harten internationalen Wettbewerb stehenden Stahlbranche keine zusätzlichen Belastungen aufzubürden", fordert Dr. Ulrich Middelmann. "Außerdem muss das Europäische Parlament das Referenzjahr 1990 festschreiben."
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