Unternehmensmeldungen 13.03.2017 13:45
Dr. Heinz Kriwet verstorben
Dr. Heinz Kriwet, langjähriger Stahlmanager und während fast seines gesamten Berufslebens thyssenkrupp eng verbunden, ist am 9. März im Alter von 85 Jahren verstorben.
Dr. Ulrich Lehner, Aufsichtsratsvorsitzender von thyssenkrupp: „Heinz Kriwet hat in seiner 40jährigen Berufslaufbahn bei Krupp, Thyssen und thyssenkrupp in ganz besonderem Maße dazu beigetragen, dass sich das Unternehmen bis zu seiner heutigen Größe entwickelt hat."
Kriwet machte 1952 nach seinem Abitur eine kaufmännische Lehre bei der Stahlwerke Bochum AG und studierte von 1954 bis 1957 Volks- und Betriebswirtschaftslehre in Köln und Freiburg. Nach seinem Examen als Diplomvolkswirt promovierte er an der Universität Freiburg zum Dr. rer. pol. Der Freiburger Schule der Nationalökonomie blieb Kriwet mit zahlreichen Vorträgen Zeit seines Lebens aus fester Überzeugung verbunden.
1960 begann Kriwet seine berufliche Laufbahn zunächst bei der Wirtschaftsvereinigung Stahl in Düsseldorf. 1962 trat er in die Dienste des Krupp-Konzerns und durchlief dort mehrere Führungs-positionen. 1964 übernahm er im Hüttenwerk Rheinhausen die Leitung des Bereichs Absatzplanung und Marktforschung. 1968 wurde er Leiter des Edelstahlverkaufs der Fried. Krupp Hüttenwerke AG, bevor er 1969 dort in den Vorstand berufen wurde.
1973 wechselte Kriwet in den Vorstand der Thyssen AG und wurde 1983 Vorsitzender des Vorstands der Thyssen Stahl AG. Von 1991 bis 1996 war Kriwet dann Vorstandsvorsitzender der Thyssen AG und ab 1996 nach seinem Ausscheiden aus dem Vorstand von 1999 bis 2001 Vorsitzender des Aufsichtsrats der Thyssen AG und nach der Fusion der thyssenkrupp AG. 1993 war er Präsident des Weltstahlverbandes.
Heinz Kriwet unterstützte die Fusion der Thyssen Stahl AG mit der Krupp Stahl AG im Jahres 1997 und die spätere Vollfusion beider Unternehmen 1999 zur heutigen thyssenkrupp AG.
Große Resonanz fand 1986 seine Predigt in der Berger Kirche in Düsseldorf. Angesichts der hefti-gen Widerstände gegen eine Schließung der Henrichshütte in Hattingen sprach er zum Thema "Darf ein Christ Hattingen stilllegen?" Er dürfe nicht nur, sondern müsse sogar, um dem Ganzen zu dienen. Dies genüge, so Kriwet damals, "hohen sittlichen Ansprüchen".
Lehner: "In unserem Unternehmen, in der internationalen Stahlindustrie und in der Wissenschaft genoss Heinz Kriwet hohes Ansehen. Die Anerkennung für die Lebensleistung wird sich auch über seinen Tod hinaus fortsetzen."
Twitter: @thyssenkrupp
Company blog: https://engineered.thyssenkrupp.com